Salto del Angel (Angel Falls)

Salto del Angel (Angel Falls)

Tagwache 6 Uhr, um 7 werden wir zum Flughafen gebracht, dann beginnt die erste Phase des Wartens. Der Flug geht schön gemühtlich um 9:15 und dauert 35 Minuten. Ich hatte Glück und kam in der zwiemotorigen Maschine unter, diese flog um 25 Minuten schneller als die anderen. Doch das nützte mir nichts, den in Canaima am Flughafen mussten wir doch auf den letzten warten. Canaima ist ein Indianerdorf im Jungel, das mit Sicherheit kein Mensch kennen würden und schon 2 Mal keinen Flughafen hätte, wären da nicht ganz in der nähe die höchsten Wasserfälle unseres Planeten, die Salto del Angel.
Wer jetzt gerne mehr dazu wissen will, wie üblich:
http://de.wikipedia.org/wiki/Angel_Falls

Nachdem wir den Flughafen um 11 Uhr in einem Truppentransporter verliesen ging es zur Unterkunft, wo die anderen ihre Sachen lassen konnten. Ich hatte für eine Nacht nur meine Zahnbürste, eine lange Hose und ein langärmliges Hemt gegen die Moskitos dabei. Dann mussten wir noch auf einen fehlenden Gast warten und wurden um 12:30 schön langsam im Truppentransporter das Dorf rauf zu den Booten gefahren. Unsere Rucksäcke wurden im Boot hinten in eine Plane eingeschlagen damit sie nicht nass wurden. Uns wurde gesagt wir sollten uns eine Regenjacke anziehen, da es oft in das Boot herein spritzt. Als ob es absicht gewesen wäre, kurz nach dem losfahren schwappte schon die erste ordentliche Ladung rein und wir waren natürlich nicht nass, da wir ja unsere Regenjacken brav übergestülpt hatten. Es ging dann relativ ruhig eine Stunde den Fluß hinauf bis zu einem kleinen Seitenfluss mit einem Wasserfall. Dort machten wir Mittag und konnten Baden gehen. Ich zog es aber vor nicht zu baden, da die Sonne nicht mehr scheinte und ich nicht mit der nassen Badehose Bootfahren wollte. Dies erwies sich auch als sehr schlau, denn etwa ein halbe Stunde nach dem wir wieder weiter fuhren begann es zu Schütten. Es fing so stark an zu regnen, dass wir es vorzogen eine Pause bei einem Unterstand einzulegen. Es hatte nun ordentlich abgekühlt und es wehte ein kalter Wind,  die jenigen die noch nasse Sachen an hatte frohren ordentlich. Nach etwa 40 Minuten hörte es zum Glück auf zu regnen und wir konnten die Fahrt fortsetzen. Der Fluß wurde immer schmaler und es ging nun oft sehr knapp an den Felsen vorbei flußaufwärts. Nach etwa 2,5 weiterer Stunden erreichten wir das Camp. Das ganze sieht etwa so aus, es ist ein Dach dort, wo die Hängematten mit Fliegengitter reingehängt sind und am Rand sind Tische zum Essen. Aprobo Essen, serviert wurde uns gegrilltes Hünchen, die Jungs hatte die Hühnerhälften auf Spiesen vor den Feuer gegrillt. Die waren ech sehr gut. Die Nacht in der Hängematte war zwar etwas ungewohnt, aber ich hatte ganz gut geschlafen. Für mich ging es schon um 5 Uhr in der Früh rauf zu dem Wasserfall. Ledinglich ich und ein Guide. Wir erreichten die Wasserfälle um 6 Uhr, noch vor dem Sonnenaufgang. Außer uns war keine Menschenseele dort, es war eines der beeindruckensten Erlebnisse der ganzen Reise. Ich konnte den Sonnenaufgang dort in aller Ruhe genießen. Wo sich sonst hunderte von Touris rum schlagen, hatte ich den Wasserfall ganz alleine. Immer mehr dämmerte mir, dass ich es so viel besser erwischt hatte, als wenn ich die normale 3-tages-Tour gemacht hätte. Ich gab dem Guide beim runtergehen noch ein ordentliches Trinkgeld, schließlich musste er extra wegen mir heute noch mal rauf. Dieser war nämlich mit seine Gruppe bereits am Vortag dort und mit dieser Gruppe würde ich heute wieder zurück fahten. Nach dem Frühstück im Camp ging es 3 lange Stunden den Fluß runter. Kurz bevor wir Canaima erreichten hielt das Boot und der Guide forderte mich auf mit ihm auszusteigen. Ich hatte keine Ahnung was nun kommt. Wir gingen erst 10 Minuten den Fluß hinunter und dann konnten wir auf einen ordentlichen Wasserfall hinunter sehen. Er meinte, dass wir nun hinunter gehen und unten auf die andere Seite gehen würden. Irgentwie zweifelte ich gerade an meinen Spanischkentnissen, oaf die andere Seite gehen? Fast unten forderte er mich auf alles bis auf die Badehose auszuziehen und bot mir an meinen Fotoapparat in einem Plastiksack mit zu nehmen. Wir querten nun den Wasserfall auf der Hinterseite und gingen praktisch unter ihm durch. Ich war total platt, nebem mir stürzten sich dosend tausende Tonnen von Wasser herunter, so nah war ich noch nie an so einem riesigen Wasserfall. Auf der anderen Seite konnte man unter den Wasserfall reingehen. Der Guide meinte ich sollte aber nur am Rand hineingehen und ich merkte auch gleich warum. Das kleine Geplätscher am Rand, platschte ganz schön ordentlich herunter, nach den Fotos verlies ich die prasselnde Dusche so schnell wie möglich wieder und wir gingen zurück auf die andere Seite. Nun ging es nach Canaima zum Mittagessen und danach wurden wir zurück nach Cuidad Bolivar geflogen. Dort hatte Jochen leider eine schlechte Nachricht für mich, er konnte mir das Busticket nicht kaufen, da man eine gültige Gelbfieberimpfung verlangte. Da mein großer Rucksack noch auf der Posada war und dort auch der Impfpass, konnte ich auch auf dem Rückweg zur Posada am Nachmittag keine Karte kaufen. Am Abend fuhr ich mehr auf gut Glück zum Terminal und wer mein Glück kennt, der kann sich schon vorstellen wie es weiter geht ging.

de Cuidad Bolivar a Manaus
Natürlich war der direkte Bus nach Boa Vista voll und ich musste mit einem anderen bis an die Grenze fahren. Bis dort schien auch alles noch ganz gut zu laufen, doch wie gewohnt, fuhr der Anschlußbus von einem anderen Terminal ab, welcher irgenwo bei der Grenze sein sollte. Leider hatte ich das offensichtlich nicht ganz richtig kapiert und dachte mir der sei bei der Grenze. Daher sagte ich dem Taxifahrer er sollte mich zu Grenze bringen. Dort war aber auf dieser Seite der Grenze kein Terminal und er dacht ich wollte zum Terminal auf der brasilianischen Seite. Irgentwie dachte ich nun auch, der wäre dort. Aber wie üblich, falsch gedacht. Leider bemerkte ich den Irrtum erst als ich schon beim brasilianischen Terminal war. Doch nun war es schon zu spät. Der Taxifahrer hatte zu mir gesagt die Fahrt würde 50 Real kosten, doch als wir dort waren wollte er 100. Er meinte da er 2 Mal bei der Grenze insgesamt ein halbe Stunde warten musste. Als ich nicht bezahlen wollte, startete er das Auto und fing an mit mir zurück zu fahren. Nun hatte ich ingewissem Sinn einen sehr schlechten verhandlungsstand. Ich konnte ihn aber doch noch auf 80 R$ runterhandeln. Dazu kommt, dass die Busse in Brasilien viel teurer sind, daher wollte ich mit einem aus Venezuela nach Manaus fahren. Der kleine Irrtum hat mich ganz locker flockig 50.- Euro mehr gekostet, dafür durfte ich bis nach Boa Vista aber auch wieder mal in einem wilden hoprigen alten Bus fahren. War natürlich ordentlich angefresse und zur Draufgabe, diesmal aber Gratis, ist mir in Boa Vista der Computer abgestürzt und einen fix und fertiger Blog, durfte ich dann noch Mal schreiben. Der Fehler lag darin, dass man in spanisch sprachigen Ländern mit der Tastenkombination [STRG]+[G] abspeichert, auf deutschen, englischen und brasilianischen Rechnern aber [STRG]+[S] benutzt. Nach 2,5 Monaten in spanisch sprachigen Ländern hatte ich noch [STRG]+[G] drin. Hab es mir aber dann sehr schnell gemerkt.
Der Rest der Reise verlief schon fast beängstigend problemlos. Ich erreichte Manaus wie geplant am Freitag um 6 Uhr am Morgen. Perfekt für die Bootsfahrt.

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