Huaraz

Huaraz

Wird als das rastlose Königreich der Abenteuer in den Anden, im Reisefuerer vorgestellt. Und das trifft auch so ziemlich genau zu. Mich persönlich hat die Stadt sehr an Leh in Ladakh (Indien) errinnert. Jede Tour, ob Trekking, Alpinbergsteigen oder Klettern die in die Cortilleras Blanca oder nach Huayhuash geht, wird von hier organisiert. Die Strassen sind voll von Agenturen, die alle in etwa das selbe anbieten und man versucht einem schon am Straßenrand dazu zu überreden eine Tour zu buchen.
Für mich stand trekking eigentlich nicht zur Debate. Ich hatte irgendwie nicht die rechte Lust und das richtige Equipment um hier mehrere Tage durch die Pampa zu laufen. Mit einer der zahlreichen Agenturen eine der klassischen 4 Tage Treks zu machen lag mir noch viel weniger an. Ich hatte daher beschlossen hier einen Tag klettern oder boldern zu gehen. Die ganze Sache hat sich dann auch in gewissem Sinn von selber Organisiert.
Doch fangen wir von vorne an. Als ich in Lima in den Bus eingestiegen bin und mich auf meinen Platz setzten wollte, saß da schon ein nettes Mädchen. Sie frage mich ob ich nicht mir ihr Platz tauschen wollte, da sie gerne neben ihrer Freundin sitzen wollte. Leider hatte sie einen Fensterplatz und auf Grund meiner Problme mit meiner Verdauung musste ich ablehnen. Ich setzte mich also neben Andrea und Marion musste wieder auf ihren Platz zurück. Die beiden kamen aus Frankreich und hatten in Huaraz ein paar Tage trekking geplant. Mehr hab ich bis auf weiteres nicht erfahren können, denn Andrea war totmüde, weil sie schon seit 48 Stunden auf den Beinen waren und ist kurz nach dem Losfahren eingeschlafen.
Wir haben Huaraz um 6 Uhr am Morgen erreicht und als mir jemand am Busbahnhof ein Hostel um 15 Soles mit allem Schnickschnack angeboten hat, hab ich mir gedacht, das kann ich mir ja mal ansehen. Sie meinten ich brauche mich nur in den Minibus zu setzen und sie bringen mich dort hin. Nachdem wir eine Stunde in dem Minibus kreuz und quer duch Huaraz sind, um überall Leute abzuladen, erreichte wir dann schließlich den Ort an dem das Hostel sein sollte. Allerdings war das ganz ein anderes Hostel und von dem angepriesenen Services war weit und breit nichts. Ich hatte sozusagen die Schnautze voll von den Typen und beschloss mich zu Fuß auf die Suche nach einer Hostel zu machen. Etwa 3 Blocks und zwei Straßenecken weiter, standen die zwei Französinen vor mir. Sie waren eine Stunde rumgeirrt auf der Suche nach einem Kaffeehaus. Da ich gerade eines gesehen hatte, sage ich ihnen wo es ist und beschloss auch gleich mit auf ein Frühstück zu gehen. Nun erzählten sie mir, dass sie nicht vor hatte mit einer Agentur zu trekken, sonder alles alleine zu organisieren und auch zu schleppen. Da ich so etwas schon kannte, hab ich sie einmal vorsichtig vorgewarn und gemeint, sie hätten da schon einiges zu schleppen. Aber das hat die beiden kalt gelassen. Nach dem Frühstück sind wir zusammen auf die Suche nach einer Hostel und haben auch ein nettes gefunden.
Wir quartierten uns zusammen ein und ich ging dann auf die Suche nach einer Agentur zum Klettern. An der Reception von der Hostel fragte man mich was ich hier machen wolle und ich sagte ihnen, dass ich gerne ein bisschen klettern oder boulder wolle. Man hat mich dann gleich zu den richtigen Leuten geschleppt. Die Argentour heißt „Quechuandes“ und David der Cheff ist selber ein motivierter Kletterer. Da mich ein Tag klettern flotte 80 US-Dollar gekostet hätte, nahm ich die etwas billiger Variante, und ging mit den Jungs am nächsten Tag bouldern. Den Rest des Tages verbrachte ich mit einem Spaziergang auf irgent einen Berg gleich neben Huarez, wo unterhalb die Ruinen Willquaia (oder so ähnlich) stehen. Als ich am Abend wieder in die Hostel zurück kam, war das Zimmer voll mit Einkaufstaschen. Die Mädels hatten fleißig eingekauft und waren bester Dinge am nächsten Tag loszustarten. Wir gingen noch auf ein paar Bier und ein Abendessen und hauten uns dann totmüde in die Federn.
Die zwei starteten nach dem gemeinsamen Frühstück mit ihren voll gepackten Rucksäcken los und ich bin etwas später mit den Jungs bouldern gegangen. Schon beim Aufwärmen hab ich gemerkt, dass ich nicht nur keinen Schmalz mehr hatte, sondern, dass ohne ordentliche Hornhaut bei dem scharfen Fels garnicht viel laufen wird. Nach etwa 2 Stunden bouldern,  musste ich das Handtuch werfen und den Jungs zusehen wie sie sich an Problemen die Zähne ausbissen, die ich normalerweise mit Links mache. Das war echt frustrierend und ich war eigentlich nur froh, dass ich nicht die 80 Dollar investiert hatte, denn das hätte bei meiner Performance sicher keinen Spass gemacht.
Mit dem Nachtbus ging es dann weiter nach Trujillo.

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