Bootsfahrt am Huangpu River

Bootsfahrt am Huangpu River

Über die Altstadt und die French Consession hab ich schon ausreichend berichtet, allerdings bin ich mit Mutti klarerweise noch Mal dort gewesen. Leider war es etwas stressig dort, da ganz China, und ich meine wirklich ganz China in der ersten Woche im Oktober frei hat. Zur Feier des Nationalfeiertags hat sich die KPC nicht lumpen lassen und allen eine Woche Ferien spendiert. Es kann sich kaum einer vorstellen was los ist, wenn 1,3 Milliarden Menschen – fast ein Drittel der Menschheit – frei hat. Das Gedränge war schlimmer als wenn man bei einem Rolling Stones Konzert in der ersten Reihe steht.

Die Bootsfahrt am Huangpu war zwar nicht besonders aufregend, aber wenigsten nicht ganz so stressig, und ein paar nette Fotos hat es auch abgegeben. Nach einem überteuerten Abendessen im „M on the Bund“, hat ein Bier in der Bar von der Captains Hostel den krönenden Abschluss eines schönen Tages gebildet.

Im Shanghai Art Craft Museum wird ausschließlich Handwerkskunst rausgestellt und man kann den Künstlern auch dabei zusehen wie sie die Sachen herstellen.

Weitere Infos sind bei den Fotos.

Expo 2010

Expo 2010

Nach meinem 3-Fachen Studiums-Wechsel in drei Wochen hier in Shanghai, bin ich mit meinem Blog etwas ins Hintertreffen geraten. Doch jetzt geht es wieder mit alter Frische weiter.

Die letzten Tage waren sehr ereignisreich, schließlich hat es sich Mutti nicht nehmen lassen und ist mal kurz für 10 Tage vorbei gekommen. Da ich die ganze letzte Woche frei hatte, war hard core sight seeing und shoppen angesagt. Vom Flughafen weg haben wir mit der Maglev gleich mal auf 430km/h beschleunigt und sind rein in die mega City. Zum Abendessen Mal kurz rüber nach Pudong und rauf auf den Jinmao Tower. Im Grand Hyatt in der 56. Etage hat man schließlich eine hervorragende Aussicht, da schmeckt das Essen dann auch dem Preisen entsprechend. Aber was soll’s, die Rechnung kann man schließlich mit Plastik und einer Unterschrift ganz schmerzfrei begleichen. Damit aber noch lange nicht genug, wer wird sich auch schon mit der 56. Etage zufrieden geben, wenn man doch noch einen Cocktail im Cloud 9 in der 87. Etage haben kann.

Der folgende Tag hat dann all meine Erwartungen an die eigene Leistungsstärke übertroffen. Nach 14 Stunden auf der Expo kann man sich sicher sein, dass man nicht noch Mal hin will. Im Großen und Ganzen war die Expo besser als erwartet. So richtig enttäuscht war ich eigentlich nur vom Österreichischen Pavillon. Im Eingangsbereich wurde über ein paar Projektoren einfach eine Österreichische Landschaft gezeigt. In dem kleinem Saal hat ab und zu eine Band klassische Musik gespielt, wobei man hier wie üblich über den Geschmack streiten kann. In den ausgedehnten Pausen wurde ein hoffnungsloser Schei* an die Wände projiziert. Das Bier im Souvenirshop ist sicher auch nicht jedermanns Sache. Die Chinesen verbinden mit Österreich in erster Linie Musik, manche denken gar, jeder Österreicher sei ein Musiker. Mozart und Vienna steht da gleich dahinter, allerdings nicht in unserem Pavillon, da fehlte jede Spur. Der Wintersport ist hier noch nicht sehr etabliert, es wäre daher auch eine super Möglichkeit gewesen dafür ein wenig zu werben. Unsere spitzen Betriebe wie Plansee, Swarovski, Voest, … etc., hat man wohl auch nicht für erwähnenswert gehalten. Als wir uns im Shop dann wenigstens ein paar echte Mozartkugeln oder eine leckere Milka Schocki kaufen wollten, gingen wir wieder leer aus. Über das Österreichische Restaurant sei nur so viel an zu merken, wenn man für 70 Millionen Besucher die Österreichische Cuisine verkörpert, dann sollte jedes Essen passen. Die anstandslose Rücknahme eines zachen Stück Fleisches ist zwar anständig, allerdings hat man damit den Ruf der Österreichischen Qualität bereits verspielt, sofern dieser in Anbetracht unseres Pavillons jemals existiert hatte.

Oktoberfest in Shanghai

Oktoberfest in Shanghai

Ja, auch hier hat sich das Bier und der Schweinsbraten bereits etabliert. Nachdem wir erfahren haben, dass es hier ein Oktoberfest gibt mussten wir natürlich hin. Der Pietro hatte 20 Karten reserviert und es bedurfte keiner großen Überredungskunst, die Leute zu motivieren dort hin zu gehen. Als wir im Hofbräuhaus ankamen war zwar erst mal ein Wenig Enttäuschung zu spüren, irgendwie hatte sich jeder mehr erwartet. Der Saal war nicht Mal halb voll und die Musik hatte man wohl in München vor die Tür gesetzt und deshalb spielen sie in Shanghai. Die Entscheidung war schnell gefällt, wenn wir schon hier sind, dann können wir uns ja auch selber eine Gaudi machen. Letztendlich wurde die Musik aber auch mit unserer Stimmung immer besser und der Saal hatte sich wenigstens zu dreiviertel gefüllt. Die Leute waren dann eh alle gut drauf und die Stimmung gab richtig was her. Da das Oktoberfest hier so geregelt ist, dass man am Eingang 300.-RMB bezahlt und dann den ganzen Abend trinken und Essen kann was man will, haben wir uns sehr bemüht unsere 300.-RMB auch aus zu nutzen. Nachdem die Chinesen offensichtlich mit den Maß nicht fertig werden, gab es zu Anfang nur Halbekrüge. Wir haben uns aber dann von der Decke selber die Maßkrüge runter geholt und auffüllen lassen, sonst musst ja alle 5 Minuten Bier holen gehen. Das Oktoberfest endet auch hier ganz nach seiner Tradition um Mitternacht. Da wir nicht in der Laune waren nach Hause zu gehen, ging es weiter in die Stadt in einen Club. Dort durften aber einige von uns nicht hinein, da wir kurze Hosen an hatten. Das hat uns irgendwie die Laune verdorben, schließlich wollten wir gerne zusammen weiter feiern. Da aber 70% von uns bereits im Club waren, hat sich der leidige Rest entschlossen nicht mehr alleine weiter zu feiern sondern nach Hause zu gehen. Der nächste Tag hat‘s belohnt.

Auf meinem Heimweg bin ich bei einem McDonalds vorbei gekommen und hab dort noch ein seltsames Bild gemacht.

Registration at Shanghai University

Registration at Shanghai University

Die Registrierung an der Universität ist schon sehr chaotisch. Erst kommt man dort hin in einem total überfüllten Raum. Man fragt sich wo man jetzt beginnen soll. Nachdem man alles an der Anschlagtafel zweimal gelesen hat ist man genau so schlau wie vorher. Nun beginnt man sich durch zu fragen. Den besten Tipp den ich erhalten habe, mich nicht an zu stellen, sondern gleich mal vor zu gehen, hat sich auch gut bewährt. Denn es stellte sich heraus, dass ich den Mietvertrag brauche um mich zu registrieren. Also bin ich wieder zurück zur Wohnung, zum Glück ist sie ja nur 25 Minuten entfernt.

Wieder zurück an der Uni musste ich feststellen, dass nun noch mehr Leute anstehen, daher beschloss ich erst Mal gemütlich Mittagessen zu gehen. Als ich danach wieder dort ankam waren es schon erheblich weniger Leute. Nach 20 Minuten hatte ich meinen Zettel in der Hand mit dem ich mich nun bei der lokalen Polizei registrieren musste. Also nochmal zurück zur Wohnung und die lokale Polizei suche, dort registrieren und zurück zur Uni. Ich hab es auch tatsächlich geschafft noch vor 16 Uhr dort zu sein. Nun war niemand mehr dort und alles ging sehr schnell. Damit hatte ich alles an einem Tag geschafft und hatte den nächsten Tag frei.

Tag 3 an der Uni war für unseren Sprachtest vorgesehen. Ich hatte den Leuten zwar mehrmals erklärt, dass ich noch nie zuvor chinesisch hatte, das war ihnen jedoch egal, sie meinten ich müsse zum Einstufungstest kommen. Dort angekommen, war wie üblich alle sehr chaotisch. Nicht etwa, dass man einige Listen ausgehängt hatte, in welchen Raum man gehen muss um den Test zu schreiben, nein, alle zusammen und dann irgendwie in irgend einen Raum. Es stellte sich jedoch sehr bald heraus, dass Anfänger den Test nicht schreiben müssen. Hurra, damit war doch mein Vormittag versaut und ich fuhr wieder zurück in meine Wohnung, bzw. auf den Elektronikmarkt und hab dort ein bisschen rum gestöbert. Was führ Frauen der Fetzenmarkt ist für uns Männer der Elektronikmarkt.

Tag 4 an der Uni konnte es an Sinnhaftigkeit mit Tag 3 ganz locker aufnehmen. Auf dem Plan stand Fotosession für den Studentenausweis. Wieder alle auf einmal, erst mussten wir von einer Liste unsere Nummer bekommen, dann zu einem anderen Gebäude gehen, dort wurde nach längerem Anstehen ein Foto gemacht. Der Gestik zu urteilen sollten wir dann vorne draußen warten bis wir die Ausweise bekommen. Nach etwa einer Stunde warten wurde es einigen Leuten die etwas besser chinesisch sprechen zu bunt und sie erkundigten sich, wann wir denn nun die Ausweise bekommen. Es stellte sich heraus, dass wir sie erst in ein paar Tagen bekommen. Und wieder ein Vormittag total umsonst.

Tag 5 an der Uni hat mit Abstand alle anderen Tage bei weitem übertroffen. Auf dem Programm stand Eröffnungszeremonie. Mir war von Anfang an klar, dass ich besser zuhause geblieben wäre, nur hätte ich mir gedacht, ich würde wenigsten ein klein bisschen Mehrwert davon haben. Allerdings erwies sich diese Annahme als völlig unhaltbar. Wir wurden in Bussen auf den neuen Campus verfrachtet wo die Zeremonie stattfinden sollte. Dort geleitete man uns in einen großen Hörsaal und was dann folgte, war nicht nur lächerlich, sondern beschämend für jedes Institut und jeden Staat. Die Ansprachen waren in Chinesisch und ca. 80% der Teilnehmer verstanden genau Garnichts. Ständig fiel der Projektor aus, und als wir aufstehen mussten da die chinesische Hymne gespielt wurde, hörte man rein Garnichts. Nach 3 Stunden Gelabber wurden wir in unseren Campus zurück gebracht und hatten 3 Stunden Loch. Da die Einteilung und der Stundenplan erst um 15 Uhr ausgehangen wurde.

Resümee, mit etwas Gehirnschmalz könnte man den ganzen Zinnober auf einen Tage reduzieren und würde damit Nerven und Zeit aller Beteiligten schonen. So führt der chinesische Weg von der Planwirtschafft hin zu planlosen Wirtschafft.

Das Beste war dann noch der Stundenplan, 20 Stunden Chinesisch und sonst garnichts.

sunrise, shanghai

Sonnenaufgang

Wohnungssuche in Shanghai

Wohnungssuche in Shanghai

Ich hab eigentlich die Wohnungssuche bisher immer ausgespart, da ich mir dachte es ist Wert darüber einen eigenen Blog zu schreiben. Shanghai ist nicht gerade eine kleine Stadt, mit derzeit 22 Millionen Einwohnern übertrifft sie alle Städte in Europa ohne Probleme, daher sollte man sich vorher gut überlegen wo man Wohnen will. Auch wenn es oft Mal nicht so groß auf dem U-Bahnplan aussieht, für 10 Stationen braucht man über den Daumen gepeilt eine halbe Stunde Fahrzeit, einmal umsteigen kostet einem mindestens 10 Minuten und der Weg von und zur U-Bahnstation sollte auch eingerechnet werden. Daher empfiehlt es sich den Weg von der Wohnung zur Uni mit der U-Bahn zu checken um keine bösen Überraschungen zu erleben.

Für die Wohnungssuche gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum Einen bieten eine Menge englischsprachige Makler oder Privatvermieter ihre Wohnungen im Internet an. Andererseits lohnt es sich auch bei den kleinen lokalen Agenturen einen Blick zu riskieren. Diese sprechen jedoch meist nicht oder nur schlecht englisch und daher ist es wesentlich aufwändiger sich verständlich zu machen. Meist versuchen sie einem auch erst einmal ab zu ziehen, wenn sie jedoch merken, dass man sehr genau weiß was man will und was es kosten darf, kann man durchaus sehr gute Schnäppchen machen. Im Internet sieht man zwar sofort, die Höhe der Miete, und es sind auch oft Fotos dabei, jedoch ist eine Besichtigung unerlässlich. Erst bei der Besichtigung sieht man den tatsächlichen Zustand der Wohnungen und der diveriert ganz erheblich. So reicht die Palette von unbrauchbar und schmutzig über brauchbar dekoriert bis hin zu wirklich benutzerfreundlich eingerichtet. Oft macht man die Schubladen in der Küche auf und es strahlt gähnende Leere zurück. Wenn man dann fragt ob beim Bett Überzüge, Kopfpolster und Decken dabei sind erhascht man einen Fragenden Blick. Auf meine weitere Frage was man denn dann mit „Serviced Apartment“ meint, wenn nix dabei ist und man noch selber putzen muss, erhielt ich die Antwort, man würde diese Apartments als serviced bezeichnen weil sie einmal serviced waren. Natürlich hatte man das serviced im Preis immer noch eingerechnet.

Der einzige Vorteil vom Internet gegenüber den Agenturen ist, dass man dort manchmal Privatpersonen findet welche ihre Apartments anbieten. Diese können im Normalfall sehr gut Englisch und die Apartments sind meist auch ordentlich in Stand. Wenn man Glück hat haben sie selber darin gewohnt und man übernimmt ein Apartment mit voll Ausstattung.

Verhandelbar ist in China generell alles, also wenn man ein zweite, drittes Bett braucht, mehr Fernseher haben will, oder einfach nur weniger Miete zahlen will. Ein paar geschickt gewählte Argumente helfen hier manchmal. Zum Beispiel, dass die Fenster nicht ordentlich schließen und man im Winter mehr Kosten für Strom einrechnen muss. Dieses Argument kann man übrigens bei 95% aller Wohnungen anbringen, die Fenster hier sind nämlich wirklich das Letzte, oft kann man durchsehen wo eigentlich die Dichtung sein sollte.

Wohnungen mit Heizung findet man fast nicht, die Jungs heizen hier mit der Aircondition, ich denke ich muss jetzt nicht extra anführen, dass die Kombination von schlechten Fenstern und mieser Heizung oft sehr ernüchternd kalt sein kann im Winter.

Nun wie bin ich zu meiner Wohnung gekommen? Ich hatte mich entschlossen die lokalen Agenturen nicht mit ein zu beziehen, da mein chinesisch nicht besonders ist. Die Suche im Internet war eigentlich anfänglich sehr erfolgversprechend. Jedoch als ich eine Mietdauer von 4 Monaten anführte wollte keiner mehr etwas wissen und jene die noch zur Verfügung standen waren überteuert und schlecht. Was ich zu jenem Zeitpunkt noch nicht wusste, es ist hier oft üblich, dass man einfach einen Mietvertrag für ein Jahr unterschreibt und dann nach 4 Monaten auszieht. Die Kaution geht dann klarerweise Flöten, daher sollte man zu Beginn versuchen diese so gut wie möglich zu drücken. Ich möchte hier darauf hinweisen, dass ich das nur gehört habe, ob es also wirklich so gehandhabt wird weiß ich nicht.

Ich persönlich hab mir 10 Tage lang eine Wohnung nach der anderen angeschaut und war schon soweit mir Zimmer in shared Apartments an zu sehen, doch auch das erwies sich als wenig erfolgversprechend und teuer. Als ich am Samstag in der Früh nach einer weiteren lahmen Wohnungsbesichtigung ein bereits 2 Tage altes Inserat im Internet sah, rief ich umgehend dort an. Der Vermieter sprach ein ausgezeichnetes Englisch und bot mir seinerseits an die Wohnung noch am selben Tag zu besichtigen. Ich recherchierte nun die exakte Lage der Wohnung auf Google Maps und es stellte sich heraus, dass sie genau zwischen meiner Uni und dem People Square liegt, einen Block von der U-Bahnhaltestelle entfernt.

Endlich es schien sich alles zum Guten zu wenden, ich durchstreifte an diesem Vormittag voller Hoffnung die Nanjing West Road und machte seit langem wieder mal gute Fotos. Als ich nun am Nachmittag bei der Wohnung ankam, stellte sich heraus, dass es sich um eine Private Vermietung handelt, dies hat den sehr großen Vorteil, dass man keine Provision von 35% einer Monatsmiete an einen Vermittler bezahlen muss. Der Vermieter war sehr freundlich und hatte bis vor 2 Monaten selber noch in der Wohnung gewohnt. Er willigte auch ein mir Bettüberzüge und Kopfkissen zu leihen. Die Küche war komplett ausgestatte mit Töpfen Tellern und Stäbchen (Besteck). Die Kaution von fast 2 Monatsmieten, ist in Anbetracht der überaus kompletten Ausstattung angebracht. Da der Vermieter auch noch keiner Erfahrung hatte im vermieten, hat er einfach einen Mietvertrag aus dem Internet runter geladen und wir haben in entsprechen angepasst. Der Mietvertrag ist übrigens komplett in Englisch und es war kein Problem mich damit bei der lokalen Polizei zu registrieren.

Der Blog war nun etwas überausführlich für meine üblichen Leser, jedoch finden immer mehr Leute meinen Blog über Google und daher wollte ich hier mal eine kleine Zusammenfassung bez. Wohnungssuche und Miete in Shanghai niederschreiben.

Anbei noch ein paar nützliche Links:

http://shanghai.craigslist.com.cn/

http://shanghai.locanto.cn/For-Rent/W/

http://china.gabinohome.com/en/rent+room/shanghai

http://www.easyexpat.org/de/shanghai.htm

http://www.smartshanghai.com/housing/

http://www.schanghai.com/?p=immobilien_privat

Nun folgen noch ein paar sehr nette Fotos von meiner Wohnung, jedoch werde ich diese einzeln kommentieren.