Von Kolumbien nach Venezuela

Von Kolumbien nach Venezuela

Nach dem ich mich etwas verausgabt hatte sollte die Weiterreise nach Venezuela jetzt als Erholung dienen. Doch wie so oft im Leben kommt es erstens anders und zweitens als man denkt. Der Hacken an der Geschichte geht schon etwas weiter zurück. Ich kam um 14:30 in Santa Marta mit einem Bus aus Cartagena an, der vorne drin Caracas stehen hatte. Als ich den Busbegleiter fragte ob der nach Caracas fährt, bejate er dies. Damit war für mich klar, dass ich mit diesem Bus von Santa Marta direkt nach Caracas fahren wollte. Ich erkundigte mich auch noch, bevor ich in den Tyrona Park reiste, am Schalter der Busgeselschaft, ob der Bus nach Caracas jeden Tag fährt und man teilet mir mit er fährt jeden Tag um „doce y media“ (12 und halb). Da ich um 14:30 Uhr hier angekommen bin, verstand ich jedoch „dos y media“ (2 und halb) und war daher auch erst um 13:30 am Busbahnhof. Mir wurde gesagt, dass der nächste Bus direkt nach Caracas erst am nächsten Tag geht, es jedoch einen Bus nach Maicao gibt und ich von dort mit dem Sammeltaxi über die Grenze fahren kann und dann von Maracaibo wieder mit dem Bus weiter nach Caracas fahren kann. Da ich so etwas schon mehrmals gemacht hatte, dachte ich es sei kein Problem und entschloss mich dies so zu machen. Außerdem sei es ohnehin die billigste Lösung. Ich erreichte Maicao als es schon dunkel war und muss zugeben, dass dies Stadt alles andere als sicher ist. Ich schaffte es sogar von dort in einem Auto nach Maracaibo zu kommen. Allerdings war ich mir zu keiner Minute sicher ob ich auch dort ankommen würde. Abgesehen vom desulaten Zustand des Autos waren die Fahrkünste eher an der Grenze von Mensch und Maschine. Es war ein Uralter amerikanischer Chevi, wie man ihn sonst nur aus Filmen von den 50ger und 60ger kennt. Er hatte aber eine Klimaanlage und elektrische Fensterheber, welche jedoch etwas speziel zu verwenden waren. Nach einer der zahlreichen Polizeikontrollen bilieb der Fahrer stehen, griff und das Handschufach und holte einen Drat heraus. Das eine Ende fixierte er irgentwo in beim Sicherungskansten und das andere bei einem Drat an der Tür, und schon ging das Fenster langsam knarrend herunter. Der Fahrer machte auch nicht gerade einen seriösen Eindruck, wenn man ihn so ansah, hatter er keinen Lacher übrig und man hatte eher den Eindruck, dass er einem für ein paar Dollar irgentwo an das Messer liefern würde. Die einzige Hoffnung bestand in den anderen Mitreisenden und dass die absolut die Ruhe weg hatten. Wir passierten von der Grenz bis nach Maracaibo so viele Polizei- und Militärkontrollen, dass ich irgentwann aufhörte zu zählen. Der zweifelhafte Sinn dieser Kontrellen besteht darin, das Land frei von Drogen zu halten. Polizei und Militär sind hier so Korrup und haben ihre eingenen Ziele. Eines davon ist mit ihrer Arbeit Geld zu verdienen und es war offensichtlich schon im Taxipreis eingerechnet, dass er ab und an einem Polizisten ein paar Scheine rüber steckte, damit uns dieser nicht lange anhielt. Manchmal stehen ja auch die Kontrollen entwa 50m nacheinander, erst Polizei, dann Militär oder der Grenzschutz. Ich war richtig froh als wir in Maracaibo am Busbahnhof waren und als uns jemand fragte ob wir nach Caracas wollten, hab ich mich darum gekümmert und wollte erst mal was Essen und mich danch um dem Bus kümmern. Mir war jedoch nicht klar, dass ich durch den Grenz überdritt eine Stunde verloren hatte und es in Venezuela bereits nach 23 Uhr war. Als ich nach zwei Toasts nach einem Bus suchte, wurde mir gesagt, es fahre erst wieder einer am nächsten Morgen.
Ich kam noch nicht mal richtig dazu mir den Kopf zu zerbrechen, was ich denn nun machen sollte, da kam schon einer daher und meinte er hätte eine Mitfahrgelegenheit nach Valencia von hier. Ich schaute nun mal nach wo denn Valencia überhaupt genau liegt und ob mir das was bringt. Als ich sah, dass es kurz vor Caracas ist fragte ich wie lange es denn dauert und was es kostet. Der Preis von 70 Bolivia schien mir angebracht und als er meinte es dauert 5 Stunden fand ich das auch OK. Die ganze Sache war nämlich so eine Art Fahrgemeinschaft. wir fuhren zu sechst in einem alten Chevi, 3 auf der vorderen Sitzbank und drei hinten. 5 Stunden, davon hatte er wohl gedäumt. Wir fuhren insgesamt 10 Stunden und von schlafen war da so gut wie keine Rede. Erstens hatten die Sitze keine Kopfstützen, dann musste die Kiste alle 2 Stunden wieder voll gedankt werden und dazwischen wurden wir immer Mal wieder von irgend welchen Kontrollen angehalten. Wir wurden zu allem Überfluss auch noch von einigen so schönen Nachtbussen überhohlt, mit welchen ich gernen gefahren währe. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob der Typ einfach nur jemanden gesucht hat der ihm den Benzien zahlt oder ob wirklich keine Bus mehr gegangen sind. Ich weiß nur, dass ich auf die zwei Toast die nächsten 10 Stunden gerne verzichtet hätte und dafür lieber in einem feinen Bus gesessen wäre.
Endlich in Valencia am Busbahnhof, fand sich innerhalb von 2 Minuten ein Bus nach Caracas, so einer von den ganz feinen und gemütlichen mit richtig viel Beinfreiheit. Ich hab dann, etwas erfolglos, versucht dort noch etwas Schlaf nach zu holen.
wie eine Bechsträne nun mal so ist, hört die nicht einfach so leicht wieder auf. Als ich in Caracas nach dem Bus nach Ciudad Bolivar fragte, erklärte man mir, dass dieser von einem anderen Busbahnhof losfährt. Gerade aus dem Bahnhof raus und auf dem Weg über die Straße, um ein Taxi zu nehmen, halten zwei Polizisten auf einem Motorrad und kontrollieren und fordern mich auf meinen Reisepass vorzuzeigen. Da sie lediglich schwarz gekleidet waren und nicht eindeutig als Polizei gekennzeichnet waren forderte ich sie erst auf sich auszuweisen. Sich kamen dieser Forderung auch anstandslos nach. Ich zeigte ihnen daraufhin meinen Reisepass und als sie meine Stempel von Kolumbien im Reisepass sehen, ging die Fragerei los. Was ich denn in Caracas will und was ich in Kolimbien gemacht hatte. Irgentwie erfolglos versuche ich ihnen zu erklären, dass ich in Caracas garnichts wolle sonder nur auf der Durchreise sei. Die Jungs meinen ich müsse auf ihr Motorrad aufsteigen und mit ihnen zum Polizieposten mitkommen. Jetzt wurde mir etwas anders, bei den haufen korrupter Polizisten die in Venezuela sind, dacht ich mir, hoffe ich nur wenn ich da wieder heil raus komme. Der zweite Polizist nahm meine Rucksäcke und sahs hinter mir. Zu dritt auf dem Motorrad sind wir nun locker los gestartet und als wir nach etwa 500m von der Hauptstraße abzweigten, in eine Gegend, die man ohne Bedenken als Slams bezeichen kann, sah ich das als Erhärtung meinens Verdachts. Mir lief es jetzt ganz kalt den Rückten runter und ich fing an mir vor zu stellen, wie sie mich jetzt dort mit ein paar ihrer Gangsterkollegen ausrauben würden und ich vom Glück sprechen konnten, wenn ich da noch lebendig raus komme. Als wir dann vor einem Haus stehen blieben, welches sich von den anderen kaum unterschied und auch keine Aufschrifft wie etwa „Polizei“ oder ähnliches hatte, fing sich bei mir alles etwas an zu verkrampfen. Als ich es betrat und am Gang zwei Polizisten sitzen sah, entspannte ich mich ein bisschen. Doch angesichts der Datsache, dass es in Venezuela kaum Polizisten gab die nicht korrupt waren, fühlte ich mich immer noch nicht so richtig wohl dort. Die Jungs übergaben mich an einen der Polizisten dort, der den Eindruck machte als sei er der Cheff dort. Ich wurde mit samt meiner Sachen in sein Büro gebracht, wo er mir erneut die selben Fragen stellte, wie die beiden Jungs zuvor. Nachdem ich dem guten Mann, nach dem 3 Mal offenbar glaubhaft erklärt hatte, warum ich in Caracas bin, schien er mir zu glauben. Er begann nun mit einer pseudo Untersuchung, um damit wohl zu rechtfertigen warum man mich abgeschleppt hatte. Nachdem er die Haupttasche meines kleinen Rucksacks durchsucht hatte, fragte er mich was ich im groß hätte. Ich sagte ihm es sei lediglich Kleidung darin und er meinte ich solle meine Hosentaschen leeren. Ich kam dieser Aufforderung fast ausschließlich nach und leerte alle Taschen bis auf die Seitentaschen. Er durchsuchte die Sachen sehr ordentlich, wobei ich meine Zweifel habe, dass er die Notizen in meinem Notizbuch lesen konnte. Danach konnte ich alles wieder einpacken und man hat mich mehr oder weniger entlassen.

…… weiter geht es im 2. Teil

Taxi in Maicao

Taxi in Maicao

Taganga (Open Water Diver)

Taganga (Open Water Diver)

Taganga, ein sehr ruhiger fischerort an der kolubianischen Karibik Küste ist eigentlich nur für Taucher und Leute die mit dem Boot in den Tyrona Nationalpark wollen interessant. Da ich letzteres schon gemacht hatte, war es an der Zeit ersteres zu probieren. Als ich mir dort in der Hostel Milonga einquartierte hatte ich jedoch keine Ahnung davon, dass es auch ein exzellenter Ort für Partys ist. Im Reiseführer stand, dass das Hotel Casa Blanca sehr schöne Zimmer mit Blick aufs Meer hätte und jedes Zimmer einen Balkon mit einer Hängematte ausgestatet sei. Leider war dort kein Zimmer mehr zu bekommen und ich wich daher auf das Hostel Mirador aus, welches gleich 2 Häuser neben an war. Beim verhandeln um den Preis für das Zimmer wurde ich nur gefragt ob ich ein Problem damit hätte, dass die Bar darüber bis ein Uhr geöffnet hat. Da ich selber vor hatte ein paar Bier zu trinken empfand ich das als angebracht. Die Hostel war wirklich nicht der schlechteste Platz für eine Party, sondern der beste, das war nach der ersten Nacht klar, denn selbst die Einheimischen kamen dort hin auf ein paar Bier…..
Frisch und munter machte ich mich am nächsten Morgen auf die Suche nach einer Tauchschule. Die erste Schule wo ich hinkam war Aquantis, sie machte einen sehr solieden Eindruck und mir wurde angeboten für 150.000.- Pesos zwei Tauchgänge zu machen, wobei der erste am Ufer in steh Tiefe als Einschulung gadacht sei. Des weiteren wurde mir offeriert, wenn ich doch Lust bekomme, danach den PADI Tauchschein zu machen, dass mir die ersten beiden Tauchgänge und die 150.000.- angerechnet würden. Gesagt, getan, ging es Mittag los mit Alexandro meinem Tauchlehrer zum ersten Tauchgang. Wir wurden in einem Boot an eine wunderschöne einsame Bucht gebracht und dort erklärte mir Alexandro alles Nötige. Nach etwa 20 Minuten Übungen mit der Tauchausrüstung tauchten wir etwas tiefer und ich konnte meinen ersten Tauchgang verbuchen. Was mich dort unten erwartete, lässt sich mit Worten nur schwer erklären. Einmal ganz abgesehen davon, dass es ein super Erlebnis war mit der Tauchausrüstung abzutauchen, war die karibische Unterwasserwelt noch das Tüpfchen auf dem i. In unbeschreiblich bunten Farben glänzte alles und ich erlebte eine wunderschöne, lebendige un verspielte Unterwasserwelt wie man sie sonst nur von Filmen kennt. Der Tauchlehrer hatte eigentlich im Großen und Ganzen keine weitere Arbeit mehr mit mir bei diesem Tauchgang. Ich war ganz gut beschäftig damit, mit den Fischen durch die Korallenriffs um die Wette zu tauchen und alles zu betrachten und zu beobachten. Nur ab und zu stupfte mich Alexandro an und fragte mich ob alles OK sei, oder um mich auf ein Tier wie etwa einen Hummer oder ein Seepferdchen aufmerksam zu machen. Damit war mein weiteres hierbleiben für den Tauchkurs besiegelt. Allerdings hatte ich nun ein kleines Problem mit den Barzeiten der Hostel, da meine Tauchkurse schon um 8 Uhr am Morgen starteten. Leider hab ich in keiner anderen anständigen Hostel um den Preis ein ähnliches Zimmer bekommen oder wollte ich es auch nicht so richtig, keine Ahnung. Ich dachte mir ja auch, dass meine Weiterreise nach Venezuela sowieso schrecklich langweilig sein würde, so ca. 30 Stunden im Bus, da könnte ich mich dann sicher genug ausruhen. Damit genoss ich ein paar unvergessliche Tag und Nächte in Taganga und bin jetzt besitzer eines Tauchzettels, jupi.

http://www.miradordetaganga.com/Templates/elhotel.htm

Parque National Tyrona, oder das verlohrene Paradies

Parque National Tyrona, oder das verlohrene Paradies

Nachdem ich in Cartagena schon ein bisschen von der Karibikluft geschnuppert hatte, ging es nun weiter nach Santa Marta und von dort in den „Parque National Tyrona“. Als ich dort angekommen bin, erklährten mir die beiden Schwarzen Parkwächter am Schranken, dass der Park bereits seit 17:00 Uhr geschlossen sei. Ich schaute etwas verdutzt auf meine Uhr und erklärte den beiden, dass es laut meiner Uhr 16:50 ist. Die Beiden schauten sich nun ebenfalls gegenseitig verdutzt an. Sie kammen nun mit einigen Ausreden, von wegen, es sei schon zu spät und es würde bald dunkel und ich könnte mich verlaufen. Ich streckte ihnen daraufhin meine Stirnlampe entgegen. Das ganze ging nun etwas hin und her und es stellte sich heraus, dass sie keine Rechnungen mehr drucken können, warum auch immer. Sie liesen mich aber ein, wenn ich jetzt bezahle und mir am Morgen das Eintrittsband und die Rechnung abholen würde. Ich willigte ein und als ich bezahlt hatte, kamen die beiden Franzosen Shango und Eduardo mit dem Taxi an. Sie wollten bezahlen und damit ging das Theater von Vorne los. Die beiden Schwarzen wirkten richtig angepisst und verhielten sich echt zum Kotzen. Sie liesen jedoch, nach ein wenig Verhandlung, auch die beiden Franzosen unter den selben Bedingung ein. Alles wurde richtig interessant, als einer der beiden seinen Studentenausweis zückte. Er wurde ganz obligatorisch abgewiesen mit der Aussage, der Studentenrabat sei nur für einheimische Studenten. Unglücklicherweise studiert Shango in Bogota und daraufhin wollten die beiden Parkwächter eine Kopie von seinem Studentenausweis. Unglücklicherweis konnten sie jedoch keine machen, da der Kopierer nicht funktionierte. Shango bot ihnen daraufhin an, ihnen sein Orginal zu hinterlegen und sie willigten ein. Da mir das ganze etwas spanisch vorkam (einmal ganz abgesehen davon, dass ich von der Spanischen verhandlerei nicht mal die Hälfte verstand), machte ich ein paar Fotos als die Parkwächter das Geld von den Franzosen annahmen. Wir wurden dann gegen eine Gebühr von 2.000.- Pesos in einem Cheep zum ersten Campingplatz „Castillete“ mitgenommen, wo wir uns zu dritt in einem der Zimmer einquartierten. Anschließend gingen wir die 50m zum Strand und dort Richtung Westen zu einem großen Stein wo wir eine wunderbare Aussicht hatten. Wir genoßen dort wohl etwas zu lange den Sonnenuntergang, als wir zurück gingen war es bereits dunkel und wir hatten keine Ahnung wo genau wir aus dem Jungel gekommen waren. Die Entfernung fühlte sich nun viel länger an, wären da nicht unsere Spuren im Sand gewesen, hätte ich gesagt wir sind schon lange vorbei gelaufen. Nachdem sich langsam Zweifel breit machten und ich es schon etwas unheimlich fand, dauchte im Jungel ein Lichtlein auf und wir waren froh als wir wieder im Haus waren.
Als wir uns am nächsten Morgen gemeinsam auf den Weg zum Eingang machten, kam bereits einer der beiden Parkwächter mit dem Motorrad entgegen. Er war richtig freundlich und meinte es reicht wenn einer von uns mit zum Eingang kommt und bot an diesen auf dem Motorrad mit zu nehmen. Da Shango seinen Ausweis wiederhaben wollte übernahm er das. Als Shango wieder aufdauchte lichtete sich der Nebel der Mutmaßungen etwas, es stellte sich heraus, dass die Frau die normalerweise den Eintritt kassiert gestern schon etwas früher gegangen war und die beiden keine Ahnung hatten vom Eintrittkassieren. Wir vermuteden, dass sie auch kein Geld annehmen durften und daher so sauer waren.
Frisch und fröhlich ging es nun zu Fuß weiter nach „Cabo San Juan del Guia“. Ich lies meinen Rucksack am Campingplatz und die beiden mieteten sich einen Caballero (Reiter mit Packpferd) der ihre Rucksäcke dort hin transportierte. Cabo San Juan del Guia ist zwar nicht mehr ganz frei von Tourismus, aber dort ist er in einer sehr dosierten Form. Ich möchte mal sagen genau richtig viel, sodass man was zu Essen und Trinken bekommt, aber noch nicht so viel, dass irgent welche geistigen Tiefflieger ihre Handtücher am Strand breit machen und sagen das sei ihr Strand. Die Bucht wird unterteilt durch eine Halbinsel auf der eine Hütte steht wo man sich Hängematten mieten kann um dort zu übernachten. Wem es dort zu windig ist, der kann auch oberhalb des Strandes Hängematten mieten oder selber sein Zelt aufschlagen. Das Restaurand ist zwar nicht groß, man verfügt aber über einen Kühlschrank und somit, werden alle Gedränke, wie gewohnt, auf den Gefrierpunkt gekühlt serviert. Da ich leider nicht wusste, dass von hier täglich ein Boot nach Taganga fährt, wo ich als nächstes hin wollte, musste ich wieder die 9km zurück gehen und mit dem Bus dorthin fahren. Unglücklicherweise hatte ich bis jetzt noch nicht sehr viel Gelegenheit meine Sandalen anzuziehen, daher war der Aufwärmspaziergang von 20km etwas zu viel für meine Füße und ich musste mir in Taganga ein paar Badeschlapfen kaufen zum rumlaufen.

Caribbean feeling in Cartagena

Caribbean feeling in Cartagena

Nachdem in Kolumbien das Busreisen garnicht so billig ist und aus gewissen anderen Gründen, welche ich nicht erneut aufzählen will, hab ich mir von Bogota nach Cartagena einen Flug gegönnt. Als die Tür des Fliegers aufging und die erste karibische Luft hereinströmte, wurde mir bewusst wo ich war, ca. 35°C und 70% Luftfeuchtigkeit, daran muss man sich erst gewöhnen.
Da mein Flug etwas Verspätung hatte, erreichte ich Cartagena erst als es bereits dunkel war. Mit meinen beiden Rucksäcken wanderte ich also durch die Straßen auf der Suche nach meiner Hostel. Die Party war ganz offensichtlich schon am Laufen und die Straße mit dem wohlklingenden Namen „Calle de la Media de Luna“, gehörte eindeutig zu den strichigsten Gegenden von Cartagena. Meine Hostel war zum Glück in einer Seitenstraße und wo es einigermaßen Ruhig war.
Nachdem ich mich einquartiert hatte ging ich ein paar Straßen weiter, um ein Aufwärmbier zu trinken. „Leon de Baviera“ heißt die Kneipe und wenn man reingeht, weht einem schon die Weißwurstfahne entgegen. Der Stefan aus Schwabing ist der Cheffe hier und hat natürlich ein orginal Paulaner Weißbier. Da konnte ich nicht nein sagen. Als ich den Kellner nach den ersten Weißbier nach dem Preis fragte, meinte er, 5.000.- Pesos (=2,50 USD). Das fand ich ganz OK, und hab mir gleich noch eines bestellt. Als ich jedoch nach dem fünften die Rechnung sah, hätte es mich fast auf den Hintern gehauen, 65.000.- Pesos, damit hatte ich nicht gerechnet, nachdem ich in Bogota nur 20.000.- Pesos gebraucht hatte. Rechnet man es aber zurück, dann braucht man 23.- Euro in Österreich auch gleich mal für 5 Weißbier.
Doch Cartagena hat auch noch einige andere Qualitäten. Betritt man erst einmal die Altstadt, kann man sich sehr gut zurück versetzen in eine Zeit, als noch berüchtigte Piraten wie Jack Sparow die Karibik unsicher machten. Man kann sich gut vorstellen wie am einstigen Stadt Platz, „Plaza de la Aduana“ der Sklavenmarkt statt fand oder die Inquisation ihr Bestes gab, um die Menschheit vor dem Bösen zu beschützen. Duch die engen Gassen der Stadt floßen einst die Güter der Karibik und versorgten die Stadt mit Reichtum und Wohlstand. Geht man jedoch auf die  Stadtmauer und denkt an die Schlachten, welche um diese reiche Stadt geführt wurden, kann man den Rauch der Kanonen richten der in der Luft liegt. Langsam, fange ich an die Karibik zu fühlen.
Vamos a la playa en Praque National Tyronan…

¡A mi, me gusto Bogota!

¡A mi, me gusto Bogota!

Nach einem neuerlichen Businferno bin ich, wie üblich, sehr ausgeruht in Bogota angekommen. Ich habe es wieder einfach nicht geschaft, ganz dumm zu fragen, was denn führ ein Bus nach Bogota fährt. Da waren 3 verschieden Busgesellschaften zur Auswahl, welche alle stündlich einen Bus nach Bogota anbieten und ich erwisch einen Minibus mit Plattfedern und engen Sitzen. Selber Schlud!
In Bogota ist es sehr einfach sich zu orientieren, alle Längsstraßen heissen Calle und alle Querstraßen Carrera. Die Straßen sind aufsteigend Nummeriert und fast immer im Rechtenwinkel. Nachdem ich problemlos den richtigen Bus in die Stadt gefunden hatte, hab ich sehr aufmerksam verfolgt wie wir uns dem Zentrum nähern. Kurz vor den Zentrum konnte ich jedoch ein paar Straßenschilder in Folge nicht lesen und muss wohl einen etwas verdutzten Eindruck gemacht haben, denn der etwas ältere Herr auf der Bank neben mir, fragt mich wo ich denn hin wolle. Ich gab ihm als Antwort einen Park in der nähe der Hostel an wo ich hin wollte. Denn kannte er aber nicht, darauf hin nannte ich ihm eine Strasse, wo er auch nicht so recht zu kennen schien. Ich nannte ihm eine 2. Straße, die er kannte und er meinte ich musse jetzt aussteigen und die Straße runter gehen. Ein zweiter Herr stimmte dem nickend zu. Mir war es zwar sehr suspekt, denn laut meiner Karte im Kopf sollten wir jetzt noch nicht da sein wo ich hin wollte, ich stieg aber aus und ging die Straße runter. Die Gegend kam mir schon sehr merkwürdig vor und nach etwa 300m fragte ich einen Jungen, welcher die Autos aufhielt, damit die Leute über die Straße gehen können, ob ich hier richtig bin. Ich zeigte ihm sogar auf der Karte wo ich hin wollte. Er schickte mich ebenfalls in die gleiche Richtung wie die beiden Herren. Trotz einer weiteren Bestätigung, wollte ich es einfach nicht glauben, dass ich hier wirklich richtig bin und bog in eine Seitenstraße ein, wo ich endlich eine Straßenbezeichnung auf einem Haus fand und siehe da, mein Verdacht bestaetigte sich, ich war total falsch. Nicht nur einbisschen sondern ganze 10 Blocks. Anstelle zur Carrera 3 hatten mich die Pfeiffinger zur Calle 3 geschickt, welche ca. 1,5km südlich des Zentrums liegt. Diese Gegend gehört, ganz grob gesagt, zu jenen in Bogota die man meiden soll wie der Teufel das Weihwasser. Dort ist das Armenviertel, wo man als Tourie mit 2 Rucksäcken bepackt aber auch schon garnichts verlohren hat. Was lernen wir daraus, trau keinen Einheimischen, wenn sie es zwar gut meinen, aber selber keinen Plan haben von der Stadt, denn man kommt sonst leicht in Teufelsküche.
Hab mich auf dem Expressweg aus der Gegent verzogen und bin zu Fuß in das Zentrum, wo ich auch gleich mein Hostel gefunden habe. Die hatten aber kein Zimmer mehr frei und ich bin daher einen Block weiter in einem Hotel abgestiegen, wo das Zimmer gleich viel gekostet hat wie im Hostel das Dorm (Schlafsaal). Da das Wetter nicht sehr einladent war, hab ich mich noch einwenig in die Federn gelegt und die Stadtbesichtigung erst am Nachmittag gestartet.
Eigentlich, hatte mich Bogota auf dem Weg in die Stadt schon sehr beeindruckt. Wir fuhren mit dem Bus durch den westlichen Teil der Stadt, wo auch die meißte Industrie angesiedelt ist. Ich hatte nicht erwartet eine so moderne und sauber Stadt vor zu finden. Der südliche Teil der Stadt war sicher nicht das Gustostück, aber er war auch nicht schlimmer, als in Lima 3 Blocks neben dem Zentrum. Bei meinem Rundgang duch das Zentrum wurde ich noch mehr beeindruckt. Neben der Altstadt bäumen sich moderne Wolkenkratzer auf und die Menschen in den Straßen sind bund durchgemischt. Vom Geschäftsmann über Punks, bis zu ultra durchgestylten Markenfetischisten findet man alles. An einer Straßenkreuzung war irgend eine Demo, mit garnicht mal arg vielen Leuten, aber dafür hatten sie mit der Polizei ordentlich aufgetragen. Die waren da auf den totalen Krieg vorbereitet, konnte es nicht lassen das auf ein paar Fotos festzuhalten. Ich fand es auch interessant, dass man schon gegen 4 Uhr Nachmittag die Clubs offen hat und die Jugendlichen sich bereits an den Eingängen tummeln. Ich konnte es nicht lassen und musste auch mal reinschauen in einen Rumbaclub und war total beeindruckt, der war um 5 Uhr schon voll und die Leute waren beim tanzen.
Beim Abendessen lernte ich James und Cesar kennen mit denen ich dann um die Häuser zog. Die Ecke wo ich einquartiert war, war sehr nahe neben der Universität und da waren auch die Lokale wo wir ausgingen. Echt eine super Ecke zum einen drauf machen, viel verschieden Lokale und eine bunte Szene, Studenten halt. Ich fand es auch nicht sonderlich schlimm, dass alle Lokale um 3 Uhr zusperrten, da wir eh genug gedankt hatten. Schließlich musste ich am nächsten Tag meinen Flieger nach Cartagena kriegen. Hurra, die Caribik wartet.