Bin wieder zu Hause

Ja, jetzt hab ich es tatsächlich geschafft, dass ich wieder heil zu Hause angekommen bin, auch wenn es nicht immer danach ausgeschaut hat.
Hier noch ein kurzer Bericht meiner Letzten Tag in Indien:
Hab mich natürlich in Manali nicht zum ausrasten aufgehalten, sonder ganz was anderes getrieben. Manali ist so was wie das Fun-Sport-Zentrum in Nord Indien. Man kann dort Skifahren, Ballon fliegen, paragleiten, Buggi und Motorrad fahren und vieles mehr. Ich hab mich für das Paragleiten entschieden und hab dort 6 Tage Fliegen gelernt. Muss zugeben, dass ich mir die Sache etwas einfacher vorgestellt hab, aber mit etwas Enthusiasmus und Eifer hat es dann schon gefunkt. Bin an den letzten beiden Tagen dann von der Übungswiese ganz oben gestartet und bei gutem Wind hat man dann schon einen Luftstand von 30-60 Meter. Des war total irre, werd wohl zu Hause weitermachen damit, so richtig einen Schein und alles was halt dazu gehört.
Danach ging es mit meinem Freund Singh auf dem Motorrad nach Rishikesh. Er wollte mir alles zeigen, ich musste da unbedingt hin meinte er. Na ja, leider hatte er nur ein Motorrad, da ein Franzose nicht rechzeitig zurückgekommen ist weil der Pass zugeschneit war. Wir sind dann zusammen auf einem Motorrad die 600km nach Rishikesh gedüst und des war so richtig des härteste was ich in Indien bezüglich Reisen erlebt hab. Wir sind natürlich die ganzen 600km an einem Tag gefahren, hat eh nur 16 Stunden gedauert. Wir bereits mal erwähnt sind die Enfield etwas altmodisch, das betrifft natürlich auch den Sitz und die Federung. Der Singh ist dann noch gefahren wie von der Tarantel gestochen, des geht in etwa so: er gibt kurz Gas, bis er wieder ein Schlagloch sieht, um dann volle abzubremst und wieder Gas und bremsen, und so weiter. Scheiße ist nur wenn er ein Schlagloch übersieht, dann hebt es uns wieder so richtig aus, die Federung geht auf Anschlag und der Reifen streift am Kotflügel. *grins* Hab mir des irgendwie nicht so vorgestellt, vor allem war es da auch ganz ungünstig mit meinen langen Füßen. Glaube mehr als 3 Pausen haben wir an dem Tag nicht gemacht. Dem ganzen Fass den Boden hat dann die Nachtfahrt ausgeschlagen. Wie schon erwähnt sind die Inder so gar keine gemütlichen Autofahrer. Aber was echt am zachsten ist, die sehen, dass ein Motorrad kommt und überholen trotzdem. Des heißt dann dass du urplötzlich 4 Lichter auf die zukommen sieht, der Singh die totale Vollbremsung macht und das Motorrad auf den Seitenstreifen rausreist in der Hoffung, dass dort keine Radfahrer sind, denn die sieht man normal eh schon schwer, weil sie ja kein Lichthaben. Wenn einem aber dann so ein entgegenkommender LKW noch aufblendet, dann ist man total blind. Also ich hab ja sonst keine schwachen Nerven, aber nach 4 Stunden war ich durch, da war für mich klar, keine Nachtfahrt mehr, des ist mir echt zu durchgeknallt.
Da wir erst gegen Mitternacht ins Bett sind, haben wir uns am nächsten Tag noch gemütlich ausgeschlafen, bis wir nach den Frühstück in die Gänge gekommen sind, war es schon halb zwei. Wir sind dann den Wasserfall anschauen gefahren. Dort musste man eine Stunde hingehen und die hat sich eher nicht ausgezahlt. Der Wasserfall war grad mal 10 Meter hoch, mehr eine traurige Party. Nach dem Wasserfall fiehl Singh ein, dass er die Hinterbremse beim Motorrad reparieren sollte, da sie nicht mehr richtig funktionierte. Ich hab dann bis 21 Uhr in der Werkstätte von Lucky gewartet und das war dann alles was ich von Rishikesh gesehen hatte. Nein nicht ganz, beim hinfahren zur Werkstätte hab ich noch ein Foto von der Stadt gemacht, super oder? Singh wollte mir nämlich unbedingt am nächsten Tag das Taj Mahal in Agra und The Pink City in Jaipur zeigen. Was ca. 200km südlich von Delhi liegt und zusammen noch mal 600km gewesen wären. Aber ich war da gar nicht mehr begeistert und nachdem wir am nächsten Tag auf dem Weg nach Delhi wieder beinahe mehrmals verunglückt wären, hab ich dem Singh gesagt, dass ich das nicht mehr will und er mich zum Connauhgt Place in Delhi fahren soll. Dort hab ich mich dann von ihm verabschiedet und da er einen Anruf von seine Schwester bekommen hatte, als wir zum Connaught Place fuhren, dass sie einen Sohn bekommen hat, war er eh in Feierstimmung und wir verblieben, dass wir uns wieder sehen würden. Hab mir dann im Asia Guesthaus direkt am Connaught Place ein Zimmer genommen und bin am Nachmittag, nach einer gründlichen Dusche, so richtig gemütlich shoppen gegangen. Hab es mir einfach gut gehen lassen, in der teuersten Ecke von Delhi, wo nur die feinsten Boutiquen, Restaurants und Cafehäuser sind.
Am letzten Tag hab ich mir noch eine Delhi Sightseeing Runde reingezogen. So richtig fein in einem A/C Bus durch Delhi führen lassen hat schon was, wenn es 33°C hat draußen. Am Abend hab ich das ganze Geld verfuttert, bin zum Flughafen und hab mich in den Flieger gesetzt. Über Helsinki ging es dann wieder nach Hause. Beim heimfahren von München ist es sich halt grad so ausgegangen, dass wir zu Mittag in der Kiefer waren, wo ich mir beim Gasthof Post einen ofenfrischen Schweinzbratten und ein dunkles Flözinger Weißbier gegeben hab.

Muss sagen Indien war super, aber wenn man nur lange genug weg ist, dann freut man sich auch wieder richtig wenn man zu Hause ist. Aber nichts desto Trotz, hab ich die nächste Reise schon in Planung *grins*, so viel sei verraten, hab mich schon für einen Spanischkurs angemeldet.

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