Gehe nicht über Los, ziehe nicht 20.000.-

Wer kennt Monopoly nicht, da hat man es fast geschafft und dann zieht man eine schlechte Karte. Ich hatte wirklich einen super Lauf die letzten 3 Wochen, bin so schwer geklettert wie nie zuvor und stand kurz vor dem Durchstieg zweier sehr schwerer Routen. Doch wie das Leben so spielt hat sich ein kleiner Kratzer an meinem linken Ringfinger vorgestern in der Nacht entzündet und begann zu eitern. Nun wird einem sehr schnell bewusst, dass man hier in Tonsai doch etwas abseits der Zivilisation ist, um zu einem Doktor zu kommen muss man erst an den Strand gehen und 7 weitere Leute finden die auch nach Ao Nang wollen. Mir war im Großen und Ganzen nicht klar was ich machen sollte, der Finger war nicht sonderlich geschwollen und die eitrige Stelle nicht besonders groß. Während ich mit Martin beriet kam gerade Eli an meinem Bungalow vorbei. Da sie bereits seit 4 Monaten in Krabi als Englischlehrerin arbeitet beschloss ich sie zu Rate zu ziehen. Sie meinte das sei kein Problem, sie habe Wasserstoffperoxid zum reinigen der Wunde dabei und anschließend sollten wir sie mit Antibiotika-Pulver bestreuen, sodass sie austrocknet. Ich nahm also mein Schweizermesser und sterilisierte die Klinge mit dem Feuerzeug, schnitt die Wunde auf, wir haben sie mit Wasserstoffperoxid gereinigt, anschließend mit Antibiotika aus einer Kapsel bestreut und trocknen lassen. Das ganze schien auch sehr gut zu funktionieren, die Wunde verkrustete und schien sauber zu sein. Nun ja, der Mensch dachte, Gott lachte, der gewünschte Erfolg blieb leider aus, anstatt besser zu werden, eiterte die Wunde unter der Kruste über Nacht weiter und die Entzündung breitete sich über die Hand weiter aus. Ich entschloss mich nun nach den Frühstück nach Ao Nang zu fahren um dort einen Doktor auf zu suchen. Obwohl es Sonntag ist, hatte einer der Ärzte geöffnet. Er hat mir die Wunde sehr sauber gereinigt und desinfiziert. Des Weiteren hat er mir zwei verschiedene Antibiotika mit gegeben und alles nötige um die Wunde jeden Tag selber zu reinigen und neu zu verbinden. Wie das Schicksal so spielt, hab ich während des schreibens dieses Blogs zwei Jungs aus London wieder getroffen, mit welchen ich vor zwei Tagen sehr nett geplaudert hatte und es stellte sich heraus, dass einer von ihnen Hand-Chirurge ist. Er hat sich den Finger genauer angesehen und gemeint, dass alles in Ordnung ist und falls sich was negativ verändert sollte ich gleich bei ihm vorbei kommen.

Leider ist damit meine Kletterkariere vorerst auf Eis gelegt, da ich für die nächsten 5 Tage still halten muss. Habe aber dafür einen guten Grund irgendwann wieder nach Tonsai zu kommen und meine Projekte durch zu klettern.

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