Parque National Tyrona, oder das verlohrene Paradies

Parque National Tyrona, oder das verlohrene Paradies

Nachdem ich in Cartagena schon ein bisschen von der Karibikluft geschnuppert hatte, ging es nun weiter nach Santa Marta und von dort in den „Parque National Tyrona“. Als ich dort angekommen bin, erklährten mir die beiden Schwarzen Parkwächter am Schranken, dass der Park bereits seit 17:00 Uhr geschlossen sei. Ich schaute etwas verdutzt auf meine Uhr und erklärte den beiden, dass es laut meiner Uhr 16:50 ist. Die Beiden schauten sich nun ebenfalls gegenseitig verdutzt an. Sie kammen nun mit einigen Ausreden, von wegen, es sei schon zu spät und es würde bald dunkel und ich könnte mich verlaufen. Ich streckte ihnen daraufhin meine Stirnlampe entgegen. Das ganze ging nun etwas hin und her und es stellte sich heraus, dass sie keine Rechnungen mehr drucken können, warum auch immer. Sie liesen mich aber ein, wenn ich jetzt bezahle und mir am Morgen das Eintrittsband und die Rechnung abholen würde. Ich willigte ein und als ich bezahlt hatte, kamen die beiden Franzosen Shango und Eduardo mit dem Taxi an. Sie wollten bezahlen und damit ging das Theater von Vorne los. Die beiden Schwarzen wirkten richtig angepisst und verhielten sich echt zum Kotzen. Sie liesen jedoch, nach ein wenig Verhandlung, auch die beiden Franzosen unter den selben Bedingung ein. Alles wurde richtig interessant, als einer der beiden seinen Studentenausweis zückte. Er wurde ganz obligatorisch abgewiesen mit der Aussage, der Studentenrabat sei nur für einheimische Studenten. Unglücklicherweise studiert Shango in Bogota und daraufhin wollten die beiden Parkwächter eine Kopie von seinem Studentenausweis. Unglücklicherweis konnten sie jedoch keine machen, da der Kopierer nicht funktionierte. Shango bot ihnen daraufhin an, ihnen sein Orginal zu hinterlegen und sie willigten ein. Da mir das ganze etwas spanisch vorkam (einmal ganz abgesehen davon, dass ich von der Spanischen verhandlerei nicht mal die Hälfte verstand), machte ich ein paar Fotos als die Parkwächter das Geld von den Franzosen annahmen. Wir wurden dann gegen eine Gebühr von 2.000.- Pesos in einem Cheep zum ersten Campingplatz „Castillete“ mitgenommen, wo wir uns zu dritt in einem der Zimmer einquartierten. Anschließend gingen wir die 50m zum Strand und dort Richtung Westen zu einem großen Stein wo wir eine wunderbare Aussicht hatten. Wir genoßen dort wohl etwas zu lange den Sonnenuntergang, als wir zurück gingen war es bereits dunkel und wir hatten keine Ahnung wo genau wir aus dem Jungel gekommen waren. Die Entfernung fühlte sich nun viel länger an, wären da nicht unsere Spuren im Sand gewesen, hätte ich gesagt wir sind schon lange vorbei gelaufen. Nachdem sich langsam Zweifel breit machten und ich es schon etwas unheimlich fand, dauchte im Jungel ein Lichtlein auf und wir waren froh als wir wieder im Haus waren.
Als wir uns am nächsten Morgen gemeinsam auf den Weg zum Eingang machten, kam bereits einer der beiden Parkwächter mit dem Motorrad entgegen. Er war richtig freundlich und meinte es reicht wenn einer von uns mit zum Eingang kommt und bot an diesen auf dem Motorrad mit zu nehmen. Da Shango seinen Ausweis wiederhaben wollte übernahm er das. Als Shango wieder aufdauchte lichtete sich der Nebel der Mutmaßungen etwas, es stellte sich heraus, dass die Frau die normalerweise den Eintritt kassiert gestern schon etwas früher gegangen war und die beiden keine Ahnung hatten vom Eintrittkassieren. Wir vermuteden, dass sie auch kein Geld annehmen durften und daher so sauer waren.
Frisch und fröhlich ging es nun zu Fuß weiter nach „Cabo San Juan del Guia“. Ich lies meinen Rucksack am Campingplatz und die beiden mieteten sich einen Caballero (Reiter mit Packpferd) der ihre Rucksäcke dort hin transportierte. Cabo San Juan del Guia ist zwar nicht mehr ganz frei von Tourismus, aber dort ist er in einer sehr dosierten Form. Ich möchte mal sagen genau richtig viel, sodass man was zu Essen und Trinken bekommt, aber noch nicht so viel, dass irgent welche geistigen Tiefflieger ihre Handtücher am Strand breit machen und sagen das sei ihr Strand. Die Bucht wird unterteilt durch eine Halbinsel auf der eine Hütte steht wo man sich Hängematten mieten kann um dort zu übernachten. Wem es dort zu windig ist, der kann auch oberhalb des Strandes Hängematten mieten oder selber sein Zelt aufschlagen. Das Restaurand ist zwar nicht groß, man verfügt aber über einen Kühlschrank und somit, werden alle Gedränke, wie gewohnt, auf den Gefrierpunkt gekühlt serviert. Da ich leider nicht wusste, dass von hier täglich ein Boot nach Taganga fährt, wo ich als nächstes hin wollte, musste ich wieder die 9km zurück gehen und mit dem Bus dorthin fahren. Unglücklicherweise hatte ich bis jetzt noch nicht sehr viel Gelegenheit meine Sandalen anzuziehen, daher war der Aufwärmspaziergang von 20km etwas zu viel für meine Füße und ich musste mir in Taganga ein paar Badeschlapfen kaufen zum rumlaufen.

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