Cali (Kolumbien)

Cali (Kolumbien)

Man hat ja bei uns in Europa in den letzten Jahren entweder nichts oder nichts Gutes über Kolumbien gehört. Es ist daher klar, dass sich hierher nur sehr wenig Touristen verirren. Anfangs stand, zugegebenerweiße, Kolumbien auch nicht auf meinem Reiseplan. Ich hab jedoch, je weiter ich Richtung Norden gekommen bin, immer mehr Leute getroffen die mir von Kolumbien berichtet hatten. Alle vermittelden ein durchwegs sehr positives Bild und einige meinten, dass sie sich in Kolumbien sicherer gefühlt haben, als in so manch anderem Staat. Da ich im Großen und Ganzen bis Lima etwas schneller gekommen bin als ich dachte, nahm ich Kolumbien doch noch auf meine Reiseliste auf, im Bewusstsein, dass dies meine Runde schon ganz beträchlich verlänger würde.
Mein eigener Eindruck von Kolumbien beschränkt sich bisher nur auf Cali und ich muss zugeben, ich hatte dort auch ein sehr sicheres Gefühl. Vorallem am Tag ist im Zentrum jede Menge Polizei, man kann sagen alle 50m steht ein Polizist.
Als ich nach einer 10 stündigen Busfahrt in Cali um 6 Uhr am Morgen angekommen bin, hab ich mir erst Mal ein Hostel gesucht. Was in Cali eigentlich sehr einfach ist, denn es gibt laut Reiseführer nur 2 Hostels dort. Allgemein merkt man schon bei der Ankunft in Kolumbien, dass sich der Tourismus hier noch nicht wie eine Seuche ausgebreitet hat. Am Grenzübergang braucht man nicht zu warten, da man sozusagen der einzige Tourist ist.  Es verkehrt auch kein Bus zwischen Tulcan, der letzten Stadt in Ecuador, und der Grenze, sonder man muss sich ein Taxi nehmen. Das Gleiche gilt für die Grenze und Ipiales, die erste Stadt in Kolumbien. Leider gibt es auch keine so konfortablen Reisebusse wie in Peru, oder zumindest hab ich noch keinen Gefunden. Die Straßen sind auch etwas schlechter in Schuß, aber dafür fahren die Jungs ja auch nocht etwas schneller als in Peru, Argentinien oder Chile. Aufgrund dieser üblen Kombination war die Busfahrt etwas holbriger als gewohnt. Ich war aber trotzdem einigermaßen ausgeschlafen, als ich in Cali angekommen bin. Und nach dem beziehen der Hostel und einem ordentlichen kolumbianischen Kaffee ging es zur gewohnten Stadtbesichtigung, die ich diesmal sehr kurz gehalten hatte. Was ich hier jedoch einmal erwähnen möchte, da man es in fast jeder Stadt irgentwo sieht, sind die Jungs mit der Schreibmaschine. Trotz Computer und Internet sitzten in jeder Stadt irgentwo ein paar Jungs mit einer Schreibmaschine, wo die Leute hingehen können und lassen sich einen Bief schreiben. wer jetzt denkt die Jungs sind da sicher flott, der hat ganz klar falsch gedacht. Die schreiben im zwei Finger-Geier-Such-System. Ich denke das Einzige was sie von den gewöhnlichen Leuten unterscheiden ist, dass sie wissen wie man einen Brief schreibt und, ich hoffe mal, halbwegs rechtschreiben können. Wenn ich etwas besser Spanisch könnte, könnte ich ihnen glatt Konkurenz machen. Wo die eine Stunde brauchen, schreib ich in 10 Minuten.
Am Nachmittag zog ich es vor, mich in der Hostel Iguana in der Hängematte etwas auszurasten. Am späteren Nachmittag fingen Steve und ein Junge aus der Schweiz auf der Terrase an Gitarre zu spielen und ich setzte mich dazu. Irgent wann kamm Maor vorbei und fragte ob wir Lust hätten auf ein Barbecue am Abend. Das kam mir ganz gelegen, da ich eh nicht wusste was ich am Abend machen sollte. Die beiden Israeli, Maor und Gei haben mit der Australierin Hanna den Einkauf erledigt. Sie haben auch die Grillerei übernommen. Steve, Hanna und ich haben uns um den Salt gekümmert. Die Jungs hatten echt gut eingekauft, wir hatten große Mühe alles zu essen. Nach so viel völlerei, war ich fast zu müde zum schlafen. Nein, eigentlich hatte ich sehr gut geschlafen, bis mich um etwa 3 Uhr ein Moskito total zernagelte. Als ich aufwachte hatte er mir schon beide Unterarme total zerschossen. Leider war das Mistvieh so schlau, dass es sich nie auf mein Gesicht setzte, sodass ich es erschlagen hätte können. Und jedes mal wenn ich gerade wieder dabei war einzuschlafen, schlug es erneut zu. Damit war schlafen vorerst ausgesetzt und auch am Morgen war nicht mehr viel damit. Ich hab mich also etwas unausgeschlafen um 9 Uhr rausgequelt und auf den Weg in die Zona Cafetera gemacht. Das wäre dann dort, wo der sagenhafte columbianische Kaffee herkommt.

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One Response to Cali (Kolumbien)

  1. Silvia Taxerer says:

    Hi Enzo!

    Hab gestern deine Karte bekommen. Voll super, 10000 Dank! Hätte nicht damit gerechnet, dass die so schnell ankommt. Verfolge weiter neugierig deine Berichte … weiter so 😉

    LG, bis dann
    Silvia