Lima

Lima

Als ich mit dem Bus durch die Vorstadt von Lima fuhr, hatte ich das Gefühl, als würde alles eintreffen was man mir über diese Stadt gesagt hatte. Lima wurde mir beschrieben, als eine triste langweilige Großstadt, in der es nicht viel zu sehen gibt. Da ich aber keine Lust hatte gleich wieder in den nächsten Bus zu steigen und weiter nach Huaraz zu hetzen,  hielt ich mich an meinen Plan und nahm mir ein Taxi in das Zentrum, wo ich mich in der Hostel Iquique ein quartierte. Abgesehen von den, für meinen Geschmack, etwas gesalzenen Preise und der Tatsache, dass sie im LonyPlante-Reiseführer steht, hatte diese Hostel aber auch garnix besonderes.
Nach einer einigermaßen ruhigen Nacht, war ich gerüstet für Lima. Ich erforschte das Zentum ganz locker zu Fuß. Nachdem ich am Plaza San Martin eine Pizzaschnitte und einen Cafe zu mir genommen hatte, ging ich die Fußgängerzone rauf zum Plaza de Armas. Dort lief ich alles kreuz und quer ab, setzte mich eine Weile in den Park neben der Bahnstation und schreib ein paar Karten. Auf der Suche nach der Post stieß ich in der Straße „Conde de Superunder“ auf ein paar kleine Restaurants, die voll waren mit Einheimischen, sodass man fast keinen Tisch mehr bekam. Die Menüs waren auf Tafeln vorn herausen angeschrieben und lagen zwischen 1.50 und 2 Euro. Man bekam dafür auch ordentlich etwas auf den Teller. Ich hatte eigentlich nur ein paar Bedenken bei der Vorspeise, da es sich dabei um rohen Fisch handelte. Aber da alle in dem Restaurant das selbe aßen, dacht ich mir, es wird schon passen. Von dort ging es dann über den Plaza 2 de Mayo  wieder zurück zum Plaza San Martin. Um den Plaza 2 de Mayo zu erreichen muss man die Altstadt hintersich lassen. Es geht wie auf einen Schlag, man biegt um die Eck und steht in einer anderen Stadt. Die schönen, wenn auch zum Teil heruntergekommenen Kolonialbauten werden durch heruntergekommene Betonsilos ersetzt. Ich fühlte mich als stände ich in einer Ostblock Stadt der 80iger Jahre, abgesehen davon fühlte ich mich auch nicht mehr sonderlich sicher dort. Daher ging ich relativ direkt wieder Richtung Plaza San Martin, Wo ich mir, nach all dem Sight-Seeing, ein verdientes Automateneis gönnte. Den Rest des Nachmittag schlug ich mir mit in der Sonnerumsitzen und Blog schreiben um die Ohren. Als ich nach dem Besuch in einem Internetcafe wieder raus kamm, lief mir ein, für europäische Verhältnisse, sehr kleiner Mann über die Füße. Er fragte mich ob ich von Österreich bin und wir haben bei einem Bier einwenig in spanisch geblaudert. Aus dem einen Bier wurden 3 und mein spanisch wurde auch immer besser. Ich musste mich dann leider auf den Weg machen, damit ich den Bus nach Huaraz nicht versäumte. Im großen und Ganzen kann man sagen ein Nachmittag reicht für Lima, zumindest wenn man so wie ich kein Fan von Kirchen und Musen ist.

Nacza Lines

Nacza Lines

Nacza ist im Großen und Ganzen eine eher unscheinbare Stadt und sie wäre auch kaum einen Besuch wert, wären da nicht die seltsamen Linien im Sand.
Da man die Linien nur aus der Luft sehen kann, bleibt einem nicht viel über als in eine Flugzeug zu steigen und einen Rundflug zu machen. Ich weiß ja nicht so genau wie das normal ist in einer so kleinen einmotorigen 5 Sitzer Maschine, aber uns hat der Pilot schon vorgewarnt, dass wir trotz schönem Wetter einen sehr unruhigen Flug haben werdern. Leider ist das auch genau so zugetroffen. Ich hab halt ja sonst schon einiges aus, aber das ständige auf und ab und dann noch über jedem Zeichen eine Runde links und eine Runde rechts,  das hätte mir auch bald den Rest gegeben. Vor allem als sich etwa 30 Sekunden vor der Landung meine Sitznachbarin ihr Frühstück noch einmal durch den Kopf gehen hat lassen, da wurde es schon sehr dünn auf den Eis. Ich war heil froh, als der Pilot das Fenster aufgestellt hat und ich bin aus der Maschine gesprungen so wie wir standen.
Die Linien sind von der Luft erst ganrnicht so leicht auszumachen, als wir aber dann wussten, worauf man achten muss geht es etwas leichter. Zum Fotografieren sind die ebenfalls schwer, wenn man bedenkt, dass der Flieger immer auf und ab gehüpft ist. Hab aber doch ein paar ganz nette Fotos gemacht. Über die Linien selbst möchte ich hier nicht spekullieren, da gibt es schon genug die das machen. Wer mehr darüber wissen möchte, hier Wiki weiß mehr:

http://de.wikipedia.org/wiki/Nazca-Linien

Der Flug des Condor (Arequipa y Colca Canyon)

Der Flug des Condor (Arequipa y Colca Canyon)

Arequipa und Umgebung gilt als das Canyon- und Vulcanland. Arequipa selbst ist umgeben von 3 Vulcanen, von denen nur noch einer aktiv ist. Die Stadt selbst ist sehr angenehm, noch nicht zu groß, sodass man fast alles zu Fuß erreichen kann und hat einige tolle Plätze und Bauten.
Ich war aber nicht zur Stadtbesichtigung hier sondern wollte den vielgerümten Colca Canyon und den legendären Fug des Condor am Cruz del Condor sehen. Daher buchte ich kurzentschlossen bei einer der zahlreichen Artenturen die 2 Tagesrundfahrt, welche all dies und noch viel mehr enthält. Der Preis von 25 US-Dollar war eh überall gleich und erschien mir auch angemessen. Mir wurde gesagt man würde mich zw. 7:30 und 8:00 Uhr in der Hostel abholen. Das passte mir gut, denn ich musste vorher noch zum Busterminal meinen Rucksack abholen. Denn leider erreichte mein Rucksack Arequipa nicht zeitgleich mit mir, man hatte ihn in Cuzco vergessen in den Bus zu laden. Da ich eh etwas angeschlagen war passte mir ein Tag Pause gut in den Plan und ich hatte mich wieder einigermaßen erholt.
Als ich also um 6:30 Uhr meinen Rucksack am Busbahnhof abholen wollte war er noch nicht da. Mir wurde gesaht, dass der Bus aus Cuzco verspätung hat. Das hatte er tatsächlich und zwar ordentlich, statt um 6:00 Uhr zu kommen, kam er um 7:20 an. Mir ist ein riesen Stein vom Herzen gefallen als ich meinen Rucksack sah. Hatte irgendwie schon mit dem Schlimmsten gerechnet und mir überlegt was ich mache wenn er nicht mehr aufdaucht. Zum Glück haben sie mich erst um 8 Uhr abgeholt, denn sonst hätte ich es eh nicht mehr rechtzeitig geschafft zurück zur Hostel zu kommen.
Wir starteten also los zu der 2 tages Tour, in einem weisen Mercedes Sprinter mit 15 Leuten,  Cesar unserem Reiseleiter und Gregor unserem Fahrer. Alles ging ziemlich entspannt los, hinter Arequipa und den Vulcanen schraubten wir die Straße rauf. Es ging mit ein paar Stops zum Fotografieren rauf auf einen 4900m hohen Pass. War irgentwie ganz lustig, Cesar laberte uns die meisste Zeit mit ein haufen Information über Land, Leute, Klima und Wetter voll. Vom Pass ging es wieder runter nach Chivay, dort hatten wir in einem Laden so richtiges Gruppenmittagessen. Vollgestopftes Buffet auf über 3000m zu Mittag war das allerletzte was ich jetzt brauchte. Ich fragte daher ob ich lediglich eine Suppe haben könnte und ein paar andere aus unserer Gruppe taten es mir gleich. Das war wohl nicht ganz die dümmste Idee, denn wir waren kaum wieder eingestiegen und losgefahrten, als eine Frau nach vorne stürmte und sich am Straßenrand übergab. Zum Gück für sie, war unsere Unterkunft für die Nacht auch in Chivay und die Frau konnte den Nachmittag dort ausruhen. Für uns ging es nach La Caleria, wo uns Cesar, bei einem zwei stündigen Spaziergang, in sehr romatischer Art und Weise über das Leben der Bauern aufklärte. Er malte alles so richtig rose und stellte sie als eine super Gemeinschaft dar wo alle im Einklang mit der Natur lebten. Er hatte wohl die beiden besoffenen Alten welche uns auf der Brücke mit 3 Esel und zwei Stier entgegenkamen und von uns ganz unmotiviert Geld wollten, vergessen oder nicht sehen wollen. Für meinen Geschmack laberte er nun doch etwas zu viel. Da ich selber aus den Bergen komme, weiß ich, dass man steile Berghänge nicht mit Maschinen bewirtschaften kann, da müssen unsere Bauern auch Hand anlegen, das macht die Jungs hier nicht zu super armen Heitern. Auch wollte ich langsam aber sicher in die Thermale zum Baden. Nachdem sich der Schatten über das Tal legte wurde Cesar dann doch selber kalt und es ging auf in die Therme. Wir trafen dort als letztes von allen Gruppen ein. Ja, das hatte ich ja ganz vergessen zu erwähnen, wir waren natürlich nicht der einzige weiße Mercedes Sprinter, sonder es hatten ca. 20 andere ähnlicher Fahrzeuge von der selben oder anderen Argentouren das gleiche Ziel. Wir trafen diese Fahrzeigen natürlich bei den zahlreichen gleichen Stops, wo überall ein haufen Stände waren wo man überall die gleichen Fetzen kaufen konnte, nur etwas teurer als in Arequipa. So richtiger Massentourismus, wir ich ihn liebe.
Die Therme  war sehr angenehm und ich habe dort, beim baden, mit ein paar Peruanern mein Spanisch etwas verbessert. Leider zog sich unsere Verspätung weiter durch. Nachdem wir bei einem recht sauberen Hotel untergebracht wurden, gingen wir in Chivay, in soetwas wie den Dorfsaal zum Essen. Die meißten anderen Gruppen dort waren bereits beim essen als wir um 8 uhr eintrafen. Was sich uns dort bot, war wieder mal sagenhaft, ich kann nur sagen Tirolerabend wie er leibt und lebt. Nach dem Theater und den einigermaßen überteuertem Essen dort gingen wir sofort ins Bett, denn man hatte uns schon gewarnt, dass man uns um 5:30 wecken würde, da es um 6:30 los geht. Deshalb und weil ich immer noch nicht ganz auf der Höhe war, stöhrte es mich umso mehr, dass wir so spät dran waren.
Nach dem Frühstück ging es endlich Richtung Cruz del Condor, jedoch blieben wir vorher noch einmal stehen und mussten alle aussteigen und Cesar hielt uns einen einstündigen Vortrag warum die Bauern die angelegten Terrassen an die Geländeform der Landschaft anpassten. Ich hätte es hier einfach mal kurz so gesagt, weil sie nun mal kein schweres Gerät zur Verfügung hatten und das am wenigsten arbeit war. Cesar plauderte aber irgentwas von Einklang mit der Natur usw.
Endlich, endlich, Cruz del Sur und die Meute ist natürlich auch schon da. Dort hat sich jetzt so ziemlich alles getroffen was an Touris an diesem Tag in diesem Tal war. Nachdem von den Condor am Anfang eher wenig zu sehen war, hab ich halt die restlichen schrägen Fögel dort beobachtet und davon gab es reichlich. Nach etwa einer Stunde frischte der Wind dann etwas auf, sodass er für die Condor ein optimales Segelwetter herrschte und schon waren 3 Stück da. Sie kreisten genau vor und über uns. Als der erste dieser riesen Fögel über uns drüber flog ging ein richtiges, raunen durch die Menge und man konnte die Begeisterung richtig spüren. Ich war jetzt auch total happy und lies mir nichts abgehen. Eigentlich hätten wir ja schon um 9:40 wieder beim Bus zurück sein sollten, aber nachdem die Fögel erst um 9:30 so richtig aufgedaucht sind, dachte niemand von uns auch nur im geringsten daran zum Bus zurück zu gehen. Leider hielt das ganze Schauspiel nicht länger als 15 Minuten an, dann flaute der Wind wieder ab und die Fögel waren dahin. Damit war klar, zurück zum Bus.
Die Rückfahrt nach Arequipa verlief ereignislos. Von Arequipa ging es für mich noch in der selben Nacht nach Nacza weiter.

Machu Picchu

Machu Picchu

Was soll man groß zu Machu Picchu sagen? Es wären super Kletterfelsen dort, wenn man nicht eine Ruine rum gebaut hätte, ….

Agua Calientes, 4 Uhr morgens, der Wecker klinget. Ich ziehe mich rasch an und packe den Rucksack, denn ich muss das Zimmer räumen bevor ich mich auf den Weg nach Machu Pichu mache. Warum so früh? Der Junge von meiner Hostel meinte, dass der erste Bus zwar erst um 5:30 Uhr geht, man aber schon mindestens um 4:30 anstehen muss, damit man in einen der ersten Busse kommt.
Mal ganz ehrlich, ich konnte mir das nicht wirklich vorstellen, wurde aber bösse überrascht. Als ich dort ankam, sahsen bereits ca. 200 Leute an. Mein Problem hatte sich damit noch etwas vergrößert, denn ich hatte am Vorabend keine Karte mehr für den Bus bekommen, da die Buskasse schon geschlossen hatte und musste nun erst am Kartenschalter anstehen um eine Karte zu bekommen. Diese öffnet aber unglücklicherweise erst um 5 Uhr in der Früh.
Als ich um 10 nach fünf endlich meine Karte hatte, fing es an leicht zu regnen. Ja, jetzt fällt mir wieder ein, vor lauter Stress hab ich in der Früh vergessen das Regenzeug in den kleinen Rucksack zu tun. Es ist also noch in der Hostel im großen Rucksack und die Tür von der Hostel ist nach mir ins Schloß gefallen. Ich gehe aber trotzdem zurück zur Hostel und hoffe, dass von den anderen Bewohnern jemand rauskommt. dies ist aber leider nicht der Fall. Allerdings kommen Leute von der Nachbar Hostel raus und mir fällt wieder ein, dass man von dort mit etwas Geschick in meine Hostel einsteigen kann. Ich zögere also nicht und breche in die Hostel ein, packe das Regengewand ein und eile wieder zurück zur Bushaltestelle.
Als ich dort ankomme, ist die Lage für mich noch aussichtsloser in einen der ersten Buse zu kommen, es sind ca. zw. 600 und 800 Leute da. Nun ist es wohl an der Zeit die Frage zu beantworten, warum es so wichtig ist vorne dabei zu sein. Dazu muss ich aber erst ein wenig Geographiekurs machen. Das Zentrum von Machu Picchu liegt gewissermaßen auf einem Sattel (Tirolerisch Joch), bzw. einem Platau das an einem Eck von einem Hügel gefolgt von einem Berg begrenzt wird. Und genau dieser Hügel namens Huchuypicchu und dieser Berg names Waynapicchu sind das Problem. Es werde nämlich pro Tag nur 400 Personen dort rauf gelassen, 200 um 7 Uhr und 200 um 10 Uhr. Wie das dann genau vorsich geht darauf komm ich noch, das ist nämlich etwas speziel, wie so manches hier.
Noch immer an der Bushaltestelle, kommt mir ein genialer Plan, ich umrunde die ganzen Leute, sodass ich von der Gebäudeseite direkt an die Spitze der Kette komme. Jedoch muss ich es geschickt anstellen, denn es sind einige Aufpasser dort, die darauf achten, dass sich keiner vorne rein drengt. Auf der hinterseite vom Gebäude warte ich bis die ersten Bus kommen, alle sind jetzt abgelenkt, ich gehe ruhig rund herum, gehe zwischen den ersten beiden Busen durch und stelle mich beim zweiten dazu. Die Leute die beim ersten nicht mehr rein passen werden jetzt zurück zu mir geschickt und stehen hinter mir. Jetzt versucht noch einer bei den Bussen duchzukommen, wird aber gleich von den Aufpassern abgejagt. Puh, Glück gehabt, ich sitze im zweiten Bus und es geht rauf nach Machu Picchu. Dort angekommen geht das Theater weiter. Die Ruinen werden erst um 6 Uhr geöffent, wir stehen also wieder an.
So jetzt zum System der 400 die auf den Berg kommten. Es ist etwa nicht so, dass die ersten 400 die am Eintritt sind dort einen Stempel auf die Karte bekommen, nein, man muss quer durch die Ruinen laufen bis zum anderen Ende und dort wieder anstehen. Wer jetzt glaubt, man hätte dort Zäune aufgestellt liegt wiederrum falsch. Es stehen lediglich 2 oder 3 Aufpasser, die dafür sogen, dass sich jeder hinten anstellt, oder zumindest glauben sie das zu tun. Nachdem ich mit dem Rest der Verrückten durch die halbe Ruine um die Wette gelaufen bin, stelle ich mich diesmal, zu meinem Leid, richtig an und sehe mit an wie sich jede Menge Leute vorne locker reinschleichen. Doch ich schaffe es trotztem und bekomme einen Stempel auf die Karte. Als ich endlich den Stempel habe ist es 5 vor sieben und die Sonne geht über Machu Picchu auf. Es ärgert mich jetzt doch etwas, dass ich hier so unsinnig rumgestanden bin. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass es um Punkt sieben los geht und ich unbedingt ein paar Fotos von der aufgehenden Sonne machen möchte, mach ich mich auf den Weg zu einem geeigneten Platz, den ich auch gleich finde. Es ist herrlich, ich stehe mitten drin, genau am observatorio astronomica, wo sich die Sonnenuhr befindet. Ich geniese es, mach ein paar Fotos und gehe erst um 7:15 wieder zum Einlasspunkt für die zwei Hügel zurück. Der Einlass hat längst begonnen, ich stelle mich einfach vor den etwa 150 Leuten rein und als ich dem Typen am Eingang meine Karte vorlege, schaut er garnicht ob ich einen Stempel habe, sonder schreibt eine vortlaufende Nummer drauf und ich muss mich bei dieser in einem Buch eintragen, Fertig. Weiß nicht ob ich mich ärgern oder wundern soll über das System, geh einfach den Weg lang, bis die Aufteilung zwischen Hügel und Berg kommt. Aus dem Bauch heraus beschließe ich erst den Hügel zu machen und dann den Berg. Als ich nach 10 Minuten am Hügel oben ankomme, erwartet mich ein herrlicher Ausblick und zu meinem Erstaunen bin ich der einzige dort oben. Ich genieße eine ganze Stunden die Ruhe, den Ausblick über Machu Picchu und denke mir, es hat sich jetzt schon gelohnt, den ganzen Stress am Morgen in kauf zu nehmen. Als ich runter bin vom Hügel, war ich mir nicht sicher ob ich schon noch auf den Berg rauf gehen soll. Ehrlich gesagt, war ich etwas zu faul da ganz rauf zu laufen. Da ich aber schon mal herinnen bin und noch 2 Stunden Zeit habe, geh ich doch noch rauf. Der Weg ist sehr steil und wird immer schmäler, zum größten Teil ist kein überholen mehr möglich. Mich wundert, dass noch niemand runter kommt. Da die Meute doch schon über eine Stunde Vorsprung hat. Weiter oben lauf ich immer ofter auf Leute auf, welche offensichtlich alle paar Meter ein Pause brauchen. Der Weg führt ganz oben über extrem steile Stufen (für flachland Tiroler zumindest) und es geht nur noch schleppend voran. Die Meute von Fernsehsportlern blockiert den Weg total. Ich schaffe es, mit etwas Geduld dann aber doch noch auf den Gipfel, wo sich etwa 180 Personen befindent, welche ganz offensichtlich erst kurz vor mir angekommen sind. Jetzt wir mir alles klar. 200 Personen starten in einer Reihe rauf und kommen nur so schnell vorran wie der Längsämste in der Reihe. Brauchen also 2 Stunden nach oben und klammern sich dann an den Gipfel, als ob er ihr erster wäre. Es ging etwa so zu da oben wie in little Chinadown. Die Aussicht ist zugegebener Maßen genial, aber eher für die umliegenden Berge als für Machu Picchu, denn da ist man eigentlich schon zu weit weg. Ich beschließe nach 10 Minuten dem Trubel den Rücken zu kehren, in der Hoffung schneller nach unten zu kommen, wenn ich vor der Meute starte. Was sich, bis auf ein paar kleine Ausnahmen, auch bestättigt.
Den restlichen Vormittag verbringe ich dann in aller Seelenruhe damit die Ruine kreuz und quer ab zu gehen. Ich hab mir keinen Führer genommen, da man eigentlich nur irgendwo stehen bleiben braucht und schon kommt einer mit seiner Gruppe vorbei und erklärt alles ausführlich. Wobei ich mir bei den Geschichten schon ab und an den Kopf gekratzt habe. Ganz abgesehen, dass ohnehin schon sehr viel auf Vermutung passiert, hatte wohl der eine oder andere Guite noch seine eigene Theorie mit dazu gepackt und zu einer spannenden Geschichte verknüpft.
Da um 13:37 mein Zug ging, hab ich mich um 12 Uhr davon gemacht. Nachdem ich meinen Rucksack von der Hostel geholt hatte bin ich zum Bahnhof. Als ich dort rein wollte, hat man mich abgefangen und nach hinten begleitet. Dort wurde mir freundlich mitgeteilt, dass die überteuerte Zugkarte nur ein Gepäck von 5kg beinhaltet und jeder weitere Kilo 1,80 US-Dollar kostet. Ich hab den Typer erst mal nur verdutzt angeschaut und da mein spanisch leider noch nicht so gut war, um ihn zu fragen, ob er total verrückt ist, hab ich ihm erklärt, dass ich mit dem Gepäck die Karte gekauft habe und man mich dort wohl darauf hingewiesen hätte. Er wies mich nun auf etwas sehr Kleingedrucktes auf der Karte hin, das irgent so etwas zu heißen schien, aber ganz konnte ich es aber nicht übersetzen. Ich versuchte ihn von 9 US-Dollar auf 5 USD runter zu handeln, da der Junge aber nicht mit sich handeln ließ, langte ich ihm schließlich 50 Soles hin, um nicht noch den Zug zu versäumen. Doch so einfach war es nun auch wieder nicht, fleißig abkasieren, aber dann kein Wechselgeld haben, das mag ich schon. Plötzlich lies er doch mit sich verhandeln, als ich ihm sagte ich hätte 5 USD genau. Nun ging das Problem aber weiter, wie soll er mir für 5 Dollar eine Rechnung schreiben, 2*1,8 = 3,6 und 3*1,8 = 5,4, offensichtlich wurde ihm die ausweglose Lage nun bewusst und als ich meinte ich bräuchte keine Rechnung, ging es dann ganz schnell, er pappte mir einen Zettel auf den Rucksack und hat ihn mir sogar noch in den Yug reingetragen.

Die Zugfahrt wurde trotz 1,5 Stunden Fahrtzeit nicht langweilig. Es stellte sich heraus, dass meine Sesselnachbarinen Andrea und Brigite aus Osttirol kommen und wir hatten eine glänzente Unterhaltung, die ganz plötzlich durch extrem laute Musik unterbrochen wurde. Erst hat ein Volksdümmlich gekleideter Tänzer eine Schow abgezogen wie bei einem Tirolerabend und anschließend wurde von den Zugbegleitertn noch einen Modenshow abgehalten. Wahrscheinlich war deshalb die Zugkarte so teuer.


No asiento libre para Agua Calientes en el tren (Kein Platz mehr frei im Zug nach Agua Calientes)

No asiento libre para Agua Calientes en el tren (Kein Platz mehr frei im Zug nach Agua Calientes)

Wer oder was ist Agua Calientes? Agua Calientes ist ein touristisch überteuerte Goldgräberstadt am Fuß vom Machu Pichu. Goldgräber im Sinn von, mach versucht dort aus allem Geld zu machen und das Trinkgeld wird in manchen Lokalen bereits zur Rechnung addiert. Leider führt kein Weg vorbei an Agua Calientes und fast kein Weg vorbei an der Eisenbahn die dort hin führt. Die Preise führ die Eisenbahn kann man getrost als Fantasiepreise bezeichnen. Für ein Fahrt von Ollantaytambo nach Agua Calientes, welche 30km beträgt, werden einem USD 57.- abgeknöpft. Als Relation, um USD 57.- kann man hier 5 Stunden lang mit dem Taxi fahren. Und um das ganze noch etwas spannender zu machen werden die Züge einfach so klein gewählt, dass sie immer ausverkauft sind.
So, da stand ich nun in Ollantaytambo um 9 Uhr am Morgen an der Kassa und mir wurde mitgeteilt, dass es in keinem der 6 Züge mehr einen freien Platz gibt für diesen Tag. Nachdem ich bereits eine Odysse hinter mir hatte, stand aufgegen jetzt außer Frage.
Alles begann mit einer Nachtfahrt von Copacabana nach Cuzco, in einem Bus, der für Leute mit einer max. Körpergröße von 1.70m gebaut war und in dem es so gezogen hat, dass ich mit der Fliesjacke fast erfrohren wäre. Sonderbarerweise hatte ich da nicht ganz so optimal geschlafen. In der etwas durchgefrohrenen und übernächtigen Verfassung bin ich um 5 Uhr am Morgen in Cuzco aus dem Bus und hab mich gefreud wie ein kleines Kind, als ich am Busbahnhof einen heißen Kaffee bekam. Anschließend hab ich versucht in Cuzco eine Karte führ den Zug nach Agua Calientes zu kaufen, doch die erschien mir etwas teuer weshalb ich beschloss mit dem Bus nach Ollantaytambo zu fahren, da man damit ca. 75% der Zugstrecke abkürzt. Jedoch ging um diese Zeit kein Bus mehr dort hin, sonder nur bis nach Urubamba, von wo ich mit einem Colectivo (Sammeltaxi) nach etwa 4 Stunden endlich Ollantaytambo erreichte. Ich zugeben muss, dich Fahrt in dem Bus war schon etwas besonderes. Ganz locker hat ein Junge im Gang stehend seine Bahnflöte um gehangen und seine Ukulele gestimmt und schon ging es los mit richtig peruianischer Musik. Nach europäischen Verhältnissen könnte man sagen, der Bus war ein wenig überfüllt. Am Gang stehend, konnte man nicht umfallen, da man sich sowieso nicht umdrehen konnte. Gehört schon irgentwie zu einer Perureise, einmal mit so einem öffendlichen Verkehrsmittel zu fahren. Wieviel Personen im Sammentaxi waren? In einem Fahrzeug, das doch etwas kleiner ist als ein VW-Bus haben es ganze 20 Personen rein geschafft. Ich hatte meine Knie hinter den Ohren geparkt, bin ja eh so gelenkig.
Nun, es war 9 uhr am Morgen und ich war jetzt eigentlich nicht mehr müde, sonder wollte nach Ague Calientes, auf welchem Weg auch immer. Nach der niederschmetternden Nachricht, dass ich keine Platz mehr bekomme, verlies ich den Bahnhof. Drausen frage mich ein Taxifahrer ob ich interesse hätte, nach Santa Teresa zu fahren, von wo ich nach Agua Calientes in einer Stunde laufen könnte. Nach ausfährlicher Recherche bei einem ausgibigen Frühstück beschloss ich dieses Abenteuer zu wagen. Der Taxi fahrer meinte es würde 250 Sol kosten und es wäre besser zu 3 zu fahren. Da sich aber irgentwie niemand fand der mitfahren wollte meinte ich zu ihm ich würde ihm 150 Sol (37 Euro) bezahlen, das sei alles was ich hätte. Nach längerer Diskusion, wobei ich schon meinte ich würde zum Taxistand gehen und fragen ob mich jemand für das Geld dorthin fahren würde, willigte er schließlich ein. Ich hatte natürlich keine Ahnung was mich da erwartete, dachte mir in 1 bis 2 Stunden wären wir dort. Allerdings, erwartete mich eine 5 stündige Fahrt durch eine der fantastischen Landschaften von Peru. Kurz nachdem wir Ollantaytambo verlassen hatten wurde mir klar, dass wir auch den Trampelpfad des Massentourismus verlassen hatten. Wir fuhren auf einer sehr schönen 2 spurigen alphaltierten Straße durch wilde Täler über den 4900m hohen Abra Mabaga Pass. Uns begegneten kaum ein Fahrzeug, lediglich ein Van mit Fahrrädern drauf, der offensichtlich Touris auf den Pass schlief die dann mit den Rädern einen Down Hill machten. Am Pass hatte man eine atemberaubende Aussicht und einen super Blick auf den 5800m hohen La Veronica. Auf der hinterseite ging es bis Alfamaya noch alspaltiert weiter, dann folgte eine brauchbar Schotterstraße. In Incabamba wo sich eine Incaruine befindet, sind wir dann auf die letzten Touris gestossen. Von dort ging es weiter durch die Ortschaften Amaybamba, Wayubata, Chautiay und Huopata bis nach Santa Maria. Links und rechts der Straße befand sich nur noch wilder Jungel und ich genoß es richtig mit Walta und seiner guten Musik auf der Schotterstraße dahin zu brausen. Mir kam jetzt auch der Gedanke, dass dies genau die richtige Strecke für einem Motorrad ist. Von Cuzco nach Santa Terese, dort die Motoräder stehen lasse und mit dem Zug nach Agua Caliente.
Von Santa Maria ging es auf einer sehr schmalen und durchaus nicht ganz ungefährlichen Straße weiter nach Santa Teresa und von dort bis zur Endstation des Zuges welcher zwischen Cuzcu und Agua Calientes verkehrt. Die Endstation befindet sich beim Hydroelectric, einem Wasserkraftwerk. Von wo es laut meines Reiseführers, noch 2 Stunden zu Fuß bis nach Agua Caliente und nach Walters Angaben lediglich 1 Stunde sein sollte. Hurra, das schaff ich doch jetzt auch noch locker. Als Alternative wäre ja noch der Zug in Frage gekommen, doch nach so viel Autofahren dachte ich mir könnte etwas Bewegung nicht schaden. Frisch und fröhlich bin ich also losmarschiert, ohne vorher im Reiseführer, in der Skizze die Kilometer genau abzuzählen. Nach etwa 3 Stunden beschlich mich der Gedanke, es könnte doch etwas weiter sein als ich dachte. Nun es sind 21km und ich hatte nur lockere 20kg zu schleppen. Meine Gezeit betrug im Ganzen 3,5 Stunden und ich muss zugeben, ich war danach datsächlich etwas müde. Da ich nicht eingerechnet hatte, dass in Peru die Sonne wegen der Zeitumstellung um eine Stunde früher untergeht als in Bolivien, durfte ich die letzte halbe Stunde mit der Stirnlampe durch den verlassenen Canyon spazieren, hat mich schon etwas an letztes Jahr in Indien errinnert.
In Agua Calientes hat mich schon am Ortseingang ein Junge abgefangen und gefragt ob ich ein Hostel bräuchte, da ich zu allem zu müde war, hab ich mich abschleppen lassen. Er zeigte mir dafür auf dem Weg zur Hostel, wo ich die Karten für Machu Pichu und für den Bus dort hin bekommen und wo der Bus am nähsten Tag losfährt. Dazu hat er mir noch Informationen gegeben welche sich am nächsten Tag als sehr nürtzlich erweisen sollten. Das Hostel war nichts besonders, aber mit Sicherheit nicht das schlechteste dort, außerdem war es ruhig und billig. Den lockeren Abschluß dieses Tages bildete eine kleine Pizza und ein kleines Bier, welche zusammen 36 Soles (9 Euro) ausmachten. Auf der Rechnung stand dann als 3. Position nocht „Tip…7“ (Trinkgeld 7 Sol). Fand ich schon eine Ausgesprochene Frechtheit einfacht 20% Trinkgeld zu verlangen. Ich war aber zu müde um mit den Halsabschneidern zu streiten und hab bezahlt. Dann ging es so schnell wie möglich ins Bett, denn es sollte morgen sehr früh losgehen.
Im Großen und Ganzen ein Abenteuer wie ich es mir Vorstelle, wenn auch machmal schon fast etwas zu viel des Guten. Aufjeden Fall ein Tag den ich nicht so schnell vergessen werde.