Sightseeing

Also, dass sightseeing anstrenged sein kann weiß ich ja, aber dass man Aktion auch erlebt, des ist mir neu.
Na ja, in Padum war eigentlich nicht viel zu besichtigen, da hab ich mich mehr ausgeruht. Bin dann mit dem 4 Uhr Morgen Bus nach Kargil. Die Fahrt war ein besonderer Leckerbissen.
Ja, und damit werd ich mal kurz Busfahren in Inden behandeln.
Man sollte vor der Fahr viel trinken, denn die Busse haben keine Toilette und vorallem bleiben die Fahrer so selten wie möglich stehen. Also 4 Stunden durchfahren ist schon mal Minnimum. Und das über eine Straße, wo ein jeder Forstweg bei uns besser in Schuss ist. Wenn man also dann 4 Stunden einen ordentlichen Harndrang in einem holbrigen Massagesessel hatte, dann freud man sich richtig auf eine Toilette. Allerdings hab ich nach der Besichtigung einen Buschen vorgezogen. Menschen mit Größen über 1.8 m sollten sich nie ans Fenster sitzen, das überleben die Knie aufkeinen Fall 12 – 16 Stunden lang. Im Gang kann man seine Beinen wenigsten Parken. Des weiteren ist zu beachten, dass zwecks mehr Beladung nicht 4 Sitzen pro Reihe sind, sonder fünf. Sitzen also ungünstigerweise auf der Seite wo drei Sitze sind drei Männer mit europäisch gebautem Oberkörper, so hat der am Gang nur mehr halb am Sitz platz. Gehalten wird nahtürlich nur an Gaststätten die die Fahrer sponsern. Die haben aber dann nicht gerade das beste Essen. Hab es bis jetzt noch fast bei jeder Busfahrt geschafft, dass ich nachher eine leichte bis schwere Darmferstimmung hatte. Und nun noch für alle Genussspechte von Bullywood-Filmen, es gibt auf jeder Fahrt mindestens einen bis drei zu sehen. Also Bullywood-Filme sind einfach super, es geht immer um eine möglichst sulzige Love Story und dazu werden dann eine ganze Menge indischer Schnulzen-Lieder gesungen, dagegen sind unsere Heimatfilme aus den sechzigern ja noch richtig schonend. Ja, und da des natürlich nicht genug der Folter ist, drehen die Wahnsinnigen (sorry führ den Ausdruck) den Ton so laut, dass man selbst mit Ohropax noch terisch wird. Und wer jetzt denkt des wars, nein nix, so einfach gehts nicht. Der letzte Film startet um 22 Uhr, sodass, selbst wenn man mal müden gewesen währe, man nach dem Ende um ein Uhr sicher so narrisch ist, dass man nicht mehr schlafen kann. Ach ja, den Fahrer hätte ich fast vergessen. Der gute Mann denkt fast immer er bekommt was extra für jede Minute die er früher am Ziel ist und des auf einer Straße wo einem beim zufußgehen schwindlich wird beim runterschauen. Ja, *grins* Leitblanken gibt es in den Bergen nicht, also keine Angst wenn da was schief geht, dann kann man bis 23 zählen bis man unten aufschlägt. Kurz um, wer eine Busreise in Indein vor hat, sollte Nerven aus Stahl haben, einen Saumagen besitzen und seine Oropax auf keinen Fall zu Hause vergessen.
Nun weiter mit der Städte Runde, Kargil ist eigentlich garnicht so richtig als Stadt zu bezeichnen mit 10000 Einwohnern, mehr so ein riesiges Dorf. Und genau so sind die Leute dort auch, da sich Touristen dort wenn überhaupt nicht lange aufhalten, und dieses Jahr durch den Kashmir Konflikt schon gleich garkeine vorbeikommen, war ich fast allein auf weiter Flur. Da ich von Haus aus, ja schon durch meine Größe, auffalle, konnten es sich die Leute dort einfach nicht verkneifen mich dämlich anzuglozen (siehe Foto). Leider kann ich nicht bei jedem deppat zurück glozen,daher war ich irgent wie froh wieder von dort zu verschwinden. Kargil war auch meine erste komplett islamistische Stadt, was sich so bemerkbar machte, dass es sich die netten Leute einfach nicht nehmen lassen, jeden mir ihrem Glauben zu überfahren. Da schalt das gejammer und gesummse um 5 Uhr in der Früh über Lautsprecher durch die Stadt und des Theater dauert dann bis 6 Uhr. Ich fand das einfach toll, so ah sing-sang Weckdienst.
Srinagar ist berühmt für seinen Dal Lake und den Hausbooten darauf. Es ist sozusagen fast ein Muss sich dor einzuquartieren. Des ganze inklusieve Halbpension um 600Rp. (€10.-) per Tag. Dass in Srinagar so einen Bombenstimmung ist, war mir auch nicht klar. Als ich in der Haupeinkaufsstraße grad die Fotos von meinem Fotoapparat auf den USB-Stick sicherte, hat es auf einmal geschnallt. Die Leute waren sichtlich geschockt und haben Deckung im Geschäft gesucht. Nach etwa 2 Minuten hat dann der Erste mal einen Blick aus der Tür riskiert. Nach einer weiteren Minute waren meine Fotos gesichert, ich hab bezahlt und hab auch mal rausgeschaut. Da hab ich gesehen, dass einige Leute Richtung Kreuzung strömen. Da es ruhig blieb, bin ich den Leuten nach und hab mich recht vorsichtig der Position genähert wo ein Rudel im Keis stand und auf den Boden glotzte. Mit meinem Notizbuch in der einen Hand und dem Fotoapparat in der anderen muss ich wohl wie ein Reporter ausgesehen haben, denn einer erklärte mir gleich dass eine Bombe explotiert sei. Er schupste die Anderen zur Seite, sodass ich freien Blick hatte auf den Asphalt wo ein Stück herausgerissen war. Ich machte ein Foto und folgte der Ölspur am Boden, da sah ich ihn, ca. 70m entfernt, einen Kleinbus mit kapputer Scheibe. Dort stand auch bereits eine Meute rundum und glotzte drauf. Ich hab mir die Kiste dann auch näher angesehen und ein paar Fotos gemacht. Was ich jedoch nicht gesehen habe waren Verletzte, das sei deshalb betont, da die Zeitung am nächsten Tag von einer Granate und 20 Verletzten berichtete. Meiner Meinung nach war es ein Knallkörper, und so genau wie der unter einem fahrenten Fahrzeug explotiert ist, war er darunter befestigt. Nachdem mir das aber dann doch alles etwas zu heiß war, hab ich mich wieder aus der Innenstadt verdrückt und einbisschen Sightseeing gemacht, Gärten, Tempel und Musquen, is des toll. Hab mich nach drei Tagen dann auch gerne aus Srinagar verdrückt und mich auf ein hindisches Jammu gefreud. Jammu fand ich auch sehr nett, es ist eine eher moderne Stadt mit vielen tollen Shops und netten Leuten. Ich hab mich dort nach dem Sightseeing doch tatsächlich zum shoppen hinreißen lassen und mir ein paar sinnlose Sachen gekauft *grins*. Von dort ging es auf geradem Weg wieder nach Manali wo ich mit einem Freund verabredet war, mit dem ich von dort weiter nach Rishikesh, Agra und Dehli fahre und zwar mit dem Motorrad und nicht mit dem Bus *Hurra*.
Aber so ganz einfach war es dann auch nicht nach Manali zu kommen, es hat nämlich so stark geregnet, dass nach Mandi ein Teil der Straße unter Wasser stand. Wir hatten aber Glück und der Fluß hat sich trotz anhaltendem Regen etwas gesenkt, sodass die Busse mit ihren großen Reifen passieren konnten. In Manali selber war es dann sau kalt, es hatte bis auf 3000m runter geschneid und mir wurde gesagt, dass der Rohtang Pass (Straße nach Leh) gesperrt sei. Was ich aber erst gestern so richtig realisierte, nämlich als die Leute aus Leh am Abend eintrafen und total verstört im Internet-Cafe mit ihren Familien skypten, die sassen zum Teil 7 Tag im Schnee fest. Ihre Familien zuhause haber sie schon als vermisst gemeldet. Da hat es scheinbar zwei Meter Schnee und mehr runtergehauen. Für mich hätte das bedeutet, wenn ich meinen Trek fortgesetzt hätte, wäre ich je nach Tempo, entweder gerade am Basislager vom Shingo La 4700m vom Schnee überrascht worden oder kurz danach. Jedenfalls wäre ich mit nur noch ein bis zwei Tagesrationen Essen richtig fett im Schnee gesessen, und selbst wenn ich es in fremden Gelände durch zwei Meter Schnee geschafft hätte 60 Km zur Straße zu kommen, wäre ich genau so fest gesessen wie die Anderen. Mit blos einem Unterschied, ich hätte Wintergewand und an passensen Schlafsack dabei gehabt, die meißten Anderen hatten Sandalen und eine T-Shirt. Bin irgent wie ganz froh, dass ich das Abendeuer ausgelassen habe, wäre mir zu anstrengend und Zeitaufwendig gewesen. Was ich während der Zeit in Manali gemacht habe war auch anstrengend, hat aber mehr Spass gemacht. Aber davon beim nächsten und letzten Blog aus Indien.

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