Der Markt in San Telmo

Irgent wie ist alles noch sehr aufregend und neu in Buenos Aires. Die Milonga Hostel in der ich mich einquartiert habe liegt im Stadtteil Ricoleta, der als der teuerste und sicherste in ganz Buenos Aires gilt. Er liegt zwischen den Stadtteilen Centro und Palermo, man kann sagen zentraler geht es nicht mehr. Palermo soll zum ausgehen sehr angesagt sein und Centro ist für aller hardcore Shopper. Ich war heute mit Gabriel im Stadtteil San Telmo welcher auf der anderen Seite vom Centro liegt. Da die Stadt doch etwas größer ist haben wir uns entschlossen die Subte (U-Bahn) zu nehmen.
Der Markt in San Telmo
Dort ist jeden Sonntagnachmittag ein Trödelmarkt welcher sich vom Plaza Dorrengo bis zum Plaza de Mayo erstreckt. San Telmo ist eigentlich ein Arbeiterbezirk, gilt aber als die Wiege des Tango. San Telmo gleicht, im Gegensatz zu Ricoleta oder Centro, viel mehr dem was wir uns unter einer Südamerikanischen Metropole vorstellen. Die Bevölkerung ist sehr gemischt und der Tango lebt hier förmlich an jeder Straßenecke. Hingegen hat man in Recoleta oder Centro mit all den nobeln Boutiquen, Cafehäuser und Restaurants eher den Eindruck in Florenz oder Verona zu sein. Verstärkt wird dieser Eindruck von den durchwegs sehr benibel gekleideten Leuten in diesen Vierteln, man sieht es ihnen richtig an, dass sie sich selber eher als Europäer sehen den als Südamerikaner.
Musik
Wir brachten den ganzen Nachmittag am Markt zu, bewunderten die Tangotänzer auf der Straße, sahen uns die Bilder der diversen Künstler an und genossen unser Mittagesse direkt am Plaza Dorrengo. Trotz, dass in Argentinien eigentlich Winter herrscht, liesen wir es uns nicht nehmen, das Mittagessen auf den Tischen in Freien zu uns zu nehmen. Ehrlichgesagt, hatte es geschätzte 20°C und die Sonne war uns zudem gnädig.
Voll in action
Auf dem Heimweg bot sich Gabriel erneut an, dass er Past kochen würde und das hat er dann auch gemacht. Diesmal Tomaten mit Knoblauch, Aglio Olio. Mit einem Bier haben wir dann den Tag beendet.
Die Unterkunft der Armen

Bin in Buenos Aires

So endlich ist es Zeit für meinen ersten Blog.
03.07.09
Der Flug nach Süd Amerika ist sehr angenehm verlaufen, insofern man 13 Stunden im Flieger als angenehm bezeichnen kann. Das einzig erwähneswerte war der Umstieg in Frankfurt, wo mich gleich am Gate zwei Leute vom Flughafen in Empfang genommen haben und mich direkt vom Inlandsterminal mit dem Bus zum internationalen Terminal kutschierten. Ich fühlte mich in gewisser weise wie ein VIP, von zwei Leuten begleitet wurde ich in einem Flughafenbus ganz eileine quer übers Flughafengelände gefahren und dort dann direkt zum Abfluggate gebracht.
In Buenos Aires am Flughafen hab ich beim Geld wechseln die Sonja aus Deuschland kennen gelernt. Da wir beide in die Stadt wollten hat es sich angeboten ein Taxi zu teilen. Der Taxler hat mich bei der Hostel abgesetzt und sie zum Busbahnhof gebracht, da sich gleich weit nach Cordoba ist.
Nachdem ich nach ca. 20 Stunden Reisezeit in der Hostel heil angekommen war, hab ich mein Zeug im Zimmer abgestellt und beschlossen mir noch ein Bier vor dem Schlafen gehen zu gönnen.
Mein Zimmer
Ich bin wohl noch nicht mal 10 Minuten im Hof bei meinem Bier gesessen, als sich ein ganz freudlicher Italiener names Gabriel zu mir gesellte. Im laufe des Gesprächs stellte sich heraus, dass er gerade ein paar Stunden vor mir angekommen ist und dass er ein Jahr in Buenos Aires bleiben würde, da er hier seinen zweiten Master in Stadistik machen will. Nach einem weiteren Bier das wir geteilt haben, schließlich hat hier ein Bier 950ml, haben wir und totmüde aufs Ohr gehauen.
04.07.09
Tag 1 in Buenos Aires. Obwohl ich in einem 4 Bett Zimmer untergebracht bin und zwei Zimmerkollegen erst gegen 4 Uhr morgens auftauchten, hab ich im Großen und Ganzen ganz gut geschlafen. Nach einem kleinen Frühstück begab ich mich mit Gabriel auf den Weg in die Stad. Wir sind als erstes nach Recoleta zum Plaza Francia wo immer ein großer Künstlermarkt ist.. Dort ist auch der Friedhof von Ricoleta, der als besonders sehenswert gilt. Schließlich ist dort Argentinies Elite begraben. Nach einem Rundgang welcher, auch das Grab von Evita einschloss, haben wir beschlossen, dass es Zeit für ein Bier ist und das auch sogleich in die Tat umgesatzt.
Am Friedhof
Danach sind wir weiter Richtung Centro wo eine Einkausstraße die andere jagt. Da Gabriel ein sehr offener Mensch ist, lässt er sich von jedem auf der Straße anquatschen. Dies gipfelte darin, dass er mit einem Mädchen ins Gespräch kam, der ich auf den ersten Blick ein horitontales Tätigkeitsfeld zuschrieb. Sie war mit einer Visitenkarte bewaffnet auf der ich nur das Wort „Club“ entziffern konnte. Nach ein paar Minuten willige Gabriel ein sich den Club nur mal schnell an zu sehen, sodass er weiß wo er ist, falls er mal vorbei kommen möchte. Nachdem sie sich offensichtlich nicht von der Hauptstraße entfernten folgte ich ihnen. Nach etwa 50 Meter hatten wir das Ziel so mancher feuter jugendträume erreicht. Ein Schäbiger Laden mit ca. 7x7m. Gefüllt mit einer 2m langen Bar, zwei Coutchen, einem armseligen Tisch und vier, für europäische geschmäker eher zu rund geratener, Mädels. Die vier Mädels umgarnten uns sogleich und forderten uns auf uns zu setzen. Ich muss zugeben, ich war nun irgentwie neugierig und die Situation bot einen gewissen Nervenkitzenl. Was würde wohl nun kommen? Ich vergewisserte mich gründlich ob sonst niemand im Raum war und ob die Tür als Fluchtweg nicht versperrt war. Erst dann kam ich der Aufforderung nach mich zu setzen. Nach etwa einer Minute kamen die Tauben gleich zur Sache……… – Narürlich nicht was du schon wieder denkts – Sie offerierten uns die verfügbaren Serviceleistungen des Hauses. Ohne eine Aufforderung stellten sie uns 2 Gläs mit Cola her und wollten gleich mit uns anstossen. Da ich der Sach nicht traute forderte ich Gabriel auf dass wir gehen sollten. Als wir aufstanden ging es dann richtig rund, die Mädels wollten 60 Pesos von uns für die Cola. Wärend Grbriel noch fleißig am diskutieren war mit den Mädels, ging schon eine zur Hintertür und schrie irgent einen Namen. Ich forderte nun Gabriel auf dass, wir uns sofort aus dem Staub machen sollten. Den Satz kaum ausgesprochen, rante Grabriel schon bei der Tür raus und ich natürlich hinter her. Ein paar Häuserblock weiter, als wir uns wieder in Sicherheit wiegten, beschlossen wir, dass dies genug Abenteuer für den heutigen Tag war. Wir beendtetn undere Erkundugstour und kehreten wieder in die Hostel zurück zu gehen.
Av. Corrientes
Auf den Rückweg unterbreitete mir Gabriel den Vorschlag dass wir uns Spaghetti Carbonara in der Hostel kochen könnten. Da ich nichts dagegen hatte von einem Italiener ein paar Tricks beim Pasta kochen zu lernen willigte ich bereitwillig ein. Nach dem hervorragenden Essen und einem ordentichen argentischischen Bier wurde mir wieder bewusst, dass ich die Zeitverschiebung noch nicht ganz weg gesteckt hatte und ich ging daher um 18:00 totmüde ins Bett.
Gabriel

Bin wieder zu Hause

Ja, jetzt hab ich es tatsächlich geschafft, dass ich wieder heil zu Hause angekommen bin, auch wenn es nicht immer danach ausgeschaut hat.
Hier noch ein kurzer Bericht meiner Letzten Tag in Indien:
Hab mich natürlich in Manali nicht zum ausrasten aufgehalten, sonder ganz was anderes getrieben. Manali ist so was wie das Fun-Sport-Zentrum in Nord Indien. Man kann dort Skifahren, Ballon fliegen, paragleiten, Buggi und Motorrad fahren und vieles mehr. Ich hab mich für das Paragleiten entschieden und hab dort 6 Tage Fliegen gelernt. Muss zugeben, dass ich mir die Sache etwas einfacher vorgestellt hab, aber mit etwas Enthusiasmus und Eifer hat es dann schon gefunkt. Bin an den letzten beiden Tagen dann von der Übungswiese ganz oben gestartet und bei gutem Wind hat man dann schon einen Luftstand von 30-60 Meter. Des war total irre, werd wohl zu Hause weitermachen damit, so richtig einen Schein und alles was halt dazu gehört.
Danach ging es mit meinem Freund Singh auf dem Motorrad nach Rishikesh. Er wollte mir alles zeigen, ich musste da unbedingt hin meinte er. Na ja, leider hatte er nur ein Motorrad, da ein Franzose nicht rechzeitig zurückgekommen ist weil der Pass zugeschneit war. Wir sind dann zusammen auf einem Motorrad die 600km nach Rishikesh gedüst und des war so richtig des härteste was ich in Indien bezüglich Reisen erlebt hab. Wir sind natürlich die ganzen 600km an einem Tag gefahren, hat eh nur 16 Stunden gedauert. Wir bereits mal erwähnt sind die Enfield etwas altmodisch, das betrifft natürlich auch den Sitz und die Federung. Der Singh ist dann noch gefahren wie von der Tarantel gestochen, des geht in etwa so: er gibt kurz Gas, bis er wieder ein Schlagloch sieht, um dann volle abzubremst und wieder Gas und bremsen, und so weiter. Scheiße ist nur wenn er ein Schlagloch übersieht, dann hebt es uns wieder so richtig aus, die Federung geht auf Anschlag und der Reifen streift am Kotflügel. *grins* Hab mir des irgendwie nicht so vorgestellt, vor allem war es da auch ganz ungünstig mit meinen langen Füßen. Glaube mehr als 3 Pausen haben wir an dem Tag nicht gemacht. Dem ganzen Fass den Boden hat dann die Nachtfahrt ausgeschlagen. Wie schon erwähnt sind die Inder so gar keine gemütlichen Autofahrer. Aber was echt am zachsten ist, die sehen, dass ein Motorrad kommt und überholen trotzdem. Des heißt dann dass du urplötzlich 4 Lichter auf die zukommen sieht, der Singh die totale Vollbremsung macht und das Motorrad auf den Seitenstreifen rausreist in der Hoffung, dass dort keine Radfahrer sind, denn die sieht man normal eh schon schwer, weil sie ja kein Lichthaben. Wenn einem aber dann so ein entgegenkommender LKW noch aufblendet, dann ist man total blind. Also ich hab ja sonst keine schwachen Nerven, aber nach 4 Stunden war ich durch, da war für mich klar, keine Nachtfahrt mehr, des ist mir echt zu durchgeknallt.
Da wir erst gegen Mitternacht ins Bett sind, haben wir uns am nächsten Tag noch gemütlich ausgeschlafen, bis wir nach den Frühstück in die Gänge gekommen sind, war es schon halb zwei. Wir sind dann den Wasserfall anschauen gefahren. Dort musste man eine Stunde hingehen und die hat sich eher nicht ausgezahlt. Der Wasserfall war grad mal 10 Meter hoch, mehr eine traurige Party. Nach dem Wasserfall fiehl Singh ein, dass er die Hinterbremse beim Motorrad reparieren sollte, da sie nicht mehr richtig funktionierte. Ich hab dann bis 21 Uhr in der Werkstätte von Lucky gewartet und das war dann alles was ich von Rishikesh gesehen hatte. Nein nicht ganz, beim hinfahren zur Werkstätte hab ich noch ein Foto von der Stadt gemacht, super oder? Singh wollte mir nämlich unbedingt am nächsten Tag das Taj Mahal in Agra und The Pink City in Jaipur zeigen. Was ca. 200km südlich von Delhi liegt und zusammen noch mal 600km gewesen wären. Aber ich war da gar nicht mehr begeistert und nachdem wir am nächsten Tag auf dem Weg nach Delhi wieder beinahe mehrmals verunglückt wären, hab ich dem Singh gesagt, dass ich das nicht mehr will und er mich zum Connauhgt Place in Delhi fahren soll. Dort hab ich mich dann von ihm verabschiedet und da er einen Anruf von seine Schwester bekommen hatte, als wir zum Connaught Place fuhren, dass sie einen Sohn bekommen hat, war er eh in Feierstimmung und wir verblieben, dass wir uns wieder sehen würden. Hab mir dann im Asia Guesthaus direkt am Connaught Place ein Zimmer genommen und bin am Nachmittag, nach einer gründlichen Dusche, so richtig gemütlich shoppen gegangen. Hab es mir einfach gut gehen lassen, in der teuersten Ecke von Delhi, wo nur die feinsten Boutiquen, Restaurants und Cafehäuser sind.
Am letzten Tag hab ich mir noch eine Delhi Sightseeing Runde reingezogen. So richtig fein in einem A/C Bus durch Delhi führen lassen hat schon was, wenn es 33°C hat draußen. Am Abend hab ich das ganze Geld verfuttert, bin zum Flughafen und hab mich in den Flieger gesetzt. Über Helsinki ging es dann wieder nach Hause. Beim heimfahren von München ist es sich halt grad so ausgegangen, dass wir zu Mittag in der Kiefer waren, wo ich mir beim Gasthof Post einen ofenfrischen Schweinzbratten und ein dunkles Flözinger Weißbier gegeben hab.

Muss sagen Indien war super, aber wenn man nur lange genug weg ist, dann freut man sich auch wieder richtig wenn man zu Hause ist. Aber nichts desto Trotz, hab ich die nächste Reise schon in Planung *grins*, so viel sei verraten, hab mich schon für einen Spanischkurs angemeldet.

Sightseeing

Also, dass sightseeing anstrenged sein kann weiß ich ja, aber dass man Aktion auch erlebt, des ist mir neu.
Na ja, in Padum war eigentlich nicht viel zu besichtigen, da hab ich mich mehr ausgeruht. Bin dann mit dem 4 Uhr Morgen Bus nach Kargil. Die Fahrt war ein besonderer Leckerbissen.
Ja, und damit werd ich mal kurz Busfahren in Inden behandeln.
Man sollte vor der Fahr viel trinken, denn die Busse haben keine Toilette und vorallem bleiben die Fahrer so selten wie möglich stehen. Also 4 Stunden durchfahren ist schon mal Minnimum. Und das über eine Straße, wo ein jeder Forstweg bei uns besser in Schuss ist. Wenn man also dann 4 Stunden einen ordentlichen Harndrang in einem holbrigen Massagesessel hatte, dann freud man sich richtig auf eine Toilette. Allerdings hab ich nach der Besichtigung einen Buschen vorgezogen. Menschen mit Größen über 1.8 m sollten sich nie ans Fenster sitzen, das überleben die Knie aufkeinen Fall 12 – 16 Stunden lang. Im Gang kann man seine Beinen wenigsten Parken. Des weiteren ist zu beachten, dass zwecks mehr Beladung nicht 4 Sitzen pro Reihe sind, sonder fünf. Sitzen also ungünstigerweise auf der Seite wo drei Sitze sind drei Männer mit europäisch gebautem Oberkörper, so hat der am Gang nur mehr halb am Sitz platz. Gehalten wird nahtürlich nur an Gaststätten die die Fahrer sponsern. Die haben aber dann nicht gerade das beste Essen. Hab es bis jetzt noch fast bei jeder Busfahrt geschafft, dass ich nachher eine leichte bis schwere Darmferstimmung hatte. Und nun noch für alle Genussspechte von Bullywood-Filmen, es gibt auf jeder Fahrt mindestens einen bis drei zu sehen. Also Bullywood-Filme sind einfach super, es geht immer um eine möglichst sulzige Love Story und dazu werden dann eine ganze Menge indischer Schnulzen-Lieder gesungen, dagegen sind unsere Heimatfilme aus den sechzigern ja noch richtig schonend. Ja, und da des natürlich nicht genug der Folter ist, drehen die Wahnsinnigen (sorry führ den Ausdruck) den Ton so laut, dass man selbst mit Ohropax noch terisch wird. Und wer jetzt denkt des wars, nein nix, so einfach gehts nicht. Der letzte Film startet um 22 Uhr, sodass, selbst wenn man mal müden gewesen währe, man nach dem Ende um ein Uhr sicher so narrisch ist, dass man nicht mehr schlafen kann. Ach ja, den Fahrer hätte ich fast vergessen. Der gute Mann denkt fast immer er bekommt was extra für jede Minute die er früher am Ziel ist und des auf einer Straße wo einem beim zufußgehen schwindlich wird beim runterschauen. Ja, *grins* Leitblanken gibt es in den Bergen nicht, also keine Angst wenn da was schief geht, dann kann man bis 23 zählen bis man unten aufschlägt. Kurz um, wer eine Busreise in Indein vor hat, sollte Nerven aus Stahl haben, einen Saumagen besitzen und seine Oropax auf keinen Fall zu Hause vergessen.
Nun weiter mit der Städte Runde, Kargil ist eigentlich garnicht so richtig als Stadt zu bezeichnen mit 10000 Einwohnern, mehr so ein riesiges Dorf. Und genau so sind die Leute dort auch, da sich Touristen dort wenn überhaupt nicht lange aufhalten, und dieses Jahr durch den Kashmir Konflikt schon gleich garkeine vorbeikommen, war ich fast allein auf weiter Flur. Da ich von Haus aus, ja schon durch meine Größe, auffalle, konnten es sich die Leute dort einfach nicht verkneifen mich dämlich anzuglozen (siehe Foto). Leider kann ich nicht bei jedem deppat zurück glozen,daher war ich irgent wie froh wieder von dort zu verschwinden. Kargil war auch meine erste komplett islamistische Stadt, was sich so bemerkbar machte, dass es sich die netten Leute einfach nicht nehmen lassen, jeden mir ihrem Glauben zu überfahren. Da schalt das gejammer und gesummse um 5 Uhr in der Früh über Lautsprecher durch die Stadt und des Theater dauert dann bis 6 Uhr. Ich fand das einfach toll, so ah sing-sang Weckdienst.
Srinagar ist berühmt für seinen Dal Lake und den Hausbooten darauf. Es ist sozusagen fast ein Muss sich dor einzuquartieren. Des ganze inklusieve Halbpension um 600Rp. (€10.-) per Tag. Dass in Srinagar so einen Bombenstimmung ist, war mir auch nicht klar. Als ich in der Haupeinkaufsstraße grad die Fotos von meinem Fotoapparat auf den USB-Stick sicherte, hat es auf einmal geschnallt. Die Leute waren sichtlich geschockt und haben Deckung im Geschäft gesucht. Nach etwa 2 Minuten hat dann der Erste mal einen Blick aus der Tür riskiert. Nach einer weiteren Minute waren meine Fotos gesichert, ich hab bezahlt und hab auch mal rausgeschaut. Da hab ich gesehen, dass einige Leute Richtung Kreuzung strömen. Da es ruhig blieb, bin ich den Leuten nach und hab mich recht vorsichtig der Position genähert wo ein Rudel im Keis stand und auf den Boden glotzte. Mit meinem Notizbuch in der einen Hand und dem Fotoapparat in der anderen muss ich wohl wie ein Reporter ausgesehen haben, denn einer erklärte mir gleich dass eine Bombe explotiert sei. Er schupste die Anderen zur Seite, sodass ich freien Blick hatte auf den Asphalt wo ein Stück herausgerissen war. Ich machte ein Foto und folgte der Ölspur am Boden, da sah ich ihn, ca. 70m entfernt, einen Kleinbus mit kapputer Scheibe. Dort stand auch bereits eine Meute rundum und glotzte drauf. Ich hab mir die Kiste dann auch näher angesehen und ein paar Fotos gemacht. Was ich jedoch nicht gesehen habe waren Verletzte, das sei deshalb betont, da die Zeitung am nächsten Tag von einer Granate und 20 Verletzten berichtete. Meiner Meinung nach war es ein Knallkörper, und so genau wie der unter einem fahrenten Fahrzeug explotiert ist, war er darunter befestigt. Nachdem mir das aber dann doch alles etwas zu heiß war, hab ich mich wieder aus der Innenstadt verdrückt und einbisschen Sightseeing gemacht, Gärten, Tempel und Musquen, is des toll. Hab mich nach drei Tagen dann auch gerne aus Srinagar verdrückt und mich auf ein hindisches Jammu gefreud. Jammu fand ich auch sehr nett, es ist eine eher moderne Stadt mit vielen tollen Shops und netten Leuten. Ich hab mich dort nach dem Sightseeing doch tatsächlich zum shoppen hinreißen lassen und mir ein paar sinnlose Sachen gekauft *grins*. Von dort ging es auf geradem Weg wieder nach Manali wo ich mit einem Freund verabredet war, mit dem ich von dort weiter nach Rishikesh, Agra und Dehli fahre und zwar mit dem Motorrad und nicht mit dem Bus *Hurra*.
Aber so ganz einfach war es dann auch nicht nach Manali zu kommen, es hat nämlich so stark geregnet, dass nach Mandi ein Teil der Straße unter Wasser stand. Wir hatten aber Glück und der Fluß hat sich trotz anhaltendem Regen etwas gesenkt, sodass die Busse mit ihren großen Reifen passieren konnten. In Manali selber war es dann sau kalt, es hatte bis auf 3000m runter geschneid und mir wurde gesagt, dass der Rohtang Pass (Straße nach Leh) gesperrt sei. Was ich aber erst gestern so richtig realisierte, nämlich als die Leute aus Leh am Abend eintrafen und total verstört im Internet-Cafe mit ihren Familien skypten, die sassen zum Teil 7 Tag im Schnee fest. Ihre Familien zuhause haber sie schon als vermisst gemeldet. Da hat es scheinbar zwei Meter Schnee und mehr runtergehauen. Für mich hätte das bedeutet, wenn ich meinen Trek fortgesetzt hätte, wäre ich je nach Tempo, entweder gerade am Basislager vom Shingo La 4700m vom Schnee überrascht worden oder kurz danach. Jedenfalls wäre ich mit nur noch ein bis zwei Tagesrationen Essen richtig fett im Schnee gesessen, und selbst wenn ich es in fremden Gelände durch zwei Meter Schnee geschafft hätte 60 Km zur Straße zu kommen, wäre ich genau so fest gesessen wie die Anderen. Mit blos einem Unterschied, ich hätte Wintergewand und an passensen Schlafsack dabei gehabt, die meißten Anderen hatten Sandalen und eine T-Shirt. Bin irgent wie ganz froh, dass ich das Abendeuer ausgelassen habe, wäre mir zu anstrengend und Zeitaufwendig gewesen. Was ich während der Zeit in Manali gemacht habe war auch anstrengend, hat aber mehr Spass gemacht. Aber davon beim nächsten und letzten Blog aus Indien.

Durchs wilde Zanskar

So, nachdem ich mich in Leh einwenig ausgerastet hatte, ging es, wie bereits angekündigt nach Lamayuru von wo ich den Zanskar-Trek gestartet bin.
Start war am 06.09 um 4 Uhr, da der Bus nach Kargil um 4:30 losfährt. Hab mir einfach eine Karte nach Kargil gekauft, und mit dem Fahrer ausgemacht dass er mich auf halben Weg in Lamayuru rauswirft. War immer noch billiger als mit dem Taxi hin zu fahren. Da ich bereits um 10 Uhr dort war, hab ich auch nichts anbrennen lassen und bin gleich mal losgestartet. Doch diesmal hatte ich etwas mehr zu schleppen. Ich hatte für insgesammt 7 Tage Essen und Sprit für den Kocher dabei. Das heißt für jeden Tag ca. einen Kilo zum normalen Gepäck. Außerdem hab ich vergessen die Kletterpatschen in das Paket mit den Sachen, die ich in den Bergen nicht brauch, zu packen. Somit wieder fast ein haber Kilo extra. Hab ich auch sofort gemerkt, daß ich diesmal mit ca. 25 kg losgestartet bin *grins*. Hat mich beim Rucksackaufsetzen fast auf Arsch gehaun. Ja, bin dann trotzallem halbewegs Motiviert los und hab den Prinkiti La 3700m locker übergangen, bin weiter nach Wanla und von dort der Straße nach nach Phanjila. Dort hab ich immer noch nicht genug gehabt und bin die Schlucht rein Richtung Hanupata. In der Schlucht haben sie gerade die Straße weitergebaut, daher war Kilometerlang alles nur Baustelle. Da es schon beim dämmern war hab ich einfach zwischen Straßen(baustell) und Bach mein Zelt aufgeschlagen und übernachtet, mit der Sicherheit dass morgen eh Sonntag ist. Als ich am nächsten Tag beim packen war kammen zwei Frauen des Weges mit der Meldung „Rupis for Camping“. Das war mir schon etwas zuviel, ohne irgent ein Servic hier im vorbeigehen abzukassieren. Hab ihnen auch nichts bezahlt, da sind sie ohne gemaule weitergezoben. Bin dann durch Hanupata, ständig bergauf, auf den Sirsir La 4800m und hab damit and diesem Tag fast 1400 Höhenmeter gemacht. Hinten ging es dann runter bis nach Poteksur wo ich ein nettes Plätzchen 100m oberhalb des Campingplatzes fand. Beim Essen kochen fing es schon an zu schnein, was etwas unangenehm war, da ich noch die Sandalen an hatte, welche ich zuvor zum Durchqueren des Baches brauchte. Hab mich dann zum Essen in das Zelt verkrochen. Leider hat es die ganze Nacht Flocken durch die Gegent geweht, und es hatte am nächsten Tag einwenig Schnee *iggitt*. Hab es am Morgen gerade geschafft das Zelt schneefrei einzupacken bevor es wieder zu schneien begann. Irgent wie hat sich dann mehr und mehr die Motivation beim raufgehen Richtung Sengi La 4750m verabschiedet. Es war kalt, neblig und windig, so wie bei uns auch im Spätherbst – Dafür brauch ich nicht nach Indien fahren. Die Sicht wurde zwar beim Abstieg besser, aber des hat die Sache auch nicht mehr rausgerissen. Am Basecamp Süd vom Sengi La war noch eine andere Gruppe, bessergesagt ein Amerikaner, sein Guide und seine beiden Horsmen mit ihren Pferden. Die haben da bis spät Abends Lärm gemacht und in der Früh von 5 Uhr weg wieder. Da wusste ich wieder warum ich allein trekke. Am Morgen hatten wir endlich wieder Sonne, doch es blieb irgent wie kalt, genau wie bei uns, wenn es mal runter geschneid hat *grins* geht immer so ein eiskalter Wind (Is eh schön warn in Ö oder?). Hab an diesem Tag ganz schön zugeschlagen, erst den Kiupa La 4430m, wieder runter auf 3900m und wieder rauf auf den Morgun La 4370m. Runder auf 4000m durch das Dörfchen Lingshed, über einen kleinen Pass 4200m, zum Basislager vom Hanuma La 4020m und über den  Hanuma La 4700m. Hab es dann auch wie geplant bis zum kleinen Campingplatz auf 4300m runter geschafft. Leider hab ich es etwas übersehen, dass der Wind am Hanuma La oben schon so eisig war und mich da etwas verkühlt. Im Lager hab ich mir erst einen Gingertee (Ingertee) mit Zitrone gemacht und danach gegessen. Aber des Essen wollte nicht so recht mehr runter, hab dann die Hälfte vor das Zelt gestellt und geschlafen. Die Motivation war damit am nächsten Tage total weg. Hab mal bis 8 Uhr geschlafen und bin eher gemächlicht an die Sache ran. Hatte bis Mittag gerade mal 7 Km geschaft und die gingen eh nur bergab. Den letzten und eigentlich niedrigsten Pass, den Parfi La 3900m bin ich dann schon eher mit letzter Kraft rauf. Hinten runter war dann die Freude tragend, dass ich endlich im Zanskar-Valley bin. Konnte mich dann grade noch so bis nach Hanumil schleppen, wo ich auf dem Campingplatz mit einigen anderen Gruppen campte. Da ich an diesem Tag eher zu warm angezogen war, hab ich ordentlich geschwitzt und war dann, abgesehen von der totalen Ausgelaugtheit, wieder besser drauf. Der Hunger war wieder da und ich hab mir gleich fast die doppelte Portion gekocht und als Nachspeise den ganzen Nußkorkant aufgefuttert. Am nächsten Morgen war ich aber auch nicht der fiteste, die letzten Tage hatten mir schon einiges abverlangt. Hab mir noch mal 2000kcal zum Frühstück eingeworfen und mir vorgenommen, dass ich Padum bis zum Abend erreichen wollte. Doch das Wetter hat mir da übel mitgespielt. Als ich am Nachmittag auf der Ebene von Pishu war, kam ein Wind auf, dass mir Segeln lieber gewesen wäre. Ungünstigerwiese war es gegen Wind. Ich kämpfte mich dann Schritt für Schritt auf dem wüstenähnlichen Plateau vorwärts, bis ich seltsame Motorgeräusche hörte, und in der ferne wie eine Fatamorgana ein Lastwagen auftauchte. Obwohl auf meine Karte keine Straße eingezeichnet war kam er auf der diesseitigen Talseite herein. Er fuhr an mir vorbei und sofort war mir klar – der muss auch wieder hier raus – und würde somit mein Taxi sein. Es hat dann fast 2 Stunden gedauert bis er wieder raus kam und mich nach Padum mitgenommen hat. Somit ist mein Plan aufgegangen und ich saß Abends gemüdlich im Hotel IBEX und hab mir den Magen voll geschlagen.
Ja, soweit meine Tour durchs wilde Zanskar, jetzt sitz ich in Srinagar, in Mitten im Jammu Kashmir Konflikt ;). Doch davon beim nächsten Mal.