Rio de Janeiro, der schönste Platz auf Erden?

Rio de Janeiro, der schönste Platz auf Erden?

Nach all den Vorschußlorbeeren die Rio von allen Leuten bekommen hatte, welche bereits dort waren, ging ich mit der Erwartungshaltung nach dort hin: „Rio de Janeiro ist der schönste Platz auf Erden“. Aber wie ist rio wirklich?
Es ist eine Küstenstadt mit sagenhaften Stränden im Süden, einem geschäftigen Zentrum und einem Intustrieviertel im Norden. Der Norden ist für Besucher etwas weniger interessant, daher konzentriert man sich vorwiegend auf den Süden und manchmal auch bis ins Zentrum. Vom Zentrum nach Süden kommen erst die Strände von Flamengo und Botafogo, welche noch nicht besonders antraktiv sind, dann kommt die sagenumwobene Copacabana. Ein etwa 5km langer Strand an dem sich ein Hotel nach dem anderen anreit. Man sieht es der Copacabana aber an, dass sie schon etwas verblüht ist. Die Bauten sind alle in den 70gern oder 80igern entstanden. Nachdem es dem Jetset hier wohl zu Touristisch geworden ist, ist dieser nach süden hin weiter gezogen wo die Strände von Lebon und Ipanema sind, dort wo sich heute Schön und Jung trifft. Zumindest wird einem das so gesagt. Ich hatte aber eher das Gefühl am Strand von Ipanema, als wären es oft mehr möchtegern schön und jung. Die einzelnen Stadtteilen von Rio werden sehr häufig durch Hügel getrennt. Der bekannteste unter ihnen ist der PÃO DE AÇÚCAR (Zuckerhut), welcher zwischen Botafogo und Copacabana ist und von wo man einen fantastischen Ausblick über die Stadt hat. Sehr eindruckfoll ist wie die Sonne direkt hinter Cristo Redentor (dt.: Christus der Erlöser) untergeht. Wer dann so geduldig ist und trotz kaltem Wind noch 20 Minuten warte wird belohnt mit einem wunderbaren Blick auf Das Lichtermeer der Stadt.
Genauswenig darf ein Besuch auf dem Corcovado fehlen, wenn man schon in Rio ist. Dort steht die Statue von Cristo Redentor (dt.: Christus der Erlöser) das Wahrzeichen von Rio. Die Aussicht von dort ist auch sehr schön, man ist aber nicht mehr so nah an der Stadt wie vom PÃO DE AÇÚCAR.
http://de.wikipedia.org/wiki/Cristo_Redentor
Der Corcovado befindet sich im Nationalpark Tijuca im Stadtgebiet von Rio und welcher mit seinen 39,72 km² der größte städtische Parkt der Welt ist. Dort befinden sich sehr viele weitere riesen Granitblöke, wie etwa der Pedra Bonita, von dem die Trachenflieger und Paragleiter starten. Natürlich kann man auf die zahlleichen Granitblöcke in Rio auch kletter und mit ca. 2000 Kletterrouten hat Rio damit das größte städtische Klettergebiet der Erde. Geht halt leider nur wenn es grade mal nicht regnet.
Ein sogendanter Klassiker in Rio, ist der Besuch einer Sambaschule an einem Samstagabend. Dort trifft sich Alt und Jung und feiert zu den Klängen eine live Band ab.
Das war jetzt ein kurzer Überblick über meine To-do-List für Rio. Als ich in Rio landete zeigte sich das Wetter allerdings garnicht so recht nach einer dieser Aktivitäten. Es war starkt bewölkt und Regnete von Zeit zu Zeit. Alles was möglich war, war ein kleiner Spaziergang entlang der Copacabana. Der nächste Tag war nicht viel besser. Langsam begann es mir zu dämmern, dass Rio nicht am Equator liegt und dass hier gerade mal Frühlingsbeginn ist. Meine Aktivitäten waren also Wetterabhängig und daher stutierte ich den Wetterbericht. Zum Glück sagte er führ die kommtenden 2 Tage ein sehr schönes Wetter vorher, allerdings was danach kommt davon wollte ich garnichts wissen, denn das hörte sich garnicht so super an. Also legte ich alle Aktivitäten auf den ersten Tage und lies das Klettern aus, damit ich wenigstens einen Tag am Strand von Ipanema verbringen könnte. Leider blieb der Ipanema Beach bei mir in keiner guten Errinnerung. Nach der, etwas längeren und anstrengenderen Samba Nacht, war ein Nachmittag am Strand die ideale Medizin. Als ich in der Hostel fragte, ob es eine gute Idee sei, den Fotoapparat mit zu nehmen, wurde mir versichert das sei kein Probelem dort. Ich hatte aber trotzdem kein so gutes Gefühl bei der Sache und lies, abgesehen vom Fotoapparat alles übrige in der Hostel. Lediglich etwas Kleingeld für den Bus und meinen Durst nahm ich mit. Ich begab mich also an den besten Strand von Rio um mich unter den schönsten Menschen diese Planten zu sonnen. Es war herrlich dem bunten treiben dort zuzusehen. Der Spass sollte mir jedoch schon sehr bald vergehen. Als ich nach dem 2. Mal planschen aus dem Wasser kam und mir etwas zum Trinken holen wollte, stellte ich mit entsetzen fest, dass man mir die Hose aus dem Rucksack gestohen hatte. Jetzt schaute ich sofot unter das Handtuch, denn dort hatte ich den Fotoapparat im Sand vergraben und ich hatte wenigsten dort Glück. Der war noch da. Allerdings war ich jetzt etwas Mittellos, denn abgesehen von dem Geld befand sich auch die genaue Adresse der Hostel in der Hose. Wie sollte ich also zurückkommen? Mit dem Namen der Hostel kommt man erfahrungsgemäs bei den Taxifahrern nicht weiter, ohne Straße geht da garnichts. Für den Bus hatte ich kein Geld, daher blieb mir also nichts anderes übrig als in der Badehose von Ipanema, über die ganze Copacabana bis nach Botafogo zu Fuß zu gehen. Ich konnte mich kaum der neidischen Blicke wehren die mich trafen als ich die Copacaban so lässig mit dem Rucksack in der Badehose entlang spazierte. Ich hab ja auch die ideale Figur für so etwas, welche Frau hätte ich gern mein langen Beine und meine schmalen Hüften.
Als ich, nach dem etwas sonderbaren Spaziergang, meine Hostel endlich erreichte, war ich dann doch etwas niedergeschlagen und dachte mir ein Bier beim Nachbaren könnte meine Laune wieder etwas verbessern. Was auch kurzfristig der Fall war. Als ich jedoch am nächsten Morgen aufwachte und es drausen in Strömen regnete kam die schlechte Laune doppelt zurück. Ich verbrachte diesen Tag in der Hostel beim Playstation spielen, in der zweifelhaften Hoffnung der nächste und letzte Tag könnte besser werden. Doch no Chance. Daher freute ich mich nun wirklich Rio zu verlassen und endlich nach Hause zu fliegen.
Das war damit das Ende meiner Reise und auch meiner Blog. Ich hoffe es hat euch gefallen und wenn alles gut geht, werd ich nächstes Jahr wieder ein paar Blogs schreiben, schaut also mal wieder rein.
Liebe Grüße
Enzo

Schiffchen fahren auf dem Amazonas (Manaus – Santarem – Belem)

Schiffchen fahren auf dem Amazonas (Manaus – Santarem – Belem)

Belem, wer erwarte dort in der Mitten des tiefsten Dschungel ein kleines Städtchen vor zu finder, der wird ebenso überrascht sein wie ich. Belem ist alles andere als klein, es ist eine richtige Metropole mit 1,4 Millionen Einwohner. Der Grund warum dort so eine riesen Stadt im Dschungel ist war der Kautschukboom. Die Stadt ist auf dem Landweg von Brasilien aus eher schwer zu erreichen, daher fährt alles den Amazonas rauf und runter. Und mit alles mein ich auch alles, riesige Frachtschiffe genaus wie der kleine Bananendampfer, mit dem ich runter bin. Dort ist die letzte Bastion der Flußreisen. Vom Geschäftsmann über Touris bis zu ganzen Familien, alles reist mit dem Boot und fast jeder schläft in der Hängematte. Da ich bis dahin keine Hängematte mein eigen nennen konnte, musste ich mir erst eine besogen. Doch dazu später. Vom Terminal (Busbahnhof) fuhr ich auf direktem Weg zum Hafen, um zu erfragen wann das nächste Schiff direkt nach Belem abfährt und um mir gleich eine Karte hierfür zu kaufen. Mit der Karte konnte ich auf das Boot und dort meinen großen Rucksack deponieren, welchen ich mit einer Kette dort fixierte. Nun ging es wieder rein in die Stadt zum shoppen. Laut meines Reiseführers braucht man für Schiffreisen auf dem Amazonas: eine Hängematte und Schnur zum befestigen, Wasser, Klopapier, Obst, Snacks und Regenbekleidung. Wobei letzteres etwas schwierig zu besogen war. Irgentwie gabs nirgentwo Regenjacken und meiner Regenkleidung konnte ich nicht mehr drauen, schon garnicht bei Tropentemperaturen. Denn da saugt Goretex und ähnliches das Wasser mehr von außen an. Ich hab nach über einer Stunde doch geschafft, einen Gummiüberzieher zu bekommen, aber in einem Geschäft, wo ich alles ander vermutet hätte als Regenjacken. Gebraucht hab ich sie nicht, kann mir auch nach der Fahrt auf dem Bananendampfer nicht vorstellen für was man die brauche sollte, wird mir ein Rätsel bleiben. Was in meinem Reiseführer nicht drin stand, was ich aber seit der letzten Flußfahrt in Venezuela weiß, eine Falsche Rum ist nie ein Fehler wenn man mit hat. Total gerüstet war ich also kurz vor 12 bereit auf dem Boot und zu meiner Überraschung legten wir tatsächlich pünktlich um 12 Uhr ab. Doch es ging nicht sehr weit, wir legten an einem anderen Dock in Manaus wieder an, wo weiter Reisende an Bord kamen. Wie der Captain das Schiff dort einparkte war nicht gerade beruhigend, er scherte mit dem Bug den Steg entlang. Selbst bei meiner ersten fahrt mit einem Schiff hab ich nicht so schlecht angelegt. War es bis jetzt noch ganz angenehm vom Platz, wurde es nun richtig eng mit den Hängematten an Bord, zumindest da wo ich war. Im unteren Deck blieb einiges leer und wie ich später erfuhr war das auch der Gund warum wir dort über 4 Stunden warteten, die Jungs hofften das Schiff noch voller zu bekommen. Wärend wir dort warteten erlebte ich meinen ersten Tropen regen. Es fing an zu regnen, als würde man Kübel über uns auslehren, doch die Regenjacke war trotzdem nicht erforderlich.
Der Anfang der Flußfahrt war sehr unspäktakulär, der Dampfer fuhr in die Mitte vom Amazonas und man sah weit und breit nichts, bei einem Fluß der stellenweiße 18km Breit ist, kann man vom Glück sprechen wenn man das Ufer in der Ferne sieht. Ich war auch etwas unruhig zu Beginn denn, ich hatte keine Ahnung vom Flußreisen, doch das sollte sich noch ändern. Mehr und mehr bekam ich einen Tagesrythmus an Bord. Um 6 Uhr aufstehen und den Sonnenaufgang genießen, danach Frühstück und bis 9 Uhr in der Sonne sitzen. Dann war es eindeutig zu heiß und man konnte sich zum relaxen bis 3 Uhr in die Hängematte verziehen. Eine Dusche zur Erfrischung nehmen und wieder auf das Oberdeck in die Sonne gehen. Um 6 Uhr zum Sonnenuntergang ein oder zwei Bier trinken und dann Abendessen oder umgekehrt. Dann noch einen Rum zum Schlafengehen oder einen weiteren wenn man nicht einschlafen kann. Spätestens um 9 liegen aber fast alle in der Hängematte und schlafen. Am Samstag Abend erreichten wir um Mitternacht Santarem und es herrschte etwas Wirbel an Bord, der sich aber gleich nach dem Anlegen legte. Wir blieben dort bis zum nächsten Tag Mittag. Da ich dringent einen Blog fertig machen wollte, ging ich am Sonntag in der Früh nach Santarem rein, wo mich gähnente Leere erwartete. Da ich etwas früh daran war konnte ich mir ein wenig das Zentrum ansehen. Ich kann nur sagen, kein Ort an dem ich mehr als einen halben Tag verbringen will. Nachdem ich um 11 Uhr mal auf die Uhr vom Computer schaute, stellte ich fest, dass es dort schon 12 Uhr war. Als ich nun im Internetcafe nachfragte wie spät es denn tatsächlich ist, wurde mir gesagt, es sei 12 Uhr. Laut meiner Karte sollte die Zeitumstellung erst zwischen Santarem und Belem sein und jetzt war sie schon vorher. Das war jetzt in gewisserweise ein kleines Problem, um 12:05 war ich noch im Internetcafe und um 12 Uhr fuhr mein Schiff ab. Im Expresstempo ging es nun raus aus dem Cafe, rein ins nächste Taxi und raus zum Hafen. Ich hatte Glück, mein Schiff war noch da, wir legten diesmal um 25 Minuten später ab. Erst dachte ich, dass wir von Santarem in 24 Stunden in Belem sein würden, als ich aber erfuhr, dass wir 36 Stunden brauchten freute ich mich. Ich hatte mich jetzt so richtig an das baumeln in der Hängematte gewöhnt und nur wenig Lust diese gegen ein teures Hotel in der Stadt einzutauschen.
wir erreichten Belem kurz nach Sonnenaufgang und ich muss zugeben die Skyline hatte ich nicht erwartet. Jetzt ging es wieder los, mit der Suche nach einem Hotel oder einer Hostel. Als ich im Zentrum war musste ich feststellen, dass das Hotel Central nicht mehr existierte, sonder dort jetzt ein C&A war. Nun musste ich mir etwas anderes suchen, jedoch waren alle anderen Hotels teuerer und weiter weg. Da mir der Rucksack zu schwer wurde zum Schleppen, beschloss ich ein Pause im Park zu machen. Irgentwie hatte ich immer weniger Lust in dieser Stadt zwei Tage rum zu hängen, wenn ich doch in Rio an den Strand gehen könnte. Doch wo sollte ich mein Gepäck lassen, um einen Stadtrundgang zu machen. Irgent jemand sagte mir einmal, dass man sein Gepäck in jedem besseren Hotel lassen kann. Außerdem musste ich ein Internet finden um einen Flug führ die Nacht nach Rio zu buchen. Als ich im Rieseführer nachschauten wo das nächste Internet sei, war es einen Block vom Park entfernt im Businesscenter vom Hilton Hotel. Na das war doch optimal, ein besseres Hotel würde ich doch garnicht finden. Ich spazierte also beinhart mit dem Tramperrucksack rein in das Hilton und fragte dort, ob ich ihn zur Aufbewahrung dort lassen könnte. Man sah mich zwar etwas sonderbar an, nahm in aber zur Aufbewarung an. Nun ging ich in das Businesscenter im Keller und buchte meinen Flug. Danach machte ich einen Stadtrundgang und schlug mir den Bauch im Buffet in den Docas voll. Da ich das Rumhängen nach dem Essen so gewohnt war, blieb ich dort im Freien noch zwei Stunden sitzen. Ich war dort offensichtlich nicht der einzige, der in der Mittagshitze ein Pause brauchte. Manch einer gönnte sich gleich ein Schläfchen.
Danach bummelte ich zurück zum Hilton, wo ich vor hatte einen ordentlichen Kaffee zu trinken. Doch an der Bar, am Pool hatten sie keinen Kaffee, daher genemigte ich mir an Stellte zwei Coctails. Im Hilton zu longieren, daran könnte ich mich richtig gewöhnen.
In der Nacht flog ich wie geplant weiter nach Rio.

Salto del Angel (Angel Falls)

Salto del Angel (Angel Falls)

Tagwache 6 Uhr, um 7 werden wir zum Flughafen gebracht, dann beginnt die erste Phase des Wartens. Der Flug geht schön gemühtlich um 9:15 und dauert 35 Minuten. Ich hatte Glück und kam in der zwiemotorigen Maschine unter, diese flog um 25 Minuten schneller als die anderen. Doch das nützte mir nichts, den in Canaima am Flughafen mussten wir doch auf den letzten warten. Canaima ist ein Indianerdorf im Jungel, das mit Sicherheit kein Mensch kennen würden und schon 2 Mal keinen Flughafen hätte, wären da nicht ganz in der nähe die höchsten Wasserfälle unseres Planeten, die Salto del Angel.
Wer jetzt gerne mehr dazu wissen will, wie üblich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Angel_Falls

Nachdem wir den Flughafen um 11 Uhr in einem Truppentransporter verliesen ging es zur Unterkunft, wo die anderen ihre Sachen lassen konnten. Ich hatte für eine Nacht nur meine Zahnbürste, eine lange Hose und ein langärmliges Hemt gegen die Moskitos dabei. Dann mussten wir noch auf einen fehlenden Gast warten und wurden um 12:30 schön langsam im Truppentransporter das Dorf rauf zu den Booten gefahren. Unsere Rucksäcke wurden im Boot hinten in eine Plane eingeschlagen damit sie nicht nass wurden. Uns wurde gesagt wir sollten uns eine Regenjacke anziehen, da es oft in das Boot herein spritzt. Als ob es absicht gewesen wäre, kurz nach dem losfahren schwappte schon die erste ordentliche Ladung rein und wir waren natürlich nicht nass, da wir ja unsere Regenjacken brav übergestülpt hatten. Es ging dann relativ ruhig eine Stunde den Fluß hinauf bis zu einem kleinen Seitenfluss mit einem Wasserfall. Dort machten wir Mittag und konnten Baden gehen. Ich zog es aber vor nicht zu baden, da die Sonne nicht mehr scheinte und ich nicht mit der nassen Badehose Bootfahren wollte. Dies erwies sich auch als sehr schlau, denn etwa ein halbe Stunde nach dem wir wieder weiter fuhren begann es zu Schütten. Es fing so stark an zu regnen, dass wir es vorzogen eine Pause bei einem Unterstand einzulegen. Es hatte nun ordentlich abgekühlt und es wehte ein kalter Wind,  die jenigen die noch nasse Sachen an hatte frohren ordentlich. Nach etwa 40 Minuten hörte es zum Glück auf zu regnen und wir konnten die Fahrt fortsetzen. Der Fluß wurde immer schmaler und es ging nun oft sehr knapp an den Felsen vorbei flußaufwärts. Nach etwa 2,5 weiterer Stunden erreichten wir das Camp. Das ganze sieht etwa so aus, es ist ein Dach dort, wo die Hängematten mit Fliegengitter reingehängt sind und am Rand sind Tische zum Essen. Aprobo Essen, serviert wurde uns gegrilltes Hünchen, die Jungs hatte die Hühnerhälften auf Spiesen vor den Feuer gegrillt. Die waren ech sehr gut. Die Nacht in der Hängematte war zwar etwas ungewohnt, aber ich hatte ganz gut geschlafen. Für mich ging es schon um 5 Uhr in der Früh rauf zu dem Wasserfall. Ledinglich ich und ein Guide. Wir erreichten die Wasserfälle um 6 Uhr, noch vor dem Sonnenaufgang. Außer uns war keine Menschenseele dort, es war eines der beeindruckensten Erlebnisse der ganzen Reise. Ich konnte den Sonnenaufgang dort in aller Ruhe genießen. Wo sich sonst hunderte von Touris rum schlagen, hatte ich den Wasserfall ganz alleine. Immer mehr dämmerte mir, dass ich es so viel besser erwischt hatte, als wenn ich die normale 3-tages-Tour gemacht hätte. Ich gab dem Guide beim runtergehen noch ein ordentliches Trinkgeld, schließlich musste er extra wegen mir heute noch mal rauf. Dieser war nämlich mit seine Gruppe bereits am Vortag dort und mit dieser Gruppe würde ich heute wieder zurück fahten. Nach dem Frühstück im Camp ging es 3 lange Stunden den Fluß runter. Kurz bevor wir Canaima erreichten hielt das Boot und der Guide forderte mich auf mit ihm auszusteigen. Ich hatte keine Ahnung was nun kommt. Wir gingen erst 10 Minuten den Fluß hinunter und dann konnten wir auf einen ordentlichen Wasserfall hinunter sehen. Er meinte, dass wir nun hinunter gehen und unten auf die andere Seite gehen würden. Irgentwie zweifelte ich gerade an meinen Spanischkentnissen, oaf die andere Seite gehen? Fast unten forderte er mich auf alles bis auf die Badehose auszuziehen und bot mir an meinen Fotoapparat in einem Plastiksack mit zu nehmen. Wir querten nun den Wasserfall auf der Hinterseite und gingen praktisch unter ihm durch. Ich war total platt, nebem mir stürzten sich dosend tausende Tonnen von Wasser herunter, so nah war ich noch nie an so einem riesigen Wasserfall. Auf der anderen Seite konnte man unter den Wasserfall reingehen. Der Guide meinte ich sollte aber nur am Rand hineingehen und ich merkte auch gleich warum. Das kleine Geplätscher am Rand, platschte ganz schön ordentlich herunter, nach den Fotos verlies ich die prasselnde Dusche so schnell wie möglich wieder und wir gingen zurück auf die andere Seite. Nun ging es nach Canaima zum Mittagessen und danach wurden wir zurück nach Cuidad Bolivar geflogen. Dort hatte Jochen leider eine schlechte Nachricht für mich, er konnte mir das Busticket nicht kaufen, da man eine gültige Gelbfieberimpfung verlangte. Da mein großer Rucksack noch auf der Posada war und dort auch der Impfpass, konnte ich auch auf dem Rückweg zur Posada am Nachmittag keine Karte kaufen. Am Abend fuhr ich mehr auf gut Glück zum Terminal und wer mein Glück kennt, der kann sich schon vorstellen wie es weiter geht ging.

de Cuidad Bolivar a Manaus
Natürlich war der direkte Bus nach Boa Vista voll und ich musste mit einem anderen bis an die Grenze fahren. Bis dort schien auch alles noch ganz gut zu laufen, doch wie gewohnt, fuhr der Anschlußbus von einem anderen Terminal ab, welcher irgenwo bei der Grenze sein sollte. Leider hatte ich das offensichtlich nicht ganz richtig kapiert und dachte mir der sei bei der Grenze. Daher sagte ich dem Taxifahrer er sollte mich zu Grenze bringen. Dort war aber auf dieser Seite der Grenze kein Terminal und er dacht ich wollte zum Terminal auf der brasilianischen Seite. Irgentwie dachte ich nun auch, der wäre dort. Aber wie üblich, falsch gedacht. Leider bemerkte ich den Irrtum erst als ich schon beim brasilianischen Terminal war. Doch nun war es schon zu spät. Der Taxifahrer hatte zu mir gesagt die Fahrt würde 50 Real kosten, doch als wir dort waren wollte er 100. Er meinte da er 2 Mal bei der Grenze insgesamt ein halbe Stunde warten musste. Als ich nicht bezahlen wollte, startete er das Auto und fing an mit mir zurück zu fahren. Nun hatte ich ingewissem Sinn einen sehr schlechten verhandlungsstand. Ich konnte ihn aber doch noch auf 80 R$ runterhandeln. Dazu kommt, dass die Busse in Brasilien viel teurer sind, daher wollte ich mit einem aus Venezuela nach Manaus fahren. Der kleine Irrtum hat mich ganz locker flockig 50.- Euro mehr gekostet, dafür durfte ich bis nach Boa Vista aber auch wieder mal in einem wilden hoprigen alten Bus fahren. War natürlich ordentlich angefresse und zur Draufgabe, diesmal aber Gratis, ist mir in Boa Vista der Computer abgestürzt und einen fix und fertiger Blog, durfte ich dann noch Mal schreiben. Der Fehler lag darin, dass man in spanisch sprachigen Ländern mit der Tastenkombination [STRG]+[G] abspeichert, auf deutschen, englischen und brasilianischen Rechnern aber [STRG]+[S] benutzt. Nach 2,5 Monaten in spanisch sprachigen Ländern hatte ich noch [STRG]+[G] drin. Hab es mir aber dann sehr schnell gemerkt.
Der Rest der Reise verlief schon fast beängstigend problemlos. Ich erreichte Manaus wie geplant am Freitag um 6 Uhr am Morgen. Perfekt für die Bootsfahrt.

relax en Ciudad Bolivar

relax en Ciudad Bolivar

Nachdem ich erst um 2 Uhr in die Federn gekommen bin, kamm ich nicht um 7 Uhr schon wieder raus, sondern erst um 9 Uhr. Als ich mich auf den Weg machte in die Stadt um Geld zu wechseln, fing man mich an der Reception ab und fragte mich ob ich einen Trip buchen wolle zu den Salto del Angel (Angel Falls). Ich wollte erst wissen ob es denn jetzt noch möglich sei, dass ich heute noch nach Canaima rein fliege. Die freundliche Receptionistin rief gleich zum Flughafen und meinte darauf, dass um 12 Uhr noch ein Flug ginge. Da ich Dollar hatte, fragte ich was ich für einen Wechselkurs hier bekommen würde. Sie ging zu ihrem Cheff fragen und der meinte der Dollar sei gefallen und er kann mir nur 1:5,3 geben. Das war mir eindeutig zu wenig und ich machte mich auf den Weg in die Stadt um dort zu wechseln. Es fiel mir nicht sonderlich schwer mich durch zu fragen, wo man dort wechseln kann. Bei einer Durchgangspassage standen sie dann, Einer neben dem Anderen und fragten mich schon ob ich wechseln wolle. 1:5,8 war nicht schlecht, ich wollte aber mal sehen was sonst noch so geboten wurde und ging die ganze Passage durch. Am anderen Ende stieg mir dann einer auf 1:6 ein. Er meinte ich müsse mitkommen in den oberen Stock in das Büro. Sehr skeptisch und mit äußerster Vorsicht folgte ich dem Typen die Treppe rauf. Oben war eine Vergitterte Tür durch die man in den Großen Raum einsehen konnte. Dort saß genau einer drin und er öffnete die Tür nachdem ihm mein Begleiter erklärt hatte, dass ich wechseln wolle. Es war also tatsächlich ein Büro und machten einen sehr professionellen Eindruck. Wie sich nun herausstellte, war mein Begleiter lediglich ein Vermittler. Der Wechsler im Büro bot mir leider auch nur 1:5,8. Ich gab ihm zu verstehen, dass ich noch woanders versuchen wolle ob ich 1:6 bekommen würde, wenn nicht würde ich wieder kommen. Darauf verließ ich mit dem Vermittler das Büro. Wieder in der Passage meinte der Junge, er wüsste noch einen Platz wo wir es versuchen könnten. Wir gingen lediglich ein paar Meter weiter und in der Mitte der Passage klopfte er bei einem Frisörsalon an die Tür, worauf ein sympatischer Herr Mitte 40 raus kam. Er war interessiert an dem Wechsel und bot mir 6 für einen Dollar, meinte aber er brauche eine Stunde, da er das Geld erst zu Hause holen muss. Ich benützte die Stunde um meine Sachen zu packen und zog aus der Hostel aus. Da offensichtlich um 12 Uhr noch ein Flug gehen würde, dachte ich, kann ich sicher am Flughafen auch buchen und bekäme es dort vielleicht sogar etwas billiger. Diesmal hatte ich einen super Plan, wie ich das mit der Wechslerei machen würde. Ich nahm mir ein Taxi und fragte ob es in Ordnung geht, wenn wir auf dem Weg zum Flughafen stehen bleiben, da ich noch schnell Geld wechseln müsse. Der freundliche Taxifahrer meinte dies sei kein Problem und ich lies mich von ihm eine Straße neben der Passage absezten, wo er auf mich warten sollte. Von dort ging ich zum Frisörsalon, wo der Wechsler schon auf mich wartet. Er gab mir das Geld und ich kontrolliert ob es echt und vollständig war, daraufhin gab ich ihm mein Geld und er kontrollierte es ebenfalls. Es passte alles von beiden Seiten, ich bedankte mich, verabschiedete mich und ging zum Taxi. Auf dem Weg dorthin blickte ich mich einigemale um ob mir jemand folgte, schließlich wollte ich nicht ausgeraubt werden. Alles ging gut, ich erreichte das Taxi und weg war ich. Am Flughafen bekam ich natürlich, wie zu erwarten, keinen Flug mehr nach Canaima.
Langsam wird sich der Eine oder Andere fragen, warum ich mir denn so einen Stress mache und nicht einfach einen Tag Pause einlege. Das hätte ich ja schon in Santa Marta machen können, als ich den Bus um eine Stunde versäumt hatte. Die Sache ist wie folgt, da ich von Ciudad Bolivar mit dem Bus nach Manaus in Brasilien fahren will, um dort ein Boot zu nehmen und den Amazonas runter nach Belem zu fahren. Leider geht ein direktes Boot nur Mittwochs und Freitags, wenn ich als das anvisierte Boot am Freitag nicht bekomme, kann ich 5 Tage in Belem rumsitzen und auf das nächste am Mittwoch warten. Diese 5 Tage fehlen mir aber dann um Rio de Janeiro zu besichtigen. Da ich nun aber keinen Flug mehr nach Canaima bekommen habe und die Tour zu den Angel Falls normal 3 Tage dauerte hätte ich dann nur noch 24 Stunden um von Ciudad Bolivar nach Manaus zu kommen. Der Bus benötigte aber 36 Stunden, hurra! Ich wollte aber nicht aufgeben und konnte es nicht glauben, dass ich es nicht schaffen würde irgentwie nach Canaima zu kommen. An der Information vom Flughafen, verwies man mich an das Büro von TURISMO GEKKO, wo der freundliche Jochen aus Deutschland arbeitet. Nachdem ich ihm meine Lage geschieldert hatte, meinte er das sei kein Problem ich könne die Tour auch in 2 Tagen machen und dann den Nachtbus nach Boa Vista nehmen, von wo immer Busse nach Manaus wieter fahren. Ich fixierte die Sache so mit ihm und er bot mir an, mir das Busticket nach Boa Vista zu organisieren. Da sagte ich nicht nein und gab ihm das Geld. Da ich nun keine Unterkunft mehr hatte, bot mir Jochen an, ich könne bei seinem Cheff Peter auf der Posada unterkommen, diese sei aber etwas außerhab von Ciudad Bulivar, man würde mich aber  hier abholen und am nächsten Tag in der Früh wieder zum Flughafen führen. Das klang echt gut, dacht ich mir und nahm das Angebot an. Nach etwa 20 Minuten kam ein Cheep und brachte mich auf die Posada „La Casita“. Dort angekommen blieb mir glatt die Spucke weg, fast wie eine Ferienanlage nur etwas kleiner. Mit Swimmingpool und Bar, bessergesagt 3 großen Kühlschränke zum selber nehmen. Der Tag war also geretet und ich genoss ein paar Bier am Pool, der war so fein, dass ich fast garnicht mehr raus wollte. Peter der Cheff ist echt stark OK, nach dem Abendessen haben wir noch ein paar Bier gemeinsam getrunken und er hat uns einbisschen von seinem Leben in Venezuela erzählt. Seine Posada ist eigendlich sein Hobby, sein Geld verdient er ganz wo anders, dafür legt er sich aber ordentlich ins Zeug und man kann sich voll auf ihn verlassen, da wär ich am liebsten gleich ein paar Tage länger geblieben. Ging aber leider nicht.

www.gekkotours-venezuela.de

P.s.: Wer noch keine Postkarte bekommen hat aber gern eine möchte, oder wer noch unbedingt eine aus Rio de Janeiro haben will bitte möglichst bald melden!!!

Von Kolumbien nach Venezuela (Teil2)

Nun geht es weiter. Und ich denke, viele wollen wissen warum ich der Aufforderung des Polizisten, ihm die Inhalte meiner Hosentaschen zu zeigen nur fast nachgekommen bin. Warum hab ich ihm die EINE Hosentaschen nicht gezeigt?
Dazu muss ich jetzt etwas weiter ausholen. Nachdem man in Venezuela erst vor kurzem 3 Nullen von der Währung gestrichen hatte, hat man diese nun fix an den Dollar gekoppelt. Mit dem sonderbaren Effekt, dass man bei der Bank zu einem Wechselkurs von 1:2 für den Dollar tauscht und auf dem Schwarzmarkt auf der Straße 1:6, also glatt das 3-fache. Kommt man also nach Venezuela ohne dies zu wissen, ist es fast doppelt so teuer wie in Europa. Ich hatte aber das Glück, in Ecuator davon zu erfahren und da in Ecuador die Landeswährung der Dollar ist, konnte ich mich dort noch massiv damit eindecken. Ich hatte daher nicht nur vor den Terminal (Busbahnhof) zu wechseln, sondern bei der Gelegenheit auch gleich mein Geld am Schwarzmarkt zu wechseln. Dazu hatte ich das Geld aus meinem Reiseversteck genommen und offen in der Seitentasche der Hose plaziert, um es bei Gelegenheit parat zu haben. Außerdem biedet die Seitentasche den Vorteil, dass man die Scheine in der Hose auseinander zählen kann, sodass keiner sieht wieviel man dabei hat. Da leidergottes die Polizei in Venezuela bis zu diesem Zeitpunkt keinen besonders verdrauenswürdigen Eindruck auf mich gemacht hatte, wollte ich die Jungs nicht in Versuchung führen und enthielt ihnen die Kleinigkeit von 400.- Dollar ganz locker vor. Wer weis was ihnen sonst noch eingefallen wäre, warum sie das Geld beschlagnahmen müssen, darüber möchte ich garnicht nachdenken. Nachdem sich die Angelegenheit bei der Polizei zu meiner Zufriedenheit geklärt hatte, brachte mich einer der Polizisten auf dem Motorrad wieder zurück zum Terminal. Dort suchte er mir einen älteren Herren, der dort offenisichtlich die Taxis zuteilte und entließ mich mit der Meldung, Caracas sei gefährlich und ich sollte vorsichtig sein. Dies traf bei mir genau ins Schwarze, schließlich hatte ich mich bei meiner ganzen Reise zu keinem Zeitpunkt mehr gefürchtet als in der Gewalt dieser Polizisten. Ich war heilfroh als er weg war. Der Taxicheff rief mir einen Taxifahrer, von dem er gleich etwas Geld für die organisierte Fahrt bekam. Als ich in das Taxi eingestigen bin, wusste ich auch warum. Es war nämlich ein Privatfahrzeug und wie üblich in Venezuela, hab das Schmiergeld wieder ich mit der Taxifahrt bezahlt. Dafür hab ich aber einen brauchbaren Wechselkurs beim Taxler bekommen und dort gleich 100.- Dollar gedauscht.
Am Terminal hatte ich natürlich den Bus gerade kurz verpasst und durfte 3 Stunden auf den nächsten warten. Nun stand fest, dass ich Ciudad Bolivar erst in der Nacht erreichen würde und nichts mehr für meine geplante Fahrt zu den Angel Falls am nächsten Tag organisieren könnte. Doch wie so oft, stirbt die Hoffnung zu letzt und ich dachte mir, ich könnte es ja noch am Morgen schaffen. Bis Cuidad Bolivar verlief die Reise nun ganz angenehm. Dort waren es zunächst auch nur Kleinigkeiten die mich tangierten. Bei der günstigen Hostel blieben mir leider um ein Uhr in der Nacht die Türen verschlossen und ich musste auf eine teurere ausweichen, welche sonderbarerweise nur noch die teuersten Zimmer frei hatte. Ich bezahlte als 120.- Bolivar für das Zimmer. Das wären zum offiziellen Wechselkurs 60.- Euro, zum Schwarzmarktkurs waren es immer noch 20.- Euro. Der Taxler verlangte auch gleich um die Hälfte mehr nur weil er mich von der einen Hostel um 150m zur anderen Hostel weitertransportierte. Aber damit konnte ich leben, was mir aber einen argen Hacken versetzte war, als ich meinen Rucksack öffnete und ich feststellen musste, dass sich eine fast volle Tube-Duschgel wärend der letzten 36 Stunden darin verteilt hatte. Abgesehen von der Touelettasche waren ausgerechnet mein Handtuch und meine einzige kurze Hose total voll. Die einzigen beiden Sachen die ich für den 3-tages Trek zu den Angel Falls wirklich benötigte. Ich hatte daher noch bis 2 Uhr Morgens damit zu tun die Touelettasche, das Handtuch, die kurze Hose und al final (schließlich) mich zu waschen. Danach viel ich total kaput ins Bett.