Von Kolumbien nach Venezuela

Von Kolumbien nach Venezuela

Nach dem ich mich etwas verausgabt hatte sollte die Weiterreise nach Venezuela jetzt als Erholung dienen. Doch wie so oft im Leben kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Der Hacken an der Geschichte geht schon etwas weiter zurück. Ich kam um 14:30 in Santa Marta mit einem Bus aus Cartagena an, der vorne drin Caracas stehen hatte. Als ich den Busbegleiter fragte ob der nach Caracas fährt, bejate er dies. Damit war für mich klar, dass ich mit diesem Bus von Santa Marta direkt nach Caracas fahren wollte. Ich erkundigte mich auch noch, bevor ich in den Tyrona Park reiste, am Schalter der Busgeselschaft, ob der Bus nach Caracas jeden Tag fährt und man teilet mir mit er fährt jeden Tag um „doce y media“ (12 und halb). Da ich um 14:30 Uhr hier angekommen bin, verstand ich jedoch „dos y media“ (2 und halb) und war daher auch erst um 13:30 am Busbahnhof. Mir wurde gesagt, dass der nächste Bus direkt nach Caracas erst am nächsten Tag geht, es jedoch einen Bus nach Maicao gibt und ich von dort mit dem Sammeltaxi über die Grenze fahren kann und dann von Maracaibo wieder mit dem Bus weiter nach Caracas fahren kann. Da ich so etwas schon mehrmals gemacht hatte, dachte ich es sei kein Problem und entschloss mich dies so zu machen. Außerdem sei es ohnehin die billigste Lösung. Ich erreichte Maicao als es schon dunkel war und muss zugeben, dass dies Stadt alles andere als sicher ist. Ich schaffte es sogar von dort in einem Auto nach Maracaibo zu kommen. Allerdings war ich mir zu keiner Minute sicher ob ich auch dort ankommen würde. Abgesehen vom desulaten Zustand des Autos waren die Fahrkünste eher an der Grenze von Mensch und Maschine. Es war ein Uralter amerikanischer Chevi, wie man ihn sonst nur aus Filmen von den 50ger und 60ger kennt. Er hatte aber eine Klimaanlage und elektrische Fensterheber, welche jedoch etwas speziel zu verwenden waren. Nach einer der zahlreichen Polizeikontrollen bilieb der Fahrer stehen, griff und das Handschufach und holte einen Drat heraus. Das eine Ende fixierte er irgentwo in beim Sicherungskansten und das andere bei einem Drat an der Tür, und schon ging das Fenster langsam knarrend herunter. Der Fahrer machte auch nicht gerade einen seriösen Eindruck, wenn man ihn so ansah, hatter er keinen Lacher übrig und man hatte eher den Eindruck, dass er einem für ein paar Dollar irgentwo an das Messer liefern würde. Die einzige Hoffnung bestand in den anderen Mitreisenden und dass die absolut die Ruhe weg hatten. Wir passierten von der Grenz bis nach Maracaibo so viele Polizei- und Militärkontrollen, dass ich irgentwann aufhörte zu zählen. Der zweifelhafte Sinn dieser Kontrellen besteht darin, das Land frei von Drogen zu halten. Polizei und Militär sind hier so Korrup und haben ihre eingenen Ziele. Eines davon ist mit ihrer Arbeit Geld zu verdienen und es war offensichtlich schon im Taxipreis eingerechnet, dass er ab und an einem Polizisten ein paar Scheine rüber steckte, damit uns dieser nicht lange anhielt. Manchmal stehen ja auch die Kontrollen entwa 50m nacheinander, erst Polizei, dann Militär oder der Grenzschutz. Ich war richtig froh als wir in Maracaibo am Busbahnhof waren und als uns jemand fragte ob wir nach Caracas wollten, hab ich mich darum gekümmert und wollte erst mal was Essen und mich danch um dem Bus kümmern. Mir war jedoch nicht klar, dass ich durch den Grenz überdritt eine Stunde verloren hatte und es in Venezuela bereits nach 23 Uhr war. Als ich nach zwei Toasts nach einem Bus suchte, wurde mir gesagt, es fahre erst wieder einer am nächsten Morgen.
Ich kam noch nicht mal richtig dazu mir den Kopf zu zerbrechen, was ich denn nun machen sollte, da kam schon einer daher und meinte er hätte eine Mitfahrgelegenheit nach Valencia von hier. Ich schaute nun mal nach wo denn Valencia überhaupt genau liegt und ob mir das was bringt. Als ich sah, dass es kurz vor Caracas ist fragte ich wie lange es denn dauert und was es kostet. Der Preis von 70 Bolivia schien mir angebracht und als er meinte es dauert 5 Stunden fand ich das auch OK. Die ganze Sache war nämlich so eine Art Fahrgemeinschaft. wir fuhren zu sechst in einem alten Chevi, 3 auf der vorderen Sitzbank und drei hinten. 5 Stunden, davon hatte er wohl gedäumt. Wir fuhren insgesamt 10 Stunden und von schlafen war da so gut wie keine Rede. Erstens hatten die Sitze keine Kopfstützen, dann musste die Kiste alle 2 Stunden wieder voll gedankt werden und dazwischen wurden wir immer Mal wieder von irgend welchen Kontrollen angehalten. Wir wurden zu allem Überfluss auch noch von einigen so schönen Nachtbussen überhohlt, mit welchen ich gernen gefahren währe. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob der Typ einfach nur jemanden gesucht hat der ihm den Benzien zahlt oder ob wirklich keine Bus mehr gegangen sind. Ich weiß nur, dass ich auf die zwei Toast die nächsten 10 Stunden gerne verzichtet hätte und dafür lieber in einem feinen Bus gesessen wäre.
Endlich in Valencia am Busbahnhof, fand sich innerhalb von 2 Minuten ein Bus nach Caracas, so einer von den ganz feinen und gemütlichen mit richtig viel Beinfreiheit. Ich hab dann, etwas erfolglos, versucht dort noch etwas Schlaf nach zu holen.
wie eine Bechsträne nun mal so ist, hört die nicht einfach so leicht wieder auf. Als ich in Caracas nach dem Bus nach Ciudad Bolivar fragte, erklärte man mir, dass dieser von einem anderen Busbahnhof losfährt. Gerade aus dem Bahnhof raus und auf dem Weg über die Straße, um ein Taxi zu nehmen, halten zwei Polizisten auf einem Motorrad und kontrollieren und fordern mich auf meinen Reisepass vorzuzeigen. Da sie lediglich schwarz gekleidet waren und nicht eindeutig als Polizei gekennzeichnet waren forderte ich sie erst auf sich auszuweisen. Sich kamen dieser Forderung auch anstandslos nach. Ich zeigte ihnen daraufhin meinen Reisepass und als sie meine Stempel von Kolumbien im Reisepass sehen, ging die Fragerei los. Was ich denn in Caracas will und was ich in Kolimbien gemacht hatte. Irgentwie erfolglos versuche ich ihnen zu erklären, dass ich in Caracas garnichts wolle sonder nur auf der Durchreise sei. Die Jungs meinen ich müsse auf ihr Motorrad aufsteigen und mit ihnen zum Polizieposten mitkommen. Jetzt wurde mir etwas anders, bei den haufen korrupter Polizisten die in Venezuela sind, dacht ich mir, hoffe ich nur wenn ich da wieder heil raus komme. Der zweite Polizist nahm meine Rucksäcke und sahs hinter mir. Zu dritt auf dem Motorrad sind wir nun locker los gestartet und als wir nach etwa 500m von der Hauptstraße abzweigten, in eine Gegend, die man ohne Bedenken als Slams bezeichen kann, sah ich das als Erhärtung meinens Verdachts. Mir lief es jetzt ganz kalt den Rückten runter und ich fing an mir vor zu stellen, wie sie mich jetzt dort mit ein paar ihrer Gangsterkollegen ausrauben würden und ich vom Glück sprechen konnten, wenn ich da noch lebendig raus komme. Als wir dann vor einem Haus stehen blieben, welches sich von den anderen kaum unterschied und auch keine Aufschrifft wie etwa „Polizei“ oder ähnliches hatte, fing sich bei mir alles etwas an zu verkrampfen. Als ich es betrat und am Gang zwei Polizisten sitzen sah, entspannte ich mich ein bisschen. Doch angesichts der Datsache, dass es in Venezuela kaum Polizisten gab die nicht korrupt waren, fühlte ich mich immer noch nicht so richtig wohl dort. Die Jungs übergaben mich an einen der Polizisten dort, der den Eindruck machte als sei er der Cheff dort. Ich wurde mit samt meiner Sachen in sein Büro gebracht, wo er mir erneut die selben Fragen stellte, wie die beiden Jungs zuvor. Nachdem ich dem guten Mann, nach dem 3 Mal offenbar glaubhaft erklärt hatte, warum ich in Caracas bin, schien er mir zu glauben. Er begann nun mit einer pseudo Untersuchung, um damit wohl zu rechtfertigen warum man mich abgeschleppt hatte. Nachdem er die Haupttasche meines kleinen Rucksacks durchsucht hatte, fragte er mich was ich im groß hätte. Ich sagte ihm es sei lediglich Kleidung darin und er meinte ich solle meine Hosentaschen leeren. Ich kam dieser Aufforderung fast ausschließlich nach und leerte alle Taschen bis auf die Seitentaschen. Er durchsuchte die Sachen sehr ordentlich, wobei ich meine Zweifel habe, dass er die Notizen in meinem Notizbuch lesen konnte. Danach konnte ich alles wieder einpacken und man hat mich mehr oder weniger entlassen.

…… weiter geht es im 2. Teil

Taxi in Maicao

Taxi in Maicao

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