Der Flug des Condor (Arequipa y Colca Canyon)

Der Flug des Condor (Arequipa y Colca Canyon)

Arequipa und Umgebung gilt als das Canyon- und Vulcanland. Arequipa selbst ist umgeben von 3 Vulcanen, von denen nur noch einer aktiv ist. Die Stadt selbst ist sehr angenehm, noch nicht zu groß, sodass man fast alles zu Fuß erreichen kann und hat einige tolle Plätze und Bauten.
Ich war aber nicht zur Stadtbesichtigung hier sondern wollte den vielgerümten Colca Canyon und den legendären Fug des Condor am Cruz del Condor sehen. Daher buchte ich kurzentschlossen bei einer der zahlreichen Artenturen die 2 Tagesrundfahrt, welche all dies und noch viel mehr enthält. Der Preis von 25 US-Dollar war eh überall gleich und erschien mir auch angemessen. Mir wurde gesagt man würde mich zw. 7:30 und 8:00 Uhr in der Hostel abholen. Das passte mir gut, denn ich musste vorher noch zum Busterminal meinen Rucksack abholen. Denn leider erreichte mein Rucksack Arequipa nicht zeitgleich mit mir, man hatte ihn in Cuzco vergessen in den Bus zu laden. Da ich eh etwas angeschlagen war passte mir ein Tag Pause gut in den Plan und ich hatte mich wieder einigermaßen erholt.
Als ich also um 6:30 Uhr meinen Rucksack am Busbahnhof abholen wollte war er noch nicht da. Mir wurde gesaht, dass der Bus aus Cuzco verspätung hat. Das hatte er tatsächlich und zwar ordentlich, statt um 6:00 Uhr zu kommen, kam er um 7:20 an. Mir ist ein riesen Stein vom Herzen gefallen als ich meinen Rucksack sah. Hatte irgendwie schon mit dem Schlimmsten gerechnet und mir überlegt was ich mache wenn er nicht mehr aufdaucht. Zum Glück haben sie mich erst um 8 Uhr abgeholt, denn sonst hätte ich es eh nicht mehr rechtzeitig geschafft zurück zur Hostel zu kommen.
Wir starteten also los zu der 2 tages Tour, in einem weisen Mercedes Sprinter mit 15 Leuten,  Cesar unserem Reiseleiter und Gregor unserem Fahrer. Alles ging ziemlich entspannt los, hinter Arequipa und den Vulcanen schraubten wir die Straße rauf. Es ging mit ein paar Stops zum Fotografieren rauf auf einen 4900m hohen Pass. War irgentwie ganz lustig, Cesar laberte uns die meisste Zeit mit ein haufen Information über Land, Leute, Klima und Wetter voll. Vom Pass ging es wieder runter nach Chivay, dort hatten wir in einem Laden so richtiges Gruppenmittagessen. Vollgestopftes Buffet auf über 3000m zu Mittag war das allerletzte was ich jetzt brauchte. Ich fragte daher ob ich lediglich eine Suppe haben könnte und ein paar andere aus unserer Gruppe taten es mir gleich. Das war wohl nicht ganz die dümmste Idee, denn wir waren kaum wieder eingestiegen und losgefahrten, als eine Frau nach vorne stürmte und sich am Straßenrand übergab. Zum Gück für sie, war unsere Unterkunft für die Nacht auch in Chivay und die Frau konnte den Nachmittag dort ausruhen. Für uns ging es nach La Caleria, wo uns Cesar, bei einem zwei stündigen Spaziergang, in sehr romatischer Art und Weise über das Leben der Bauern aufklärte. Er malte alles so richtig rose und stellte sie als eine super Gemeinschaft dar wo alle im Einklang mit der Natur lebten. Er hatte wohl die beiden besoffenen Alten welche uns auf der Brücke mit 3 Esel und zwei Stier entgegenkamen und von uns ganz unmotiviert Geld wollten, vergessen oder nicht sehen wollen. Für meinen Geschmack laberte er nun doch etwas zu viel. Da ich selber aus den Bergen komme, weiß ich, dass man steile Berghänge nicht mit Maschinen bewirtschaften kann, da müssen unsere Bauern auch Hand anlegen, das macht die Jungs hier nicht zu super armen Heitern. Auch wollte ich langsam aber sicher in die Thermale zum Baden. Nachdem sich der Schatten über das Tal legte wurde Cesar dann doch selber kalt und es ging auf in die Therme. Wir trafen dort als letztes von allen Gruppen ein. Ja, das hatte ich ja ganz vergessen zu erwähnen, wir waren natürlich nicht der einzige weiße Mercedes Sprinter, sonder es hatten ca. 20 andere ähnlicher Fahrzeuge von der selben oder anderen Argentouren das gleiche Ziel. Wir trafen diese Fahrzeigen natürlich bei den zahlreichen gleichen Stops, wo überall ein haufen Stände waren wo man überall die gleichen Fetzen kaufen konnte, nur etwas teurer als in Arequipa. So richtiger Massentourismus, wir ich ihn liebe.
Die Therme  war sehr angenehm und ich habe dort, beim baden, mit ein paar Peruanern mein Spanisch etwas verbessert. Leider zog sich unsere Verspätung weiter durch. Nachdem wir bei einem recht sauberen Hotel untergebracht wurden, gingen wir in Chivay, in soetwas wie den Dorfsaal zum Essen. Die meißten anderen Gruppen dort waren bereits beim essen als wir um 8 uhr eintrafen. Was sich uns dort bot, war wieder mal sagenhaft, ich kann nur sagen Tirolerabend wie er leibt und lebt. Nach dem Theater und den einigermaßen überteuertem Essen dort gingen wir sofort ins Bett, denn man hatte uns schon gewarnt, dass man uns um 5:30 wecken würde, da es um 6:30 los geht. Deshalb und weil ich immer noch nicht ganz auf der Höhe war, stöhrte es mich umso mehr, dass wir so spät dran waren.
Nach dem Frühstück ging es endlich Richtung Cruz del Condor, jedoch blieben wir vorher noch einmal stehen und mussten alle aussteigen und Cesar hielt uns einen einstündigen Vortrag warum die Bauern die angelegten Terrassen an die Geländeform der Landschaft anpassten. Ich hätte es hier einfach mal kurz so gesagt, weil sie nun mal kein schweres Gerät zur Verfügung hatten und das am wenigsten arbeit war. Cesar plauderte aber irgentwas von Einklang mit der Natur usw.
Endlich, endlich, Cruz del Sur und die Meute ist natürlich auch schon da. Dort hat sich jetzt so ziemlich alles getroffen was an Touris an diesem Tag in diesem Tal war. Nachdem von den Condor am Anfang eher wenig zu sehen war, hab ich halt die restlichen schrägen Fögel dort beobachtet und davon gab es reichlich. Nach etwa einer Stunde frischte der Wind dann etwas auf, sodass er für die Condor ein optimales Segelwetter herrschte und schon waren 3 Stück da. Sie kreisten genau vor und über uns. Als der erste dieser riesen Fögel über uns drüber flog ging ein richtiges, raunen durch die Menge und man konnte die Begeisterung richtig spüren. Ich war jetzt auch total happy und lies mir nichts abgehen. Eigentlich hätten wir ja schon um 9:40 wieder beim Bus zurück sein sollten, aber nachdem die Fögel erst um 9:30 so richtig aufgedaucht sind, dachte niemand von uns auch nur im geringsten daran zum Bus zurück zu gehen. Leider hielt das ganze Schauspiel nicht länger als 15 Minuten an, dann flaute der Wind wieder ab und die Fögel waren dahin. Damit war klar, zurück zum Bus.
Die Rückfahrt nach Arequipa verlief ereignislos. Von Arequipa ging es für mich noch in der selben Nacht nach Nacza weiter.

Bookmark the permalink.

Comments are closed.