Schiffchen fahren auf dem Amazonas (Manaus – Santarem – Belem)

Schiffchen fahren auf dem Amazonas (Manaus – Santarem – Belem)

Belem, wer erwarte dort in der Mitten des tiefsten Dschungel ein kleines Städtchen vor zu finder, der wird ebenso überrascht sein wie ich. Belem ist alles andere als klein, es ist eine richtige Metropole mit 1,4 Millionen Einwohner. Der Grund warum dort so eine riesen Stadt im Dschungel ist war der Kautschukboom. Die Stadt ist auf dem Landweg von Brasilien aus eher schwer zu erreichen, daher fährt alles den Amazonas rauf und runter. Und mit alles mein ich auch alles, riesige Frachtschiffe genaus wie der kleine Bananendampfer, mit dem ich runter bin. Dort ist die letzte Bastion der Flußreisen. Vom Geschäftsmann über Touris bis zu ganzen Familien, alles reist mit dem Boot und fast jeder schläft in der Hängematte. Da ich bis dahin keine Hängematte mein eigen nennen konnte, musste ich mir erst eine besogen. Doch dazu später. Vom Terminal (Busbahnhof) fuhr ich auf direktem Weg zum Hafen, um zu erfragen wann das nächste Schiff direkt nach Belem abfährt und um mir gleich eine Karte hierfür zu kaufen. Mit der Karte konnte ich auf das Boot und dort meinen großen Rucksack deponieren, welchen ich mit einer Kette dort fixierte. Nun ging es wieder rein in die Stadt zum shoppen. Laut meines Reiseführers braucht man für Schiffreisen auf dem Amazonas: eine Hängematte und Schnur zum befestigen, Wasser, Klopapier, Obst, Snacks und Regenbekleidung. Wobei letzteres etwas schwierig zu besogen war. Irgentwie gabs nirgentwo Regenjacken und meiner Regenkleidung konnte ich nicht mehr drauen, schon garnicht bei Tropentemperaturen. Denn da saugt Goretex und ähnliches das Wasser mehr von außen an. Ich hab nach über einer Stunde doch geschafft, einen Gummiüberzieher zu bekommen, aber in einem Geschäft, wo ich alles ander vermutet hätte als Regenjacken. Gebraucht hab ich sie nicht, kann mir auch nach der Fahrt auf dem Bananendampfer nicht vorstellen für was man die brauche sollte, wird mir ein Rätsel bleiben. Was in meinem Reiseführer nicht drin stand, was ich aber seit der letzten Flußfahrt in Venezuela weiß, eine Falsche Rum ist nie ein Fehler wenn man mit hat. Total gerüstet war ich also kurz vor 12 bereit auf dem Boot und zu meiner Überraschung legten wir tatsächlich pünktlich um 12 Uhr ab. Doch es ging nicht sehr weit, wir legten an einem anderen Dock in Manaus wieder an, wo weiter Reisende an Bord kamen. Wie der Captain das Schiff dort einparkte war nicht gerade beruhigend, er scherte mit dem Bug den Steg entlang. Selbst bei meiner ersten fahrt mit einem Schiff hab ich nicht so schlecht angelegt. War es bis jetzt noch ganz angenehm vom Platz, wurde es nun richtig eng mit den Hängematten an Bord, zumindest da wo ich war. Im unteren Deck blieb einiges leer und wie ich später erfuhr war das auch der Gund warum wir dort über 4 Stunden warteten, die Jungs hofften das Schiff noch voller zu bekommen. Wärend wir dort warteten erlebte ich meinen ersten Tropen regen. Es fing an zu regnen, als würde man Kübel über uns auslehren, doch die Regenjacke war trotzdem nicht erforderlich.
Der Anfang der Flußfahrt war sehr unspäktakulär, der Dampfer fuhr in die Mitte vom Amazonas und man sah weit und breit nichts, bei einem Fluß der stellenweiße 18km Breit ist, kann man vom Glück sprechen wenn man das Ufer in der Ferne sieht. Ich war auch etwas unruhig zu Beginn denn, ich hatte keine Ahnung vom Flußreisen, doch das sollte sich noch ändern. Mehr und mehr bekam ich einen Tagesrythmus an Bord. Um 6 Uhr aufstehen und den Sonnenaufgang genießen, danach Frühstück und bis 9 Uhr in der Sonne sitzen. Dann war es eindeutig zu heiß und man konnte sich zum relaxen bis 3 Uhr in die Hängematte verziehen. Eine Dusche zur Erfrischung nehmen und wieder auf das Oberdeck in die Sonne gehen. Um 6 Uhr zum Sonnenuntergang ein oder zwei Bier trinken und dann Abendessen oder umgekehrt. Dann noch einen Rum zum Schlafengehen oder einen weiteren wenn man nicht einschlafen kann. Spätestens um 9 liegen aber fast alle in der Hängematte und schlafen. Am Samstag Abend erreichten wir um Mitternacht Santarem und es herrschte etwas Wirbel an Bord, der sich aber gleich nach dem Anlegen legte. Wir blieben dort bis zum nächsten Tag Mittag. Da ich dringent einen Blog fertig machen wollte, ging ich am Sonntag in der Früh nach Santarem rein, wo mich gähnente Leere erwartete. Da ich etwas früh daran war konnte ich mir ein wenig das Zentrum ansehen. Ich kann nur sagen, kein Ort an dem ich mehr als einen halben Tag verbringen will. Nachdem ich um 11 Uhr mal auf die Uhr vom Computer schaute, stellte ich fest, dass es dort schon 12 Uhr war. Als ich nun im Internetcafe nachfragte wie spät es denn tatsächlich ist, wurde mir gesagt, es sei 12 Uhr. Laut meiner Karte sollte die Zeitumstellung erst zwischen Santarem und Belem sein und jetzt war sie schon vorher. Das war jetzt in gewisserweise ein kleines Problem, um 12:05 war ich noch im Internetcafe und um 12 Uhr fuhr mein Schiff ab. Im Expresstempo ging es nun raus aus dem Cafe, rein ins nächste Taxi und raus zum Hafen. Ich hatte Glück, mein Schiff war noch da, wir legten diesmal um 25 Minuten später ab. Erst dachte ich, dass wir von Santarem in 24 Stunden in Belem sein würden, als ich aber erfuhr, dass wir 36 Stunden brauchten freute ich mich. Ich hatte mich jetzt so richtig an das baumeln in der Hängematte gewöhnt und nur wenig Lust diese gegen ein teures Hotel in der Stadt einzutauschen.
wir erreichten Belem kurz nach Sonnenaufgang und ich muss zugeben die Skyline hatte ich nicht erwartet. Jetzt ging es wieder los, mit der Suche nach einem Hotel oder einer Hostel. Als ich im Zentrum war musste ich feststellen, dass das Hotel Central nicht mehr existierte, sonder dort jetzt ein C&A war. Nun musste ich mir etwas anderes suchen, jedoch waren alle anderen Hotels teuerer und weiter weg. Da mir der Rucksack zu schwer wurde zum Schleppen, beschloss ich ein Pause im Park zu machen. Irgentwie hatte ich immer weniger Lust in dieser Stadt zwei Tage rum zu hängen, wenn ich doch in Rio an den Strand gehen könnte. Doch wo sollte ich mein Gepäck lassen, um einen Stadtrundgang zu machen. Irgent jemand sagte mir einmal, dass man sein Gepäck in jedem besseren Hotel lassen kann. Außerdem musste ich ein Internet finden um einen Flug führ die Nacht nach Rio zu buchen. Als ich im Rieseführer nachschauten wo das nächste Internet sei, war es einen Block vom Park entfernt im Businesscenter vom Hilton Hotel. Na das war doch optimal, ein besseres Hotel würde ich doch garnicht finden. Ich spazierte also beinhart mit dem Tramperrucksack rein in das Hilton und fragte dort, ob ich ihn zur Aufbewahrung dort lassen könnte. Man sah mich zwar etwas sonderbar an, nahm in aber zur Aufbewarung an. Nun ging ich in das Businesscenter im Keller und buchte meinen Flug. Danach machte ich einen Stadtrundgang und schlug mir den Bauch im Buffet in den Docas voll. Da ich das Rumhängen nach dem Essen so gewohnt war, blieb ich dort im Freien noch zwei Stunden sitzen. Ich war dort offensichtlich nicht der einzige, der in der Mittagshitze ein Pause brauchte. Manch einer gönnte sich gleich ein Schläfchen.
Danach bummelte ich zurück zum Hilton, wo ich vor hatte einen ordentlichen Kaffee zu trinken. Doch an der Bar, am Pool hatten sie keinen Kaffee, daher genemigte ich mir an Stellte zwei Coctails. Im Hilton zu longieren, daran könnte ich mich richtig gewöhnen.
In der Nacht flog ich wie geplant weiter nach Rio.

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